Bayern München: Der Verlierer der Woche ist unfreiwillig Mark van Bommel (Zehenbruch). Also steht Anatolij Tymoschtschuk vor seiner ersten Bewährungsprobe. Sein Können ist unbestritten und Manager Hoeneß weiß, "dass Anatolij gut spielen wird". Offen ist die Position neben Mario Gomez im Angriff. Gegen die hochstehende Bremer Abwehr ist ein lauffreudiger Spieler optimal, um die nötigen Löcher zu reißen. Ivica Olic wäre dafür geradezu prädestiniert. Gut möglich, dass Miroslav Klose deshalb erstmal die Bank droht.
VfB Stuttgart: Träsch ist nach seiner schweren Verletzung erstmal raus. Osorio noch nicht fit, Boulahrouz ebenfalls noch angeschlagen. Coach Babbel bleibt für die Position rechts in der Viererkette nur noch Zugang Celozzi. Der durfte auch in den Testspielen schon ran und hat dort einen stablien Eindruck hinterlassen. Celozzi dürfte die nächsten Wochen gesetzt sein - zumal sich um Boulahrouz unmd Osorio weiter Abwanderungsgerüchte ranken. Verlierer bisher: Lanig, dem Babbel in Wolfsburg bei seinen Auswechslungen Elson bzw. Simak vorzog. Dem 25-Jährigen fehlt weiter das Spieltempo für einen Einsatz auf den Außenpositionen im Mittelfeld.
Werder Bremen: Pasanen hat gegen Frankfurt erneut bewiesen, dass er kein Linksverteidiger ist. Für das nach vorne ausgerichtete Spiel Werders versprüht der Finne zu wenig Offensivdrang. Hinzu kommt, dass der gelernte Innenverteidiger auch immer wieder viel zu früh ins Zentrum einrückt und somit dem Gegner "seine" linke Seite zur Verfügung stellt. Gegen die Bayern könnte er deshalb an Stelle von Naldo (Oberschenkelbeschwerden) ins Zentrum rücken. Ein Einsatz des zuletzt angeschlagenen Sebastian Boenisch auf der linken Abwehrseite wird deshalb mehr denn je herbei gesehnt.
1. FC Nürnberg: Erster Spieltag und schon gibt's zwei große Verlierer beim Club. Nummer eins: Thomas Broich. Weil es dem Neuzugang an Dynamik fehlt, bekamen Frantz und Risse bei den Einwechslungen den Vorzug. Broichs Problem: Als Aufsteiger wird der Club - wie gegen Schalke - häufiger einem Rückstand hinterherlaufen und Oenning deshalb auf dynamische Spieler setzen. Heißt für Broich: Wenig Spielzeit. Verlierer Nummer zwei ist Daniel Gygax. In den Relegationsspieler noch Stammspieler, stand der Schweizer nicht mal im Kader.
VfL Wolfsburg: Eigentlich war Jan Simunek in der Innenverteidigung neben Andrea Barzagli gesetzt, gegen Stuttgart durfte nun aber Alexander Madlung ran. Und der machte seine Sache gegen die Schwaben gut. Raus ist Simunek deshalb längst nicht. Denn Madlung erhielt gegen den VfB vor allem deshalb den Zuschlag, weil er besser zu Pogrebnjak passt. Gut möglich, dass gegen Köln nun Simunek ran darf. Denn Veh steht auf eine saubere und technisch einwandfreie Spieleröffnung. Und da hat Simunek klare Vorteile gegenüber Madlung.
Borussia Dortmund: Was wurde zu Beginn seiner Zeit beim BVB über Felipe Santana geschimpft. Der Brasilianer offenbarte doch eklatante Schwächen im Stellungsspiel und in der Spieleröffnung. Santana allerdings hat beharrlich an sich gearbeitet und Klopp weiter auf ihn gesetzt. Die Folge: Im Ranking der BVB-Innenverteidiger ist Santana längst an Mats Hummels vorbeigezogen und mittlerweile sogar die Nummer eins vor Neven Subotic.
Bayer Leverkusen: Gegen den FSV Mainz legte Stefan Reinartz auf der Sechs ein ordentliches Debüt in der Bayer-Startelf hin. Doch was, wenn Kapitän Rolfes wieder komplett fit ist? Dann ist Reinartz längst nicht raus. Denn der 20-Jährige kann auch in der Innenverteidigung ran und ist einer der Gewinner der Vorbereitung. Heynckes steht auf Reinartz' unaufgeregte Spielweise. Für Manuel Friedrich könnte es künftig eng werden. Und: Setzt Bayer im Mittelfeld mal auf die Doppelsechs, ist Reinartz neben Rolfes ohnehin gesetzt.
Hamburger SV: Was ist bloß mit Marcell Jansen los? Der Nationalspieler hat sich auf der linken Seite der Viererkette den Rang von Dennis Aogo ablaufen lassen, obwohl der in der Vorbereitung wegen den U-21-EM fehlte. Trotz schwachem Auftritt in Freiburg setzt Labbadia mittelfristig auf Aogo hinten links, weil Jansen defensiv zu schwach ist. Eine Position weiter vorne ist für Jansen auch kein Platz, denn: Pitroipa überzeugte gegen Freiburg. Und: Neuzugang Elia kommt langsam in Fahrt. Bleibt für Jansen vorerst nur die Joker-Rolle.
Eintracht Frankfurt: Aleksandar Vasoski durfte in Bremen nach ewiger Zeit mal wieder in der Bundesliga spielen und zementierte seinen Platz, den er im Laufe der Vorbereitung überraschend Neuzugang Maik Franz wegnahm, mit einer grundsoliden Leistung gegen die bulligen Sanogo und Almeida. Gegen Nürnberg wird der physisch starke Mazedonier mit Boakye einen Kontrahenten haben, der körperlich ebenso ausgestattet ist wie seine Bremer Kollegen. Auf Pirmin Schwegler, der nach seiner starken Vorstellung als Sechser beim Pokalspiel gegen Offenbach in Bremen auf die linke Halbposition verfrachtet wurde, kommt die Aufgabe zu, in die gegen Schalke immer wieder großen Löcher der Nürnberger Hintermannschaft zu stoßen und Alleinunterhalter Amanatidis zu bedienen.
1. FC Köln: Lukas Podolski ist wohl fit für seinen ersten Einsatz. Anders als in Dortmund wird Trainer Soldo deshalb im 4-4-2 spielen lassen. Das heißt ein Mittelfeldspieler muss raus. Es erwischt entweder Maniche oder der 20-jährige Pezzoni.
Da dem Portugiesen noch einige Prozent fehlen, könnte der laufstarke Pezzoni gegen die spielerisch starken Wolfsburger den Vorzug erhalten. Von Sanous Verletzung könnte Ehret profitieren und seine Chance auf dem linken Flügel bekommen. Geromel hofft auf ein Comeback nach Muskelfaserriss, hat aber noch Probleme im Training. McKenna bleibt wohl in der Mannschaft.
Der 2. Bundesliga-Spieltag im Überblick