Ob beim FC endlich nun Ruhe einkehrt, steht in den Sternen. Soldo hatte keine Lust mehr, sich weiter auf der Nase herumtanzen zu lassen.
"Milivoje hat seine Chance nicht genutzt"
"Ich habe Milivoje die Chance gegeben, dass er sich nach den Vorkommnissen der letzten Woche bei mir und der Mannschaft entschuldigt. Diese Chance hat er jedoch nicht genutzt", sagte Soldo zur Begründung.
Neuer Kapitän ist Novakovics bisheriger Stellvertreter Petit. Nach dem erfolgreichen Abschluss der WM-Qualifikation mit der slowenischen Nationalmannschaft hatte Novakovic in der vergangenen Woche für einen Eklat gesorgt.
Der beste Kölner Stürmer der Vorsaison (16 Tore) musste vom Verein mit einem Charterflug für das Liga-Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim eingeflogen werden. Ursprünglich wollte er noch länger feiern.
Lustloser Auftritt gegen Hoffenheim
Beim 0:4 gegen Hoffenheim spielte er dann absolut lustlos, wurde zur Halbzeit ausgewechselt und beschwerte sich noch über die angebliche Respektlosigkeit des Vereins.
Auch bei der Krisensitzung nach der Niederlage soll er sich abfällig geäußert haben.
Seitdem brennt beim FC der Baum, es gab eine Gardinenpredigt von Wolfgang Overath und interne Krisensitzungen, deren Inhalt aber wiederum ein Maulwurf dem Boulevard flüsterte.
Soldo watschte den erfolglosen Torjäger aus Slowenien noch einmal verbal ab: "Ich brauche einen Kapitän, der mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld ist und mit dem ein gegenseitiges respektvolles Verhältnis besteht."
Das Thema mangelnde Autorität dürfte damit erledigt sein.
Podolski nicht einsatzbereit
Soldo hat Novakovic entmachtet und wird ihn auch am Freitag wahrscheinlich auf der Bank schmoren lassen, obwohl Lukas Podolski nicht einsatzbereit ist.
Der Klub will die Spieler mehr in die Verantwortung nehmen.
"Ich erwarte mehr Engagement, habe niemandem verboten, zu laufen oder auf das Tor zu schießen", sagte Soldo, "die ganze Mannschaft steht unter Beobachtung. Sie hat aber auf dem Trainingsplatz eine Reaktion gezeigt."
Der Trainer weiß allerdings, dass ein Spieler des Traditionsklubs Interna ausplaudert.
"Die Spieler trauen sich nicht mehr, etwas zu sagen"
"In jedem Fall ist ein schweres Arbeiten, wenn alles nach außen getragen wird. Das zerstört das Vertrauen. Die Spieler trauen sich dann nicht mehr, etwas zu sagen. Mit den Personen, die diese Dinge nach außen tragen, kann man keinen Krieg gewinnen", sagte der ehemalige Stuttgarter Bundesliga-Profi ungewohnt offen.
Während bei den Geißböcken große Unruhe herrscht, gehen die Westfalen nach dem 1:0-Überraschungscoup in Hamburg wesentlich entspannter in die Begegnung.
"Ich habe mitbekommen, dass es in Köln momentan etwas unruhig zugeht, aber das ist in Köln normal, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Ich lasse mich dadurch nicht beeindrucken. Wir wollen so spielen, dass die Kölner Stärken nicht zum Tragen kommen", sagte VfL-Coach Heiko Herrlich. "Der Sieg beim HSV war wichtig für unser Selbstvertrauen, aber der Druck für uns ist gleich groß geblieben", sagte Herrlich.
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