"Champions League wird fast unmöglich"

Von Interview: Florian Bogner
Mladen Petric traf (r.) in der laufenden Saison sechs Mal in 18 Einsätzen
© Getty

Mladen Petric hielt bei der Hamburger Niederlage (0:1) beim FC Bayern München trotz eines Bänderanrisses im Sprunggelenk 90 Minuten durch. Petric sprach anschließend über Riberys Geniestreich, seine vergebene Großchance und den Kampf um die internationalen Plätze.

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Frage: Mladen Petric, ist dem HSV gegen Bayern in der zweiten Halbzeit nach dem harten Spiel in Eindhoven der Saft ausgegangen?

Mladen Petric: Nein, das würde ich nicht sagen. Es war über 90 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe. Eine Aktion hat das Spiel entschieden. Wir haben selbst genug Möglichkeiten gehabt, am Ende auch noch der Kopfball von Tunay Torun an die Latte.

Frage: Hat also Franck Ribery den Unterschied ausgemacht?

Petric: Nicht der Spieler hat den Unterschied gemacht, sondern diese eine Aktion. Das ist für uns ziemlich blöd abgelaufen, weil wir eigentlich zuvor auf der linken Seite in Überzahl sind und dann den Ball verlieren. So hat uns hinten einer gefehlt. Klar, das Tor hat er super gemacht. Aber sonst haben wir ihn gut abgemeldet.

Frage: Was sagen Sie zur Entstehung des Gegentores?

Petric: Wir haben auf blöde Art und Weise vorne den Ball verloren und sind dann in einen Konter geraten. Es kommt zum Eins-gegen-Eins im Sechzehner und Guy Demel muss aufpassen, dass es keinen Elfmeter gibt. Und dann ist er drin.

Frage: Kann man den Ball halten?

Petric (überlegt kurz): Weiß ich nicht. Keine Ahnung. Im ersten Moment habe ich das schon gedacht. Aber die Bälle flattern heutzutage sehr. Der Ball kam ziemlich scharf und außerdem hat einer unserer Spieler dem Torwart die Sicht genommen.

Frage: Wie geht's dem lädierten Knöchel?

Petric: Ganz gut. Am Anfang des Spiels hab ich es noch gespürt, aber dann haben die Schmerzmittel gewirkt. Je länger das Spiel dauerte, desto besser konnte ich das ausblenden.

Frage: Mark van Bommel hat in der ersten Halbzeit noch mal ordentlich drauf gehauen.

Petric: Das war aber keine Absicht, denke ich. Er hat sich dann auch direkt entschuldigt. Ansonsten verstehen wir uns ganz gut.

Frage: Sie selbst hatten kurz vor der Halbzeit die Chance zum 1:0, schossen aber drüber.

Petric: Das war ein super Zuspiel von Marcus Berg und ich treffe den Ball mit rechts nicht richtig. Leider ging der Ball drüber. Wir hatten auch noch andere Möglichkeiten. Piotr Trochowski hat auch den Ball einmal nicht richtig getroffen und dann eben noch der Latten-Kopfball von Torun kurz vor Schluss. Es war ein offenes Spiel, das hätte zu beiden Seiten kippen können.

Frage: Auf Platz drei sind es jetzt acht Punkte Rückstand. Sind die Champions-League-Plätze weg?

Petric: Es wird für uns ziemlich, ziemlich eng, wenn nicht zu sagen unmöglich. Wir werden natürlich alles dran setzen, aber wir müssen jetzt erst mal schauen, dass wir wieder Punkte einfahren. So wie Schalke in den letzten Wochen aufgetreten ist, jetzt auch wieder im Derby, glaube ich nicht, dass die noch viele Punkte liegen lassen.

Frage: Nach hinten wird das Polster indes immer dünner.

Petric: Das stimmt. Wir müssen jetzt wahrscheinlich eher nach hinten schauen als nach vorne, damit wir nicht zu sehr in Bedrängnis kommen und womöglich am Ende noch den Europa-League-Platz verspielen.

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