Van Gaal: "Mir hat nicht viel gefallen"

Haruka GruberDaniel Paczulla
18. Juli 200921:58
Bayern-Coach Louis van Gaal war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufriedenGetty
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Mit einer Enttäuschung ist der FC Bayern München in die heiße Phase der Saisonvorbereitung gestartet. Gegen den Hamburger SV setzte es eine verdiente 0:1 (0:0)-Niederlage.

Damit trifft der Rekordmeister am Sonntag im Spiel um Platz drei des T-Home-Cups auf Gastgeber FC Schalke 04. Das Endspiel bestreiten Hamburg und der VfB Stuttgart. Das Tor des Tages erzielte Nationalspieler Piotr Trochowski (40.).

"Mir hat heute nicht viel gefallen. Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht. Ich hoffe ja immer, dass wir uns von Spiel zu Spiel verbessern. Heute ist uns das nicht gelungen. Das ist schade", sagte der neue Bayern-Trainer Louis van Gaal.

Und weiter: "Bei Ballbesitz hatten wir viele Ballverluste. Alle Chancen des HSV sind entstanden nach Ballverlusten von uns. Und wenn der Gegner den Ball hatte, haben wir nicht im richtigen Moment mit Pressing angefangen."

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Vor dem Anpfiff: Die wohl wichtigste Nachricht: Butt bekommt im Tor den Vorzug vor Rensing. Ein Fingerzeig für die Saison? Im Sturm und in der Abwehr könnten die Bayern so auch am ersten Spieltag auflaufen, im Mittelfeld ersetzten Sosa und van Bommel die nicht fitten Ribery und Schweinsteiger.

Hamburg noch ohne Top-Einkauf Berg, dafür mit den Neuzugängen Ze Roberto im zentralen und Elia im linken Mittelfeld. Von Berg und Jansen abgesehen bietet der HSV seine Wunschelf auf.

10.: Eckball Trochowski, Kopfball Demel am kurzen Pfosten. Butt kann abklatschen.

21.: Von links kommt der Ball nach innen zu Mathijsen. Von ihm prallt die Kugel unglücklich zu Tymoschtschuk ab. Aus zentraler Position hält der Ukrainer drauf - in die Arme von Hesl.

26.: Nach einem Foul von Jarolim gibt es Freistoß für den FCB aus zentraler Position. Van Bommel bringt die Kugel an den langen Pfosten zu Badstuber, doch der junge Verteidiger kann den Ball nicht kontrollieren.

Halbzeitfazit: Viel Quergeschiebe, wenig Erquickliches. Hamburg mit dem besseren Start, danach glich sich Labbadias Team dem Niveau der Bayern an.

35.: Fast das 1:0 für den HSV. Ze Roberto kommt aus dem Rückraum zum Schuss, Butt ist unten und lenkt den Ball sensationell an den rechten Pfosten. Von dort prallt die Kugel ab und rollt auf der Linie entlang, doch Butt hat den Ball im Nachfassen.

40., 0:1, Trochowski: Von links kommt der Ball nach innen, Demichelis sieht nicht gut aus und leitet den Ball unglücklich zu Trochowski weiter. Der nimmt den Ball rechts im Strafraum an und knallt ihn per Spannschuss in die Maschen.

47.: Von links kommt ein Freistoß flach in die Mitte. Klose taucht ab, kann den Ball aber nicht aufs Tor bringen.

Fazit: Schwache Bayern, schwaches Spiel, mittelmäßige Hamburger. In einer Partie mit wenigen Glanzlichtern reichte eine gute Aktion von Trochowski.

Der Star des Spiels: Anatolij Tymoschtschuk. Der Ukrainer lebt erst seit ein paar Wochen in München - und doch ist er bereits der neue Boss des FC Bayern. Wie schon in Salzburg sehr präsent und bester Spieler des Rekordmeisters. Giftig im Zweikampf, sauberes Passspiel, dazu noch mit Zug zum Tor. Die anderen Bayern-Mittelfeldspieler waren zwei Klassen schlechter.

Die Gurke des Spiels: Jose Ernesto Sosa. Die Ausgangslage war perfekt: Mit Ribery fehlte der designierte Zehner verletzt. Mit van Gaal gibt es einen neuen Trainer, der sehr viel von Sosa hält und ihn in die Startelf beförderte. Und was macht der Argentinier daraus? Nichts. Erneut eine blutleere Vorstellung des eigentlich so Hochbegabten. Sinnbildlich die Szene, als er einen Hackentrick versuchte, stattdessen aber ein Luftloch fabrizierte.

Die Pfeife des Spiels: Thorsten Kinhöfer. Tadellose Leistung. Lag in der 35. Minute richtig, als er nicht auf Tor für Hamburg entschied.

Die Lehren des Spiels: Die Saison startet in drei Wochen. Drei Wochen, die van Gaal dringend benötigt, denn die Leistung der Bayern war ernüchternd. Gelinde formuliert. Es fehlte an Bewegung, an Esprit, an Ideen, an Kombinationen.

Klinsmann-Quergeschiebe statt van-Gaal-Kurzpassspiel. Schwach: die Leistungen der Neuzugänge Pranjic und Braafheid auf dem linken Flügel, Gomez war ebenfalls unauffällig.

Die Hamburger überragten nicht, sie waren nicht einmal gut. Aber das kompakte 4-4-2 mit flacher Mittelfeld-Reihe reichte aus, um den Bayern vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Vor allem Ze Roberto überzeugte im zentralen Mittelfeld. Ze Roberto, den die Bayern für abkömmlich hielten und im Sommer abgaben...

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