Zwei Tage noch bis zum Spitzenspiel auf Schalke, doch noch immer ist irgendwie der 2:1-Heimsieg im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen Manchester United das Thema in München.
In der Vergangenheit misslang den Bayern die Umstellung von der Königklasse auf den Liga-Alltag vor allem nach Spielen vor eigener Kulisse meist. Fünf Heimspiele hatte der Rekordmeister in dieser Champions-League-Saison bislang, nur einmal gingen die Bayern im darauffolgenden Ligaspiel als Sieger vom Platz.
Van Buyten: "Letzte Chance"
Auf Schalke soll nun allerdings ein Dreier her, um in der Tabelle wieder an den Knappen vorbeizuziehen. Derzeit liegt das Team von Felix Magath zwei Zähler vor den Bayern und könnte mit einem Sieg den vielleicht entscheidenden Schritt Richtung Titel machen.
"Wir müssen gewinnen", sagt Bayern-Stürmer Mario Gomez deshalb. "Das wird das Schlüsselspiel der Saison und das möchten wir bestehen", erklärt Karl-Heinz Rummenigge. Und Daniel van Buyten spricht sogar schon von der "letzten Chance" für den Rekordmeister.
Davon wollen die Schalker allerdings nichts wissen. "Das Gerede von einem Endspiel ist Quatsch", sagt Marcelo Bordon. "Auch wenn wir gewinnen, hätten wir noch fünf Spiele zu bestehen."
Westermann wieder gegen Robben?
Bei den Königsblauen will man dem Spitzenspiel zumindest öffentlich nicht zu viel Bedeutung beimessen, um den Druck nicht unnötig zu erhöhen. Stattdessen konzentriert man sich darauf, es besser zu machen als bei der 0:1-Heimniederlage im Pokalhalbfinale.
Damals erzielte Arjen Robben den Siegtreffer für die Münchner. Der Niederländer kehrt nach seiner Pause gegen Manchester in den Bayern-Kader zurück und wird vermutlich in der Startelf stehen.
Bei S04 ist man darauf vorbereitet. "Wir haben gezeigt, dass wir Robben bremsen können, wenn wir ihn konsequent doppeln", sagt Magath, der wohl wieder Heiko Westermann als Linksverteidiger gegen Robben stellen wird. "Diese Maßnahme im Pokalspiel war nicht schlecht. Als Heiko wegen Bordons Verletzung diese Position verlassen musste, war das nicht gut für uns."
Bordon: "Das ist Kindergarten"
Auf Spieler des Gegners konzentriert man sich in München nicht, auf die Spielweise dagegen umso mehr. Schon vor dem Pokalspiel hatte Sportdirektor Christian Nerlinger kritisiert, Schalke sei eine reine Zerstörer-Mannschaft, die vor allem durch viele Fouls auffalle.
Bordon will davon allerdings nichts wissen. "Diese Foul-Diskussion ist doch Kindergarten. Die Bayern hätten das eigentlich auch nicht nötig bei ihrer Klasse. Ich habe jedenfalls keine Lust drauf."
Bayern-Kapitän van Bommel legte allerdings nochmal nach: "Schalke kann das Spiel nicht machen. Sie stellen sich nur hinten rein. Wir spielen auf Sieg. Wir können gar nicht anders. Schalke kann es nicht."
Dortmund glaubt an Schalke
An eine Niederlage, es wäre in der Liga die dritte in Folge, glaubt van Bommel nicht. "Das ist schwer vorstellbar."
Eigentlich unvorstellbar ist, dass ausgerechnet Erzrivale Borussia Dortmund an Schalke glaubt.
"Schalke gewinnt, baut den Vorsprung auf fünf Punkte aus und wird ihn sich danach auch nicht mehr nehmen lassen", sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Der 29. Spieltag im Überblick