Nach dem Playoff-Aus in der NHL verstärkt Marcel Goc von den Nashville Predators die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-WM.
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bekommt bei der Heim-WM noch Verstärkung aus der NHL. Stürmer Marcel Goc, der mit den Nashville Predators bereits im Achtelfinale um den Stanley Cup ausgeschieden ist, stößt bereits am kommenden Wochenende in Hamburg zur Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes.
"Er hat eine sehr starke Saison gespielt, war bei den Olympischen Spielen sehr, sehr gut und wird uns verstärken", sagte Bundestrainer Uwe Krupp dem SID.
Krupp fordert: "Sie müssen sich zeigen"
Zur letzten Vorbereitungsphase mit der WM-Generalprobe am Dienstag (20 Uhr/live bei Sport1) gegen Kanada in Hamburg fliegen auch die Nordamerika-Legionäre Philip Gogulla, Alexander Sulzer und Robert Dietrich ein. Die drei sind mit ihren AHL-Klubs in den Play-offs ausgeschieden. Anders als Goc haben sie ihr WM-Ticket allerdings noch nicht in der Tasche. "Sie müssen sich natürlich erst zeigen", sagte Krupp.
Erst nach dem Duell mit dem Olympiasieger will der Bundestrainer entscheiden, wer zum Aufgebot für die WM in Gelsenkirchen, Köln und Mannheim (7. bis 23. Mai) gehört. "Das Wichtigste ist, dass wir uns alle ansehen", sagte Krupp. Stürmer Gogulla spielte in seiner ersten Saison in Nordamerika bei den Portland Pirates, die Verteidiger Sulzer und Dietrich gingen für die Milwaukee Admirals aufs Eis, Sulzer kam auch in der NHL bei den Nashville Predators zum Einsatz.
Ins vorläufige Aufgebot berief Krupp auch die Verteidiger Andre Reiss und Nikolai Goc vom deutschen Meister Hannover Scorpions sowie Torhüter Dennis Endras vom Vizemeister Augsburger Panther. Gestrichen wurden die Abwehrspieler Sebastian Osterloh (Frankfurt Lions) und Jens Baxmann (Eisbären Berlin) sowie die Stürmer Christoph Gawlik (Frankfurt Lions) und Eduard Lewandowski (Nischnekamsk/Russland).
Goc steht vor seiner fünften WM-Teilnahme
Goc wird bereits seine fünfte Weltmeisterschaft bestreiten. Der 26-Jährige war beim Olympia-Turnier in Vancouver stärkster Spieler und mit zwei Toren und einer Vorlage auch Topscorer der deutschen Mannschaft, die nur Platz elf belegte. In Nashville erlebte der ehemalige Schwenninger seine bislang beste NHL-Spielzeit. Mit 30 Punkten in 73 Spielen verbuchte er seine besten Saisonwerte. Als Vorrundensiebte im Westen scheiterten die Predators jedoch bereits in der ersten Play-off-Runde an den Chicago Blackhawks.
Während sich Goc nach dem K.o. im Kampf um den Stanley Cup mit dem Weltrekordspiel vor 76.000 Zuschauern am 7. Mai in der Fußball-Arena auf Schalke gegen die USA trösten kann, müssen die anderen Nordamerika-Legionäre noch um ihr WM-Ticket kämpfen. Der Ex-Kölner Gogulla spielte in Portland eine durchwachsene Saison und schied gleich in der ersten Play-off-Runde um den Calder Cup aus.
Für Sulzer ging es "hoch und runter"
Die beiden ehemaligen Düsseldorfer Sulzer und Dietrich schieden am vergangenen Montag mit Milwaukee im AHL-Achtelfinale gegen die Chicago Wolves aus. Sulzer, der bei den Olympischen Spielen in Vancouver enttäuschte, brachte es in dieser Saison auf 20 NHL-Einsätze. "Es ging hoch und runter für ihn", sagte Krupp, "aber er hat sowohl in Nashville als auch in Milwaukee gut gespielt." Dietrich, der lediglich in der AHL zum Einsatz kam, musste zuletzt wegen eines Fingerbruchs zehn Tage pausieren.
Bereits am Sonntag hatte Stürmer Felix Schütz von den Portland Pirates im Testspiel gegen die Slowakei (2:3) mitgewirkt. Andere Nordamerika-Profis kommen für die WM nicht infrage. Christian Ehrhoff (Vancouver Canucks), Marco Sturm (Boston Bruins) und Thomas Greiss (San Jose Sharks) haben die zweite Play-off-Runde erreicht. Dennis Seidenberg (Boston), Jochen Hecht (Buffalo Sabres) und Christoph Schubert (Atlanta Thrashers) sind verletzt.