"Wir sind alle enttäuscht und frustriert", sagt Hamburgs Trainer Martin Jol in der "Bild". "Die 0:1-Niederlage gegen Köln werde ich vielleicht nie verdauen." Keine Frage, nach den jüngsten Pleiten ist die Stimmung in der Hansestadt auf dem Tiefpunkt.
Nach einer Saison, die über weite Strecken vielversprechende Perspektiven bot, drohen die Rothosen am Ende mit leeren Händen dazustehen und sämtliche Saisonziele zu verpassen.
Elf Millionen für Neuzugänge
Ein düsteres Bild - und bessere Stimmung könnte noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Denn offenbar müssen zehn Spieler den Verein nach der Saison verlassen. Und wenn der HSV nicht doch noch am letzten Spieltag in die Europa League rutscht, sollen laut "Hamburger Abendblatt" nur elf Millionen Euro für neue Spieler zur Verfügung stehen.
Um den so wichtigen fünften Platz zu erreichen, muss Hamburg in Frankfurt punkten und auf Schützenhilfe von Borussia Mönchengladbach hoffen, die Borussia Dortmund empfangen. Aktuell stehen der BVB und der HSV bei 58 Punkten, die Dortmunder haben aber die deutlich bessere Tordifferenz aufzuweisen (+23 zu +1).
Auch Guerrero und Silva sollen gehen
Die Spieler, die auf jeden Fall gehen sollen, sind laut "Sport-Bild" schon gefunden: Dazu gehören die ausgeliehenen Michael Gravgaard, Albert Streit, Marcel Ndjeng und Khalid Sinouh sowie Bastian Reinhardt und Timothee Atouba, die keine neuen Verträge bekommen sollen.
Paolo Guerrero und Alex Silva sollen verkauft werden, wenn sich Klubs finden, die genug Geld bezahlen. Dazu ist der Plan, Tunay Torun und Maxim Choupo-Moting auszuleihen.
Interesse an Kuranyi und Pantelic
"Die Personalien werden nach Saisonende entschieden", sagt HSV-Boss Bernd Hoffmann dazu. Dann soll auch über Zugänge geredet werden. Kevin Kuranyi (Schalke), Alexander Madlung (Wolfsburg) und Konstantinos Katsouranis (Benfica Lissabon), Marko Pantelic (Hertha BSC) und Milivoje Novakovic gelten als Kandidaten.
Noch haben alle Beteiligten vor allem das Spiel in Frankfurt im Kopf. "Ich denke, wir haben noch eine Chance auf die Europa League", sagt Jol.
Aber er weiß auch: "Wenn es nicht gut geht, müssen wir eben unsere Rechnung dafür bezahlen."
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