Playoffs, Baby!

Von Autor: Adrian Bohrdt
Die Kölner Haie treffen im Viertelfinale auf die Adler Mannheim
© imago
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Adler Mannheim (4) vs. Kölner Haie (5)

Saisonbilanz: 2:2 (3:4 SO, 2:5, 4:2, 3:2 OT)

Ausgangslage: Die Adler machten es am letzten Spieltag der Hauptrunde spannend, am Ende stand aber ein 4:3-Sieg im Penaltyschießen über den Vorletzten Schwenninger Wild Wings. Damit überholte Mannheim auf den letzten Metern noch die Kölner in der Tabelle und sicherte sich so das Heimrecht im Viertelfinale. Gleichzeitig war dafür aber ein enormer Durchhänger der Haie notwendig - für Köln hagelte es acht Pleiten in den letzten elf Spielen.

Dazu ist Chris Minard nach einem Stockschlag für das erste Spiel gesperrt, der Kanadier führt die Team-interne Scorer-Liste mit 18 Toren und 15 Assists an. Außerdem rangieren die Haie in der Unterzahl-Statistik im Keller (80,1 Prozent). Fast logisch, dass sich Trainer Uwe Krupp in Zweckoptimismus übt: "Noch wichtiger als der Tabellenplatz nach dem letzten Spieltag oder das Heimrecht ist, dass wir gut spielen, in Form sind und aneinander glauben."

Doch auch die Adler haben Probleme. In den letzten sieben Spielen setzte es vier Niederlagen, außerdem gilt es das bittere 2:4-Aus im Vorjahres-Viertelfinale gegen Wolfsburg vergessen zu machen. Darüber hinaus stellte Mannheim das schlechteste Power-Play-Team: 26 Tore und sieben Gegentore in Überzahl stehen zu Buche, 12,6 Prozent sind die schlechteste PP-Erfolgsquote aller Teams. Immerhin in Unterzahl lief es, niemand kassierte hier weniger Tore als die Adler (25).

"Wir müssen die Kölner zu Fehlern zwingen", gab Niki Goc, der nach einem Schlag auf den Arm wieder fit ist, im "Mannheimer Morgen" eine klare Parole aus: "Sie sollen ruhig anrennen, vielleicht werden sie dann offener und wir können erfolgreich kontern."

Ein besonderes Spiel wird es in jedem Fall für Adler-Coach Hans Zach, der von 2002 bis 2006 die Haie trainierte. Am 1. Januar löste er den entlassenen Harold Kreis in Mannheim ab, hat das Team seitdem deutlich aggressiver gemacht und seine Rückkehr von der Zonen- auf die Manndeckung durchgeboxt. "Ich mag Köln, aber jetzt komme ich als Gegner", stellte der 64-Jährige im "Express" klar: "Wir werden alles tun, um Köln rauszuwerfen."

Players to watch: Defense wins Championship - die Kölner dürften darauf bauen. Viel wird von Torhüter Danny aus den Birken abhängen, der schon im Vorjahr in den Playoffs überzeugte. Der langjährige Mannheimer wurde jüngst zum besten Goalie der Saison gewählt, seine 2,25 Gegentore pro Spiel sind der fünftbeste Wert der Liga, mit 92,4 Prozent gehaltenen Schüssen ist Aus den Birken immer noch in der Top-Sechs.

Neben dem Goalie hoffen die Kölner auf Andreas Holmqvist. Der Verteidiger ist elementar wichtig für die Haie, er kann das Team mitreißen und verfügt über ordentlich Offensiv-Power.

Auf der anderen Seite steht Jochen Hecht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Stürmer führt die interne Scorer-Liste mit 15 Toren und 21 Assists an, darüber hinaus gelangen ihm in der Hauptrunde acht Power-Play-Tore - fast ein Drittel der gesamten Überzahltore der Adler. Neben Hecht, der vor allem gegen Ende der Hauptrunde wichtige Treffer erzielte, überzeugte Simon Gamache dieses Jahr vor allem als Vorbereiter. Zehn Tore gelangen dem Kanadier, 23 weitere legte er auf.

Stimmen:

Niki Goc (Verteidiger, Adler Mannheim): "Wenn du die Playoffs erreicht hast, wird der Kopf etwas freier weil du ein Etappenziel erreicht hast. es gibt für uns Eishockey-Profis jetzt nichts anderes. Es heißt: Siegen oder fliegen."

Alexander Weiß (Stürmer, Kölner Haie): "Uns ist es relativ egal, gegen wen wir spielen. Das Heimrecht ist sicher nicht unwichtig, aber man muss ohnehin gegen jeden gewinnen können. Alle möglichen Gegner für das Viertelfinale waren spielerisch stark, ob es nun Wolfsburg, Nürnberg oder Mannheim sind."

Prognose: Wie die Tabellensituation vermuten lässt, wird es ein Duell auf Augenhöhe. Die Adler haben Vorteile in der Defensive, während beide in der Offensive ihre Probleme hatten (148 Tore für Mannheim, 147 für Köln). Die Tagesform wird entscheiden, allerdings könnte es das Zünglein an der Wage sein, dass sich die Adler kurz vor Schluss noch den Heimvorteil sicherten.

Tipp: 4:3 Mannheim.

Tipp: 4:2 Hamburg.

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