Keke Rosberg feiert 60. Geburtstag

SID
Keke Rosberg, ehemaliger Formel-1-Weltmeister, feiert seinen 60. Geburtstag
© Getty

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg feiert heute seinen 60. Geburtstag. 1982 holte sich der Vater von Williams-Pilot Nico Rosberg den WM-Titel mit nur einem Saisonsieg.

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Rennfahrer, Manager, Teambesitzer, TV-Kommentator und nicht zuletzt Vater eines der größten Talente der Formel 1 - kaum jemand war in den letzten 35 Jahren im internationalen Motorsport in so vielen verschiedenen Posten so aktiv und erfolgreich wie Keke Rosberg.

Heute wird der am 6. Dezember 1948 in Stockholm geborene Finne, der 1982 das Kunststück vollbrachte, mit nur einem Saisonsieg Formel-1-Weltmeister zu werden, 60 Jahre alt.

Ecclestone will Punktesystem ändern

Dabei hätte der Vater von Williams-Pilot Nico Rosberg diesen WM-Titel gar nicht gewonnen, wenn schon damals die neueste Idee von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Realität gewesen wäre.

"Big Bernie" würde gerne das seit 1950 bewährte und nur behutsam modifizierte Punktesystem abschaffen und wie bei Olympischen Spielen Medaillen an die ersten drei Fahrer verteilen. Der Gewinner der meisten goldenen Plaketten wäre am Ende des Jahres dann Weltmeister - und Rosberg vor 26 Jahren nur Sechster geworden.

Turbulente Saison 1982

Damit wäre aber auch die Konstanz über ein ganzes Jahr nicht mehr ins Gewicht gefallen, die Rosberg in der turbulenten Saison 1982 mit elf Siegern in 15 Rennen zum Champion gemacht hatte.

Zehnmal fuhr der schnelle Finne mit dem markanten Schnauzbart in die Punkte. Neben dem Sieg beim im französischen Dijon ausgetragenen Großen Preis der Schweiz holte er drei zweite und zwei dritte Plätze. Der zweite Rang in Brasilien war ihm nachträglich wegen eines zu leichten Autos aberkannt worden.

1982 war Rosbergs fünfte Saison in der "Königsklasse" seit seinem Debüt 1978 im Alter von 30 Jahren - und seine erfolgreichste.

1985 wurde er noch einmal WM-Dritter und feierte seine GP-Siege Nummer vier und fünf. Ein Jahr später verabschiedete er sich nach 114 Rennen aus der Königsklasse, startete aber gleich eine zweite Karriere als Fahrermanager.

Rosberg rief eigenes Team ins Leben

1990 kletterte er dann auch wieder ins Cockpit, zunächst in Sportwagen, bevor er 1992 bei Mercedes in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft einstieg.

Ein Jahr später wechselte er innerhalb der DTM zu Opel. Bei den Rüsselsheimern gründete er 1994 sogar sein eigenes Team, in dem er an der Seite von Klaus Ludwig 1995 seine letzte Saison absolvierte.

Insgesamt fuhr Keijo Erik Rosberg, wie er mit vollem Namen heißt, in der DTM und deren internationalem Pendant ITC 70 Rennen und feierte dabei einen Sieg.

Seine Karriere außerhalb des Cockpits verlief danach zweigleisig.

Zum einen ist der gelernte Computer-Systemanalytiker seit 1995 mit seinem Team in der DTM, der Super-Tourenwagen-Meisterschaft, der Formel-3-Euroserie oder der Formel BMW an den Start gegangen.

Zum anderen brachte er als Manager seine Landsleute JJ Lehto und Mika Häkkinen in die Formel 1. Häkkinen, den er bis 2002 betreute, machte er zum zweiten finnischen Weltmeister (1998, 1999).

Familie Rosberg ist vom Motorsport begeistert

Dass das Rennfahren den Rosbergs im Blut liegt - Kekes Eltern fuhren früher Rallye - beweist inzwischen auch Sohn Nico, der in Wiesbaden geboren ist und durch seine Mutter Sina auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

Nach dem souveränen Gewinn der Formel BMW gleich in seiner ersten Saison nach dem Aufstieg aus dem Kartsport absolvierte er mit 17 Jahren als jüngster Fahrer aller Zeiten bei BMW-Williams einen Formel-1-Test.

Seit 2006 ist er Williams-Stammpilot in der Formel 1, holte gleich in seinem ersten Rennen einen WM-Punkt mit schnellster Rennrunde und feierte in diesem Jahr mit Platz zwei in Singapur sein bislang bestes Ergebnis.

Die Auftritte seines Sohnes verfolgt Keke Rosberg seit diesem Jahr nicht mehr nur als Vater und Berater, sondern auch als Fernsehkommentator. Für den Pay-TV-Sender Premiere ist Rosberg seit 2008 als Experte im Einsatz.

Der Formel-1-Rennkalender 2009 im Überblick