Als der Flirt im Sommer 2007 begann, waren beide noch in der Blüte ihrer Zeit. Der FC Schalke 04 wurde wenige Wochen zuvor Vizemeister, Stephen Appiah gehörte zu den besten defensiven Mittelfeldspielern der Welt.
"Wir werden alles tun, um diesen Spieler zu kriegen", sagte Präsident Josef Schnusenberg damals. Dennoch lehnte der 28-Jährige in letzter Minute einen Wechsel ab.
Arbeitsloser Star
Seitdem ist einiges passiert. Während Schalke mittlerweile in angeblich existenzbedrohende Finanzproblemen verstrickt ist, geriet Appiah zuletzt fast schon in Vergessenheit, weil er seit dem seit dem 1. Dezember 2007 auf Klubebene nicht mehr zum Einsatz kam.
Wegen eines Vertragsstreits mit seinem letzten Verein Fenerbahce Istanbul ist Appiah sogar arbeitslos. Seit über einem Jahr.
Ausgerechnet in einer derart delikaten Situation könnten Schalke und Appiah doch noch zueinander finden. "Schalke steht mit uns in Kontakt. Ich werde in Kürze den Verein anrufen, um herauszufinden, wie ernst das Interesse wirklich ist", sagt Appiahs Berater Jean-Philippe Soubeyre im Gespräch mit SPOX.
"Auch Felix Magath interessiert"
Soubeyre, der sich um die Belange von Appiah in Deutschland, Spanien und Frankreich kümmert, weiter: "Mit Josef Schnusenberg hatten wir gute Gespräche über die letzten zwei Jahre. Ich hoffe, wir können daran anknüpfen. Aber auf Schalke hat sich einiges getan."
Damit spielt Soubeyre auf die Entmachtung von Präsident Schnusenberg an, der nur noch repräsentativ für den Verein zuständig ist. Die entscheidende Person auf Schalke ist seitdem Sommer Trainer/Manager/Vorstand Felix Magath - wobei Soubeyre mitgeteilt bekam, dass "auch Felix Magath an Stephen interessiert ist".
Alles hängt jetzt an der FIFA
Neben Schalke würde ein namentlich nicht genannter weiterer Bundesligist sowie Vereine aus Italien und Frankreich über Appiah nachdenken.
Eine endgültige Entscheidung sei jedoch erst möglich, wenn die FIFA über den Streit zwischen Appiah und Fenerbahce ein Urteil fällt, so Soubeyre.
Denn obwohl Appiah eigentlich arbeitslos ist und der Vertrag mit Fenerbahce gelöst ist, fordert der türkische Verein eine Entschädigung, sollte er einen neuen Klub finden. Soubeyre: "Wir erwarten aber diese Woche eine Entscheidung seitens der FIFA."
Stephen Appiah im Steckbrief