Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) will im Juni das WM-Debakel von Bern zusammen mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufarbeiten, die Verantwortung für die Nationalmannschaft aber nicht abgeben.
"Wir wollen die DEL in Entscheidungen mit einbeziehen und diese dann gemeinsam verantworten", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos dem Sport-Informations-Dienst (SID), "aber die Hoheit über die Nationalmannschaft werden wir definitiv nicht abgeben."
Der DEL-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Arnold hatte "eine stärkere Kontrolle und einen aktiven Part" der Liga bei der DEB-Auswahl eingefordert. Ein entsprechendes Konzept "vom Sport über die Vermarktung bis hin zum Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit" sei erarbeitet worden.
Personelle Konsequenzen nicht ausgeschlossen
"Wir werden dem DEB unsere Vorstellungen erläutern, wie wir uns den gesamtheitlichen Auftritt der Nationalmannschaften vorstellen", sagte Arnold: "Ich denke, dass spätestens nach den letzten beiden Weltmeisterschaften allen Beteiligten klar ist, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann."
Arnold lädt Harnos und die Verbandsführung für Ende Juni/Anfang Juli ein. Zuvor will Harnos bereits mit dem DEL-Sportausschuss die WM in der Schweiz analysieren, bei der die DEB-Auswahl nach katastrophalen Leistungen den vorletzten Platz belegte.
Dabei hatte der DEB-Präsident personelle Konsequenzen für die in die Kritik geratene sportliche Leitung mit Bundestrainer Uwe Krupp und Sportdirektor Franz Reindl nicht ausgeschlossen.