VfL Bochum: Bochum ist so erfolgreich wie schon lang nicht mehr, dennoch kommen keine Zuschauer. Kurios ist aber auch die Situation von Epalle: Die Mannschaft ist seit sechs Spielen unbesiegt - und doch kann er sich nicht so recht freuen. Denn Epalle, der bei allem Fleiß die nötige Effektivität abgeht, droht der Verlust des Stammplatzes. Zu überzeugend war der Auftritt von Joker Dedic gegen Hoffenheim, um den Slowenen auf der Bank zu lassen. Und da Holtby offensichtlich hinter den Spitzen am stärksten ist, könnte ein munteres Rotieren einsetzen. Holtby geht in die Mitte, Dedic besetzt dessen Platz auf dem linken Flügel - und Epalle landet auf der Bank.
FC Schalke 04: Schalke verpflichtete im Winter fast ein Dutzend neue Spieler. Wer der Königstransfer war, war den meisten gleich klar: Baumjohann. Magath setzt bevorzugt auf das 4-4-2 mit Raute, und die vakante Zehner-Position schien wie reserviert für den Ex-Bayern-Spieler. Nur: Mittlerweile läuft Schalke hauptsächlich in dem von Kuranyi und Farfan bevorzugten 4-3-3 auf, wodurch Baumjohann auf den linken Flügel ausweichen muss. Dort hat jedoch der gelernte Außenstürmer Sanchez die Nase vorn. Zumal Hao im Pokal als Einwechselspieler ebenfalls auf der Position überzeugte. Für Baumjohann heißt es demnach: Erst komplett fit werden, dann darauf hoffen, dass Magath wieder auf das 4-4-2 mit Raute setzt.
Borussia Mönchengladbach: Die Sache für Meeuwis könnte so einfach sein. Im Sommer als neuer Leistungsträger präsentiert, wurde er im Laufe der Hinrunde von Bradley und Marx auf die Bank verdrängt. Jetzt fällt Marx mehrere Wochen aus, und Meeuwis wird seinen Platz in der ersten Elf verteidigen. Oder? Denn Meeuwis war gegen Nürnberg wie so oft: unscheinbar. Was wiederum die Chance für Jantschke eröffnet. Gegen Bochum vertrat er den gesperrten Levels als Rechtsverteidiger sehr gut, doch mit der Rückkehr des Führungsspielers droht die Bank. Oder Jantschke, der sowieso die Sechser-Rolle bevorzugt, wird auf Kosten von Meeuwis ins Mittelfeld verschoben.
1899 Hoffenheim: Im Fußball-Geschäft geht es darum, Chancen zu ergreifen. Und Vorsah bekommt jetzt sogar drei davon. Der Grund: Dank Luiz Gustavos Sperre für drei Spiele dürfte Vorsah erstmal gesetzt sein. Seit dem Aufstieg gehört der Ghanaer zum erweiterten Stamm, doch zum Leistungsträger avancierte er noch nicht. Ein Problem: Immer wieder wird er auf verschiedenen Positionen eingesetzt. Mal als Sechser, mal als Innenverteidiger, sogar rechts hinten musste er schon aushelfen. Wenn er nun als alleiniger Sechser Trainer Rangnick überzeugt, könnte das Rumgeschiebe ein Ende nehmen. Und er könnte sich endlich mal als uneingeschränkter Stammspieler bezeichnen. Drei Spiele Zeit hat er dafür.
FSV Mainz 05: Trainer Tuchel ist berühmt für taktische Flexibilität. Dass er aber wie in Berlin auf einen Zweier-Angriff mit zwei klassischen Sturmspitzen (Bance/Szalai) setzt, war aber neu. Eine Innovation, die erstmal wohl einmalig bleibt. Einerseits war das Zusammenspiel zwischen Bance und Szalai ordentlich, aber nichtsdestotrotz ausbaufähig. Andererseits kann wohl Ivanschitz nach seiner Grippe wieder spielen, weswegen einer der beiden auf die Bank muss. Nach Bances Traumtor trifft es vermutlich Szalai.
1. FC Köln: Der Portugiese Maniche gab auf Schalke den Stinkstiefel, klatschte nach schwacher Leistung bei seiner Auswechslung weder mit Tosic noch mit Trainer Soldo ab. Konsequenzen wird das nicht haben: "Wegen Maniche haben wir das Spiel nicht verloren", meinte Soldo. Heißt auch: Talent Matuschyk bleibt weiter draußen. Ändern kann sich eher was in der Abteilung Attacke: Während Podolski zumindest das Bemühen nicht abzustreiten war, spielte Novakovic einmal mehr lustlos. Die Chance für Freis, der in der Rückrunde bislang gut spielte. Tosic muss indes weiter draußen warten. "Ich erwarte mir viel mehr von ihm", sagte Manager Meier und Soldo meinte: "Er ist ein junger Spieler. Mit ihm muss man vorsichtig sein."
SC Freiburg: Der SCF muss endlich mal wieder punkten - da kommt die Hertha gerade recht. Allerdings droht neben Kapitän Butscher (Muskelfaserriss) auch Allzweckwaffe Makiadi (Sprunggelenk) auszufallen. Der musste zuletzt im zentralen Mittelfeld aushelfen, ohne zu überzeugen, und wurde in Frankfurt angeschlagen von Abdessadki ersetzt. Weil auch der Leistungsschwankungen unterliegt, könnte nun endlich die Chance für Winter-Neuzugang Namouchi gekommen sein. Der hat fußballerisch einiges drauf, hatte zuletzt aber noch Trainingsrückstand. Mal sehen, ob Dutt ins Risiko geht.