Kacar-Abgang eine Option für Hertha BSC

SPOX
10. Dezember 200913:06
Gojko Kacar wechselte im Januar 2008 aus Novi Sad in die deutsche HauptstadtGetty
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Gojko Kacar spielt selten für die Hertha, ein Wintertransfer wäre eine Möglichkeit. Neben Schalke 04 sind italienische Vereine interessiert. Bei Werder Bremen stehen im Winter ebenfalls personelle Änderungen an. Marcelo Moreno, Dusko Tosic und Jurica Vranjes stehen zur Disposition. Zwei afrikanische Sturmhoffnungen aus der Schweiz beschäftigen die Bundesliga.

Stammplatz weg, bald auch Kacar? Gojko Kacar spielt unter dem neuen Hertha-Coach Friedhelm Funkel bislang keine tragende Rolle. Der Serbe ist seit längerem außer Form und in den letzten Wochen vom Hoffnungsträger zum Bankdrücker mutiert. Beim 0:2 auf Schalke am Sonntag saß Kacar gar 90 lange Minuten auf der Bank. "Keine Ahnung, warum", sagt der Mittelfeldspieler. Um nicht ähnlich unwissend in die Zukunft zu gehen, gibt es bald Gespräche.

Die "B.Z." will erfahren haben, dass in der Woche vor Weihnachten eine Krisensitzung zwischen Coach Funkel, Manager Michael Preetz und Kacars Onkel und Berater, Milan Kacar, anberaumt wurde, um die Rolle des 22 Jahre alten Strategen festzulegen. Die "B.Z." spekuliert, dass Kacar einen Wechsel forcieren wird, sollte seinem Neffen keine Stammplatz-Garantie geboten werden. Aufgrund der anstehenden WM brauch Kacar unbedingt regelmäßige Einsätze, will er in Südafrika zum Beispiel am 18. Juni gegen die DFB-Elf auflaufen.

"Das hängt vom Angebot ab", schließt Ingo Schiller, Finanz-Boss der Berliner, Winter-Verkäufe auch nicht grundsätzlich aus. Tritt der drohende Abstieg ein, würde Kacar im Sommer deutlich weniger einbringen als die rund 10 Millionen Euro, die Hertha ob des Vertrages bis 2012 verlangen kann. Angeblich sind mit dem AC Florenz und Juventus Turin zwei italienische Spitzenklubs an Kacar interessiert, auch Schalke wird mit ihm in Verbindung gebracht.

Umbau-Arbeiten bei Werder: Bei Werder Bremen gibt es trotz der tadellosen Saison einige offene Baustellen, die im Winter geschlossen werden sollen. Eine davon ist die Position des linken Verteidigers. Mit dem Tunesier Aymen Abdennour befindet sich derzeit ein Spieler für diese Position im Probetraining, der seit längerem beobachtet wird. Sportlich ist man bereits überzeugt: "Er ist aktiv und spiegelt das wider, was wir von ihm im vorhinein gesehen haben", sagt Werder-Coach Thomas Schaaf auf "werder.de". Nun wolle man ihn persönlich kennenlernen.

Kommt Abdennour, der noch bis 2014 an den tunesischen Klub ES du Sahel gebunden ist, im Winter fest an die Weser, dürfte das Kapitel Dusko Tosic endgültig beendet sein. Der Serbe spielt bei Schaaf überhaupt keine Rolle, soll nach Möglichkeit abgegeben werden. Wie auch im Falle Jurica Vranjes sei "Bewegung da", wird Manager Klaus Allofs in der "Bild" zitiert. Vranjes, im Mittelfeld zuhause, kommt seit Jahren nicht wirklich auf die Beine, sein Abgang im Winter ist wahrscheinlich.

Mit Marcelo Moreno taucht außerdem ein weiterer Name auf der Liste möglicher Abgänge auf. Die "Bild" berichtet, dass Moreno noch im Winter abgegeben werden soll. Der Bolivianer kam erst im Sommer auf Leihbasis von Schachtjor Donezk, konnte sich aber kaum in Szene setzten.

Doumbia heiß begehrt: Seydou Doumbia hat wohl noch mehr Optionen, als gedacht. War in den letzten Tagen vom Interesse aus Stuttgart und Hoffenheim die Rede, reihen sich nun auch Bayer Leverkusen und die Tottenham Hotspur in die Schlange der potenziellen Abnehmer für den Ivorer ein. Dies bestätigte sein Berater Jean-Bernard Beytrison. Allerdings werde der schnelle Stürmer der Elfenbeinküste, der nach der Einwechslung gegen Deutschland nicht nur bei seinem Treffer zum 2:1 seine Klasse zeigte, "erst im Sommer" seinen Verein Young Boys Bern verlassen, zitiert der "Kicker" Beytrison. Die Kontakte seien auch noch nicht konkret.

1899-Manager Jan Schindelmeiser hat Doumbia unterdessen am Sonntag beim 1:0-Sieg gegen Neuchatel beobachtet. Ausnahmsweise gelang dem 21-Jährigen kein Treffer. Er steht weiterhin bei 17 Saisontoren in nun 16 Spielen.

Wildert Gross in der Heimat? Doumbia dicht auf den Fersen, aber deutlich günstiger, ist Ideye Brown, ein anderes afrikanisches Talent. Mit 13 Treffern steht der 21-jährige Nigerianer in Diensten von Xamax Neuchatel auf Platz zwei der Torschützenliste der Schweizer Super League.

Der VfB Stuttgart ist, trotz der Auferstehung ihres Sturms im Champions-League-Spiel gegen Unirea Urziceni, weiter auf der Suche nach einem Angreifer und hat nach "Kicker"-Informationen eben Brown ins Visier genommen. Der U-20-Nationalspieler Nigerias spielt seit zwei Jahren in der Super League und ist dem Neu-Coach der Schwaben, Christian Gross, daher gut bekannt. Dank des Achtelfinaleinzugs stehen Stuttgart zusätzliche Einnahmen zur Verfügung, von denen rund drei Millionen in einen Brown-Transfer fließen könnten, spekuliert der "Kicker".

Seydou Doumbia im Steckbrief