Nach den Doppelsiegen von Red Bull in Silverstone und am Nürburgring ist der vormals gewaltige Vorsprung von WM-Leader Jenson Button im Brawn-Mercedes zusammengeschrumpft.
Getrennt nur durch eine Winzigkeit lauern Sebastian Vettel und Teamkollege Mark Webber hinter dem Briten mit 21 bzw. 22,5 Punkten Rückstand.
Beim Deutschland-GP zuletzt triumphierte Webber. Es war der erste Grand-Prix-Sieg für den 32-jährigen Australier im 130. Rennen.
"Sebastian braucht jeden Punkt"
Vereinzelt wurde danach der Ruf nach einer Stallorder laut, denn es könne nicht angehen, dass Red Bull auf der Jagd nach Button wertvolle Punkte verschenkt, indem sich die eigenen Piloten gegenseitig Zähler abnehmen.
So in etwa drückte es der frühere Formel-1-Pilot Ralf Schumacher unmittelbar nach dem Rennwochenende am Nürburgring aus. Die Teamleitung habe einen Fehler gemacht, denn: "Sebastian ist der stärkere Fahrer und braucht jeden Punkt."
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Rückenwind für Webber
Auch Niki Lauda sieht die fehlende Hackordnung bei Red Bull als kritisch an und warnt Vettel. "Sebastian muss aufpassen, dass ihm Webber nicht den Rang abläuft", sagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister der "Welt am Sonntag".
Für Lauda sei Webber sogar in der Lage, den Titel zu gewinnen. Sein erster Grand-Prix-Sieg im achten Profijahr dürfte dem Routinier soviel Rückenwind geben, dass ihm alles zuzutrauen sei.
Red Bull freut sich
Auch wenn Vettel mit seinen 22 Jahren natürlich der Fahrer der Zukunft ist, setzt Red Bull weiter auf einen gesunden Wettkampf im eigenen Lager und freut sich über die "stärkste Fahrerpaarung aller Teams" (Teamchef Christian Horner). Vorerst zumindest.
Horner: "Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, an dem ein Fahrer deutlich bessere Chancen im Titelrennen hat als der andere."