Worauf man in den Pre-Playoffs achten sollte, und eine Prognose darüber, wer es in die nächste Runde schafft, erfahren Sie im SPOX-Check.
ERC Ingolstadt (7) vs. Kölner Haie (10)
Saisonbilanz: 2:2 (5:8, 3:4 OT, 5:4, 4:3 OT)
Ausgangslage: Die Panther verpassten am letzten Spieltag durch eine 1:3-Heimniederlage gegen Hannover die direkte Playoff-Qualifikation. Für die Moral war das sicherlich nicht förderlich. Doch auch wenn der ERC nun den Umweg über die Pre-Playoffs gehen muss, kann man in Ingolstadt nach der vergangenen Katastrophen-Saison mit dem Verlauf der Hauptrunde zufrieden sein. Verhindert hat eine bessere Platzierung die nicht ganz sattelfeste Defensive (181 Gegentore) sowie die vielen Höhen und Tiefen in dieser Saison. Mehrmals folgte auf eine starke Phase ein rapider Leistungseinbruch. Verlassen konnten sich die Panther jedoch auf ihre Offensive: 205 Treffer wurden nur von Berlin (209) überboten.
Nach der vergangenen Horror-Saison sollte für den Traditionsklub aus Köln alles besser werden. Am Ende der Hauptrunde stehen die Haie kurz vor der Insolvenz, und nur dank der noch schwächeren Leistungen der direkten Verfolger Iserlohn und Krefeld in den Pre-Playoffs. Für die Haie nach dem chaotischen Saisonverlauf mit einem Trainerwechsel (Stewart für Pavlov) ein Erfolg und auch finanziell (überlebens-)wichtig. Eklatant ist vor allem die Kölner Auswärtsschwäche, die sich gegen das Heimrecht der Ingolstädter fatal auswirken könnte: Nur sieben Siege feierten die Haie auf fremdem Eis, einzig Kassel konnte diesen Wert (3) noch unterbieten. Ein Lichtblick: Mit Marcel Müller hat sich ein Talent zum absoluten Leistungsträger und Top-Scorer entwickelt.
Players to watch: Mit Thomas Greilinger verfügen die Panther über einen ausgewiesenen Torjäger. 38 Mal netzte der 28-Jährige ein - Ligabestwert. Dazu kommen 35 Vorlagen und mit 73 Punkten Platz zwei in der Scorerwertung hinter dem Frankfurter Jeff Ulmer (74). Greilinger spielt eine Karriere-Saison und wird auch in der Serie gegen Köln der Go-to-Guy sein. Bei den Haien wird es neben Müller vor allem auf Ivan Ciernik ankommen. Nach einem Jahr in der KHL wurde er bei den Domstädtern sofort wieder zum Leistungsträger und mit 27 Treffern Top-Torschütze.
Prognose: Auf dem Papier ist das eine klare Angelegenheit für die Panther. Auch die Form spricht für den Tabellensiebten, der von den letzten zehn Partien sechs gewinnen konnte. Köln dagegen fing sich im selben Zeitraum acht Niederlagen ein, zwei davon gegen Ingolstadt. Ein Weiterkommen der Haie wäre eine Sensation. Ingolstadt in 2.
Augsburger Panther (8) vs. Adler Mannheim (9)
Saisonbilanz: 3:1 (4:3 OT, 3:2 SO, 3:2 SO, 2:4)
Ausgangslage: Erst zum achten Mal stehen die Panther seit Einführung der DEL in der ersten Playoff-Runde. So gesehen ist schon der Einzug in die Pre-Playoffs als Erfolg zu werten. Doch für die Mannschaft von Larry Mitchell muss es das noch nicht gewesen sein, denn - man höre und staune - die Panther gehen leicht favorisiert in das Duell mit den Adlern. Die Augsburger sind gut in Form und konnten die letzten sechs Hauptrundenspiele für sich entscheiden. Außerdem sind sie in der Offensive brandgefährlich: 201 Tore bedeuten Platz drei hinter den Eisbären (209) und Ingolstadt (205). Und mit Darin Olver, Brett Engelhardt, Tyler Beechey und Chris Collins knackten gleich vier Spieler die 20-Tore-Marke. Die offensive Spielweise geht allerdings zu Lasten der Defensive: Satte 188 Gegentreffer stehen zu Buche, Platz fünf von hinten.
Als Titelkandidat gestartet, befanden sich die Adler lange Zeit im freien Fall. Erst mit einer Serie von acht Siegen in Folge vor und nach der Olympiapause konnte sich Mannheim wenigstens in die Pre-Playoffs retten. Doch in den letzten sechs Spielen setzte es wieder vier Niederlagen, darunter ein peinliches 3:5 daheim gegen Schlusslicht Kassel. Die Adler wackelten häufig in der Defensive (177 Gegentore) und überzeugten angesichts des vorhandenen Potenzials mit nur 177 Treffern selten in der Offensive. Einzig Scott King brachte mehr als 20 Einschüsse zustande. Einen kleinen Vorteil haben die Adler bei den Special-Teams: Sowohl im Powerplay (17,9%) als auch in Unterzahl (81,1%) liegen sie vor Augsburg (17,2% / 78,5%).
Players to watch: Olver, Engelhardt, Beechey, Collins und Murphy haben in den letzten fünf Spielen ein wahres Offensiv-Feuerwerk gezündet und insgesamt 49 Punkte (23 Tore/26 Vorlagen) gemacht. Aus diesem Quintett einen hervorzuheben, fällt schwer, und alle fünf auszuschalten, wird für die Adler kaum möglich sein. Darum wird es auf Seiten der Mannheimer wieder einmal auf die Form von Star-Goalie Fred Brathwaite ankommen. Der 37-Jährige spielt bisher eine herausragende Saison und konnte bereits vier Shutouts feiern - angesichts der schwachen Defensive ein überragender Wert. Klar ist: Ohne Brathwaite hätte der Rekordmeister auch die Pre-Playoffs verpasst.
Prognose: Es wird eine enge Serie. In der Hauptrunde ging es dreimal in die Verlängerung oder ins Penaltyschießen - und dreimal behielten die Panther knapp die Oberhand. Die brandgefährliche Offensive, die gute Form und auch der Heimvorteil sprechen klar für die Fuggerstädter. Wenn sich die Adler defensiv und offensiv nicht deutlich steigern und Brathwaite überragend hält, ist für Mannheim Endstation. Panther in 3.
Die Playoffs im Überblick