Im Oberstübchen des Holländers wird es allerdings dieser Tage rumoren - schließlich steht bis 7. Januar eine Entscheidung an, ob der 23-Jährige in Hamburg bleibt, oder nicht. Der "kicker" deutet die Zeichen so, dass der Spielmacher in zwei Wochen seinen Abschied bekannt geben wird.
Vor seinem Abflug in den Urlaub sagte van der Vaart, dass die Chancen für den HSV "nicht mehr fünfzig zu fünfzig" stehen. Allerdings habe er noch "ein bisschen Zweifel", ob er wirklich gehen soll. Der Grund: Der HSV spielte in der Hinrunde besser, als es sein Aushängeschild erwartet hatte.
Seeler: "Turin sollte er sich gut überlegen"
Die neue Perspektive in Hamburg - Stichwort: Champions League - lässt ihn grübeln. "Wir haben super Monate hinter uns", sagte van der Vaart: "Das kommt ein bisschen überraschend für mich, ich hatte das in dieser Form nicht erwartet." Als Interessenten gelten nach wie vor der FC Valencia, Real Madrid oder auch der FC Chelsea. Und aus Italien hat Juventus Turin auch schon eine Grußkarte geschickt.
Geht es nach HSV-Legende Uwe Seeler, sollte van der Vaart sowieso zur Vernunft kommen und in Hamburg bleiben. "Turin sollte sich Rafael gut überlegen", sagte der 71-Jährige in der "Bild". Seine Argumentation: "In Deutschland kann man auch gutes, und ganz besonders sicheres Geld verdienen." "Uns Uwe" bekannte allerdings auch: "Ich möchte nicht in Rafaels Haut stecken."
Hinkel angeblich mit Dortmund einig
Während van der Vaart also unterm Weihnachtsbaum sitzt und grübelt, feilen fast alle Bundesliga-Manager weiter an Transfers für die Rückrunde. Besonders im Entscheidungsstress: Michael Zorc von Borussia Dortmund, der sich Gedanken über die Namen Jens Lehmann und Andreas Hinkel machen muss.
Was für Süppchen werden sonst noch in der Gerüchteküche gekocht? Wen zieht es weg, wer soll kommen? Ein Überblick:
Jens Lehmann (FC Arsenal / Borussia Dortmund): Die Chancen des Nationaltorhüters bei Arsenal zwischen die Pfosten zurück zu kehren sind schlechter denn je. Am Wochenende erklärte der 38-Jährige über seine Zukunft schnell entscheiden zu wollen. Neben den (angeblichen) Premier-League-Interessenten Manchester City und FC Fulham ist weiter der VfL Wolfsburg ein Thema.
Und da ist noch Dortmund. Der BVB muss mindestens drei Monate auf Roman Weidenfeller (Schulter-OP) verzichten und stellt Überlegungen an - auch in Richtung Lehmann. Sportdirektor Zorc vielsagend: "Wir beraten darüber, ob wir einen Torhüter verpflichten wollen. Es ist logisch, dass der Name Lehmann im Zusammenhang mit uns fällt. Wir schließen nichts aus, durchdenken, was für Borussia Dortmund das Beste ist."
Andreas Hinkel (FC Sevilla / Borussia Dortmund): Der ehemalige Nationalspieler will zurück in die Bundesliga, das ist Fakt. Mit dem BVB soll sich Hinkel bereits geeinigt haben, berichten spanische Medien. Letztes Problem: Der Rechtsverteidiger soll rund 3,5 Millionen Euro Ablöse kosten und Dortmund will freilich weniger bezahlen.
Zdenek Pospech (Sparta Prag / VfL Wolfsburg): Weil Hinkel wohl lieber nach Dortmund als nach Wolfsburg geht, ist Pospech jetzt Magaths Wunschspieler für die rechte Seite. Der 29-Jährige scheint nicht abgeneigt, wie Berater Miroslav Kadlec verriet: "Die Klubs haben sich angenähert, perfekt ist aber noch nichts." Plan B wäre der Ex-Bremer Paul Stalteri von Tottenham Hotspur.
