FC Bayern: Im Sommer wurde er beinahe auf den letzten Drücker verkauft und auch im Winter gab es Interessenten (u.a. Nürnberg) - aber Christian Lell ist immer noch Bayern-Spieler und tauchte zuletzt gegen Mainz sogar wieder auf dem Spielberichtsbogen auf. Weil nach Breno nun auch Edson Braafheid abgegeben wurde, stehen van Gaal für die Defensive nur noch Danijel Pranjic, Andreas Görlitz und eben Lell zur Verfügung - der 25-Jährige wird in der Rückrunde also noch häufiger auf der Bank auf Einsatzminuten hoffen dürfen. Lells Plus: Er kann in der Viererkette jede Position spielen. Lells Minus: Fällt innen einer aus, spielt Holger Badstuber innen, fehlt Badstuber, spielt Pranjic links. Lell kann eigentlich nur auf einen Ausfall von Philipp Lahm hoffen, muss sich dann aber mit Görlitz streiten. Der 19-jährige Diego Contento, der kürzlich einen Profi-Vertrag bekam und mit den Profis mittrainiert, soll übrigens weiter bei Bayern II spielen, um Spielpraxis zu sammeln.
Hertha BSC: Ohne Fabian Lustenberger (Oberschenkelverletzung) war Friedhelm Funkel gegen Bochum zum Umstellen gezwungen und ließ 4-3-3 spielen, was gar nicht fruchtete. Nun ist Lustenberger wieder fit - und wird den wenig überzeugenden Patrick Ebert wieder aus der Startelf verdrängen. Das 4-3-3 ist gegen Werder keine Option, dafür sind die Bremer zu offensivstark. Trotz zweier Nullnummern in Folge wird Funkel im Sturm an Theofanis Gekas und Adrian Ramos festhalten. Der Trainer hofft, dass sich gegen etwas offensivere Gegner als zuletzt Gladbach und Bochum mehr Räume für Ramos ergeben - und Gekas seine Knipserqualitäten besser unter Beweis stellen kann. Nicht an Steve von Bergen vorbei kommt bislang Neuzugang Roman Hubnik - das bleibt auch gegen Werder so.
FSV Mainz 05: Am Montag lösten sich die Mainzer Abwehrprobleme auf der linken Seite in Luft auf: Mit Malik Fathi hat 05 einen soliden Linksverteidiger ausgeliehen und mit Radoslav Zabavnik gleich noch einen Backup dazu. Dass einer der beiden am Sonntag gegen Gladbach gleich spielt, wollte Trainer Thomas Tuchel allerdings noch nicht bestätigen, erst die Trainingswoche abwarten. Fathi hat noch Trainingsrückstand, Zabavnik braucht Zeit, um sich mit den Nebenleuten in der Viererkette richtig verständigen zu können. "Davon hängt sicher auch sein Einsatz ab, zudem müssen wir schauen, ob nicht Florian Heller am Freitag schon wieder eine Option wird", sagte Tuchel.
Bayer Leverkusen: Als Lars und Sven Bender noch gemeinsam bei 1860 München spielten, war meist Lars Bender der schnellere der beiden Zwillingsbrüder. Lars debütierte vor Sven in der ersten Mannschaft der Löwen, Lars stieg eher zum Stammspieler bei 1860 auf, und auch seinen ersten Treffer erzielte Lars vor seinem Bruder. Mittlerweile hat Sven seinen Zwilling überholt. In Dortmund hat es der Mittelfeldspieler längst in die Stammelf geschafft, während sich Lars noch immer mit Kurzeinsätzen zufrieden geben muss. Künftig wird Lars allerdings deutlich mehr Spielzeit bekommen. Denn: Nach Rolfes' erneuter Verletzung ist Stefan Reinartz auf der Sechs zwar gesetzt, der 21-Jährige ist allerdings auch erste und einzige echte Option, sollte in der Innenverteidigung Bedarf bestehen. Die Chance also für Bender, zumal Thomas Zdebel (verletzt) und Lukas Sinkiewicz (außer Form) derzeit keine Alternativen sind.
Hannover 96: Die Neuzugänge Elson und Arouna Kone sind bei Trainer Slomka gesetzt. "Das sind zwei fürs Zentrum. Da hat es bei uns zuletzt besonders gekrankt. Deswegen sind sie definitiv dabei." Jan Rosenthal und Mike Hanke müssen dafür auf die Bank. Für den verletzten Hanno Balitsch (Risswunde am Knie) steht Leon Andreasen für den Part im defensiven Mittelfeld bereit. Der Däne brennt nach auskuriertem Muskelfaserriss auf einen Einsatz. Für den indisponierten Sergio Pinto könnte Sofian Chahed Rechtsverteidiger spielen. Jiri Stajner konnte Anfang der Woche nicht trainieren und absolviert ein Spezialtraining. Stammkeeper Florian Fromlowitz wurde durch den Versuch, Gerhard Tremmel vor Ablauf der Transferfrist zu bekommen, geschwächt. Offiziell hält Slomka zum Enke-Nachfolger, doch ein Torhüter-Wechsel ist nicht unmöglich.
VfL Bochum: VfL-Coach Heiko Herrlich hat eigentlich keinen Grund, seine Startelf zu ändern. Auch Milos Maric wird gegen Leverkusen dabei sein, obwohl er wegen Adduktorenproblemen erst am Donnerstag wieder trainieren kann. Wäre da nicht der neue Mann Lewis Holtby. Der Ex-Schalker kann im Bochumer 4-4-2 auf beiden Außenbahnen zum Einsatz kommen. "Er ist dynamisch, trickreich und torgefährlich", lobt Herrlich. Erster Streichkandidat ist Mimoun Azaouagh, der in Berlin nach langer Zeit mal wieder von Beginn an spielte, aber keine Impulse setzen konnte. Ebenfalls für die Startelf bereit steht Innenverteidiger Anthar Yahia. Der Algerier hat nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup am Mittwoch das Training wieder aufgenommen. Mavraj und Maltritz hinterließen zuletzt allerdings einen starken Eindruck. Yahia musste aber erst mal einen Schock verdauen. Er war auf dem Weg von seinem Wohnort Mühlhausen nach Bochum in ein Schneechaos geraten und musste die Nacht der auf Autobahn A 45 verbringen.
Werder Bremen: Bei Werder Bremen läuft zurzeit nichts wirklich rund. Dabei stehen in dieser Woche die Feierlichkeiten zu 111 Jahre Werder an. Bereits am Dienstag zeichneten sich im Training personelle Konsequenzen ab, die Trainer Thomas Schaaf am Freitag gegen Hertha BSC ziehen wird. Im Trainingsspiel bekamen Peter Niemeyer und Petri Pasanen Leibchen und durften mit der ersten Mannschaft gegen die Ersatzspieler antreten. Anders als die zuletzt äußerst schwachen Aymen Abdennour und Tim Borowski, die wohl erstmal auf der Bank Platz nehmen dürften. Schaaf will also die zuletzt kaum vorhandene Defensive stärken - auch zuhause gegen den Tabellenletzten aus Berlin.
Der 20. Spieltag im Überblick