Es geht nicht mehr. Ümit Özat, Spielführer des 1. FC Köln, beendet seine aktive Laufbahn. Vor dem Derby gegen Gladbach informierte der 32-Jährige seine Mannschafts-Kollegen und Trainer Christoph Daum.
Ümit Özat muss seine Karriere beenden. Der türkische Linksverteidiger war am 21. August 2008 beim Spiel gegen den Karlsruher SC mit einer Herzmuskelentzündung kollabiert.
Am Samstagmittag, noch vor dem Duell der Kölner gegen Gladbach, kam Özat ins Team-Hotel und sagte der Mannschaft, er sei kein Spieler mehr. Nach der Verabschiedung von Christoph Daum fuhr er zu einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz im RheinEnergie-Stadion.
Dort wischte er sich ein ums andere Mal die Tränen aus den Augen und verkündete schließlich die lange befürchtete Schicksalsmeldung. Aus gesundheitlichen Gründen und auf ärztlichen Rat muss der Kapitän des Bundesligisten 1. FC Köln seine Profi-Karriere mit sofortiger Wirkung beenden.
"Ich glaube an Schicksal"
"Ich glaube an Schicksal. Meine Karriere ist vorbei. Aber ich danke Gott, dass ich gesund bin", sagte der 32-Jährige am Samstag auf einer Pressekonferenz. Die Herzmuskelentzündung, die seinen Zusammenbruch auf dem Spielfeld am 29. August im Gastspiel beim Karlsruher SC (2:0) auslöste, gilt zwar als geheilt.
Da sich jedoch kleine Narben gebildet haben, rieten ihm die Ärzte wegen der Gefahr von Herz-Rhythmus-Störungen davon ab, künftig noch Leistungssport auszuüben. Im alltäglichen Leben sei Ümit aber nicht akut gefährdet.
Das Ende einer Odyssee
Dies sind die Ergebnisse einer Odyssee durch mehrere Kliniken in Hannover, Siegburg bei Bonn und sogar in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio, die der Türke im vergangenen halben Jahr absolvieren musste.
Das Derby des FC gegen Borussia Mönchengladbach verfolgte Ümit am Samstag gemeinsam mit Manager Michael Meier von der Südtribüne des Kölner WM-Stadions aus. Und auch künftig soll er fest beim rheinischen Traditionsklub verankert sein.
Dank an die Fans
"Ich bedanke mich bei allen Fans und Verantwortlichen. Es war eine große Ehre für mich, erster türkischer Kapitän beim FC zu sein", sagte der 41-malige Nationalspieler, der bei den Kölnern noch einen Vertrag bis 2010 hatte, und verkündete: "Jetzt freue ich mich auf meine zweite Karriere."
Diese will und soll er beim FC starten. Sein Rücktritt sei für den Verein "ein trauriges Ereignis", sagte Manager Meier: "Er ist einer von uns geworden und er soll auch einer von uns bleiben."
Man werde dem Abwehrspieler bei seinem Einstieg ins Trainergeschäft behilflich sein. Mit anderen Worten: Ümit wird in den Trainerstab des FC eingebunden und möglicherweise eine Jugendmannschaft übernehmen.
Desweiteren wird der WM-Dritte von 2002 ein Abschiedsspiel in Köln erhalten. Dieses ist jedoch noch nicht terminiert.
Ümit Özat im Steckbrief