Jan Koller (AS Monaco / 1. FC Nürnberg): Nürnberg will den 2,02-Meter-Riesen, der Riese will nach Nürnberg - nur Monaco sträubt sich noch. "Die Zahlen sind ausgetauscht, nun liegt's an Monaco", sagt FCN-Sportdirektor Martin Bader. Es geht ums Geld: Die Franzosen wollen 2 Millionen Euro, der Club will nicht so viel bezahlen. "Schließlich läuft Jans Vertrag nur noch ein halbes Jahr", so Bader.
Danijel Ljuboja (VfB Stuttgart / VfL Wolfsburg): Ja, Ljuboja gibt es auch noch. Beim VfB durfte der 29-Jährige in der Hinrunde nur noch bei der 2. Mannschaft mittrainieren, ist deswegen ohne Spielpraxis. Nun soll der VfL interessiert sein. Der Serbe ist nicht abgeneigt: "Das wäre für mich sehr reizvoll", sagte er dem "kicker": "Der VfL ist ein guter Klub mit einem sehr guten Trainer."
Veli Kavlak (Rapid Wien / Hertha BSC Berlin): Nebem dem Züricher Raffael, bei dem die Verhandlungen weiter stocken, will die Hertha noch einen zweiten Stürmer. Der 19-Jährige Kavlak soll's sein, dafür könnte Andre Lima nach Österreich wechseln - so berichtet zumindest die gleichnamige Zeitung.
Martin Fenin (FK Teplice / Eintracht Frankfurt): Die Lage ist beim 20-jährigen Stürmer ähnlich wie bei Landsmann Koller. Frankfurt will ihn und er will auch. Beide Seiten sind auch sehr zuversichtlich. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen: "Ich bin überzeugt, dass er kommt." Fenin: "Ich komme nach Frankfurt." Das letzte Wort hat aber Teplice, dass rund 4,5 Millionen Euro für das Nachwuchstalent (U-20-Vizeweltmeister) haben will.
Naohiro Takahara (Eintracht Frankfurt / ein Klub in Japan): Für Takahara ist angesichts des Fenin-Transfers kein Platz mehr in Frankfurt. Der 28-Jährige soll bereits seinen Spint geräumt haben und ist in den Urlaub nach Japan abgedüst, um dort mit Interessenten zu verhandeln.
Michael Thurk (Eintracht Frankfurt / MSV Duisburg): Auch den 31-Jährigen zieht es aus Frankfurt weg, Duisburg soll Interesse haben. Im Raum steht ein Leihgeschäft.
Ailton (MSV Duisburg / wahrscheinlich egal): Vom Kugelblitz zur Fehlzündung: Der 34-Jährige war nicht die erhoffte Verstärkung für den MSV und wird deshalb wohl seine Zelte wieder abbrechen. Und wo soll es hin? Beim MSV liegen keine Angebote vor. "Er und sein Berater sagen aber, dass es Interessenten gibt, also warten wir es mal ab", so Klub-Chef Walter Hellmich.
Gledson (VfB Stuttgart / Hansa Rostock): Die Bilanz des Brasilianers beim Meister: 0 Einsätze. Also nichts wie zurück zu Rostock, wo der 28-Jährige zwei erfolgreiche Jahre verbrachte und sich vor allem gut mit Trainer Frank Pagelsdorf versteht. Der Transfer gerät aber mehr und mehr zur Hängepartie. "Das Ergebnis liegt nicht auf dem Tisch", sagte Hansa-Manager Herbert Maronn am Sonntag nach Gesprächen mit Stuttgarts Horst Heldt.
Mimoun Azaouagh (Schalke 04 / VfL Bochum): Der zierliche Mittelfeldspieler will unbedingt weg aus Gelsenkirchen und hat nach eigenen Angaben zwei Bewerber aus der Bundesliga. Einer davon soll Bochum sein, das nach dem Abgang von Zvjezdan Misimovic ein kreatives Vakuum zu füllen hat. Azaouaghs wichtigste Voraussetzung: "Für mich ist entscheidend, dass ein Trainer auf mich baut." Das war in Gelsenkirchen definitiv nicht so.