München - Kimi Räikkönen kann sich noch immer nicht als sicherer Weltmeister fühlen. Denn trotz der fortwährenden Kritik aus den eigenen Reihen hält McLaren-Mercedes am Einspruch gegen das Ergebnis des Brasilien-GP fest.
"Wenn wir keinen Einspruch eingelegt hätten, wären wir von Fans und Formel-1-Experten gleichermaßen dafür kritisiert worden, dass wir uns nicht voll für unsere Fahrer einsetzen", rechtfertigt sich McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber "autosport.com".
Doch gerade den Fahrern scheint das nachträgliche Aufbegehren ihres Teams nun unangenehm zu sein. Nachdem Fernando Alonso bereits am Montag gegen die Entscheidung des Teams gewettert hatte, erhält er nun Unterstützung von Lewis Hamilton.
"Es wäre grausam"
"Es wäre ganz einfach falsch", erklärt der 22-Jährige gegenüber der "BBC". "Und es wäre grausam, Kimi den Titel wieder wegzunehmen. So möchte ich den Titel nicht gewinnen. Ich will es mit Stil machen, indem ich das Rennen gewinne."
"Natürlich trifft uns die Niederlage hart", meint Hamilton weiter. "Aber eine solche Entscheidung wäre nicht gut für den Sport. Und es gibt immer noch ein nächstes Jahr. Ich bin ja erst 22. Es wird also noch viele Chancen für mich geben, die Weltmeisterschaft zu gewinnen."
"Es geht nicht gegen Ferrari"
Doch trotz der internen Zweifel bleibt McLaren hart. "Wir verstehen die Entscheidung der Stewards einfach nicht", erklärt Whitmarsh. "Es geht definitiv nicht gegen Ferrari und Räikkönen. Die haben das Rennen fair gewonnen. Es geht uns allein um die Entscheidung der Stewards zu Rosberg, Heidfeld und Kubica."
Zur Erinnerung: Die Rennkommissare hatten BMW-Sauber und Williams trotz Unstimmigkeiten bei der Benzin-Temperatur nach dem Brasilien-GP nicht belangt und damit das Rennergebnis und Kimi Räikkönen als Weltmeister bestätigt.
Für McLaren unverständlich. Ihrer Meinung nach hätten die betroffenen Teams aus der Wertung gestrichen und Hamilton nachträglich als Weltmeister gekürt werden müssen.
Verhandlungstermin noch offen
Jedenfalls theoretisch: Denn selbst wenn der Einspruch Erfolg haben sollte, ist nicht klar, ob Hamilton tatsächlich auf den herbeigesehnten vierten Platz vorrückt.
Laut Reglement bleibt es nämlich den Kommissaren überlassen, ob die nachfolgenden Fahrzeuge die vakanten Punkte erben.
Gespräche binnen zwei Wochen
Ungeachtet der gesamten WM-Problematik hat sich Alonso laut der spanischen Zeitung "Marca" unterdessen um eine Aussprache mit Teamchef Ron Dennis bemüht.
In den nächsten zwei Wochen soll er sich demnach mit Dennis treffen, um über seinen immer wahrscheinlicher werdenden Abschied von McLaren zu verhandeln.
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