Mohammed Zidan hatte sich nach seinem Wechsel aus Hamburg zurück zu seinem Ziehvater aus Mainzer Zeiten, Jürgen Klopp, viel vorgenommen. Vor allem wollte der Ägypter, der gegen Ex-HSV-Coach Huub Stevens verbal nachtrat, beim BVB an seiner Disziplin arbeiten.
Nach Informationen der "Sport Bild", hat der gute Vorsatz des 26-Jährigen jedoch nur ein Bundesligaspiel gehalten. Das Blatt berichtet, dass Zidan vor dem Spiel der Dortmunder bei Energie Cottbus am 30. August, zu spät zur abschließenden Teamsitzung kam.
Die ursprünglich für 14 Uhr angesetzte Taktikbesprechung, war von Klopp um 15 Minuten vorverlegt worden. Dies hatte bis auf den Ägypter, der um 13.45 Uhr noch in seinem Hotelzimmer weilte, auch jeder mitbekommen. Vom BVB-Teammanager Fritz Lünschermann informiert, tauchte Zidan schließlich drei Minuten zu spät im Besprechungsraum auf und wurde von Klopp umgehend vor versammelter Mannschaft zusammengestaucht.
Standpauke von Klopp
"Dafür musst du zahlen", ereiferte sich der BVB-Coach und drohte dem 26-Jährigen sogar mit der Verbannung aus der Starformation. "Beim nächsten Mal wird hier der Strich gemacht!", sagte Klopp und deutete dabei auf den Namen des Ägypters in der Aufstellung. Soweit kam es nicht, Zidan lief gegen Cottbus auf. Er spielte. Zwar mehr schlecht als recht, aber er spielte.
Klopp bestätigte das Geschehnis anschließend, vergaß aber nicht zu betonen, dass Zidan aufgrund eines "Missverständnisses" den Beginn die Sitzung verpasste. "Mohamed war nur zwei, drei Minuten zu spät. Aber ich habe klar gesagt: Das geht nicht! Es gibt eine Geldstrafe", so der 41-jährige Übungsleiter. Bei der Höhe der Strafe wird von 5000 Euro ausgegangen. Für Zidan ist der Vorfall damit erledigt. "Es ist alles wieder okay, es gibt keinen Streit mit Klopp", so der Neu-Dortmunder.
Wütend auf die gesamte Mannschaft
Mehr noch, als über die Verspätung seines Zöglings, regte sich Klopp darüber auf, dass die Angelegenheit nicht intern behandelt, sondern von Spielern publik gemacht wurde. "Es kann nicht sein, dass solche Dinge an die Öffentlichkeit gelangen, das gehört sich nicht. Das ist richtig scheiße", echauffierte sich der gebürtige Stuttgarter."Ich bin richtig sauer", sagte Klopp, der seinem Team vergangenen Donnerstag die Leviten las.
Dahinter, ob Zidan am kommenden Samstag gegen Schalke aufläuft, steht derweil ein Fragezeichen. Der Ägypter konnte am Dienstag wegen einer Fußprellung nicht trainieren. Außerdem steht Klopp mit dem wieder genesenen Alexander Frei eine weitere Offensivkraft, neben dem momentan gesetzten Nelson Valdez, zur Verfügung.
Wolfsburg: Zaccardo muss sich hinten anstellen
Ebenfalls Schwierigkeiten mit einem Neuzugang hat derweil Wolfsburgs Trainer Felix Magath. In der Autostadt geht es allerdings nicht um Disziplinprobleme, sondern um fehlende Leistung. Der Problemfall ist dabei kein geringerer als Cristian Zaccardo.
Mangelnde Offensivaktionen
Der für sieben Millionen Euro vom US Palermo gewechselte Weltmeister von 2006, kann derzeit die an ihn geknüpften Erwartungen, insbesondere im Offensivspiel, nicht erfüllen. "Von einem Außenverteidiger erwarte ich, dass er etwas nach vorne macht. Zaccardo denkt noch nicht nach vorne", äußerte sich Magath gegenüber der "Sport Bild" enttäuscht vom bisherigen Auftreten des Italieners.
Sollte Zaccardo, der inzwischen Extra-Konditionsschichten einlegt, sich nicht steigern, droht ihm weiterhin nur der Platz auf der Reservebank. "Die Mannschaft ist das Wichtigste. Und wenn die Mannschaft etwas braucht, was einer nicht hat, kann ich ihn nicht berücksichtigen", so der 55-Jährige.
Wachsende Konkurrenz
Dass Magath keine Rücksicht auf große Namen nimmt, zeigt die Tatsache, dass er dem 17-fachen Nationalspieler momentan Sascha Riether vorzieht. Weiteren Druck bekommt Zaccardo auf seiner rechten Abwehrseite durch die Verpflichtung von Bernd Korzynietz, der auf den letzten Drücker von Bielefeld nach Wolfsburg gewechselt war.
Dabei war Magath bewusst, dass es für den 26-jährigen Italiener schwer wird, sich auf Anhieb in der Bundesliga zurechtzufinden. "Das hatte ich erwartet", so der Wolfsburger Coach, der auch in Zukunft streng nach dem Leistungsprinzip gehen will. "Das habe ich immer so gemacht", stellt er klar.