Vor der Copse-Kurve saugte sich Hamilton im Mercedes dicht an Verstappen heran, der erst nach außen und dann nach innen zog. Hamiltons linker Vorderreifen und Verstappens rechtes Hinterrad berührten sich bei hoher Geschwindigkeit. Die beiden Fahrer hatten sich ab dem ersten Meter einen erbitterten Kampf um die Spitzenposition geliefert.
"Ist Max okay?", erkundigte sich Hamilton am Funk bei seinem Renningenieur. Als dieser ihm erste Entwarnung gab, beharrte der Lokalmatador in Silverstone darauf, dass ihm die Kurve gehörte. Tatsächlich lagen die beiden Top-Stars eingangs der Kurve gleichauf, Hamilton auf der kurveninneren Seite bremste früher, Verstappen wollte außen vorbei und lenkte gleichzeitig ein.
"Wenn der Konkurrent mit dem Vorderrad unser Hinterrad in der schnellsten Kurve des Kurses berührt, dann ist das kein Rennunfall mehr - dann ist das ein fahrlässiges, gefährliches Verhalten", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko am Sky-Mikrofon und forderte eine Sperre des Briten: "Hamilton hat unseren Fahrer auf die gefährlichste Weise in die Barriere befördert."
Verstappen wurde anschließend per Krankenwagen ins Medical Center an der Strecke in Silverstone und von dort aus in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Dort solle vor allem der Kopf des Niederländers untersucht werden. Nach Auskunft von Marko gegenüber Sky stehe Verstappen aber lediglich unter Schock.
Erst am Abend meldete sich der Niederländer dann selbst zu Wort. "Diese Feierlichkeiten während ich noch in der Klinik war sind respektlos und unsportlich", schrieb der RB-Pilot via Instagram und übte damit deutliche Kritik am Verhalten Hamiltons.
Er selbst sei okay, die Entscheidung der Stewards könne er aber nicht nachvollziehen. "Die Strafe gegen Lewis hilft uns überhaupt nicht und bringt nach seiner gefährlichen Aktion keine Gerechtigkeit." Am späten Sonntagabend twitterte er, dass er nach letzten Untersuchungen aus dem Krankenhaus entlassen worden sei. Alles sei okay.