Am letzten Spieltag, als die Meisterschaft bereits entschieden war, trumpfte Bastian Schweinsteiger noch einmal groß auf - mitbekommen haben es aber nur die wenigsten.
Beim 3:1-Sieg bei Hertha BSC zeigte der 25-Jährige eindrucksvoll, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. 155 Ballkontakte verbuchte Schweinsteiger, so viele, wie noch kein anderer Spieler zuvor in der Bundesliga.
Unfair gegenüber den Fans
"Ich war selbst überrascht, als ich von der Zahl gehört habe. Gut, das ist aber mein Job. Auch Xavi und Iniesta von Barcelona haben sehr viele Ballkontakte", sagte Schweini in der "Bild". Xavi, Iniesta, Schweinsteiger - eine klangvolle Reihenfolge, die womöglich sogar Realität werden könnte. Denn: Ein Verbleib beim FC Bayern ist nicht in Stein gemeißelt.
"Man weiß nie, was nach einer Weltmeisterschaft passiert oder wie der Verein in der Zukunft plant", ließ Schweinsteiger, dessen Vertrag in München noch bis Juni 2012 läuft, durchblicken. "Jetzt zu sagen: 'Für immer Bayern München' - nein, das wäre falsch. Denn falls man dann doch irgendwann wechseln würde, wäre so ein Satz unfair gegenüber den Fans", stellte Schweini klar.
FCB vor "großer Ära"
Allerdings hat Schweinsteiger in dieser Saison unter Louis van Gaal einen großen Schritt nach vorne gemacht, der 25-Jährige wirkt ruhiger, abgeklärter - und übernimmt auf dem Platz mehr Verantwortung.
"Wir spielen einen sehr schönen und erfolgreichen Fußball. Wir haben mit van Gaal und seinem Trainerteam die perfekte Wahl getroffen. Ich glaube, dass wir vor einer großen Ära stehen. Wir können sie jetzt schon starten, wenn wir beide Finals gewinnen."
Schmerzhaftes Pfeifkonzert
So erfolgreich die Saison auch zu Ende geht - so holprig hatte sie dagegen begonnen. Gerade mit den eigenen, teils ungeduldigen Anhängern hatte Schweinsteiger zu kämpfen. Insbesondere dann, wenn es in der heimischen Allianz Arena nicht so recht lief.
"Es war in der Hinrunde oft so, dass ich nach 20 Minuten einen Fehlpass spielte und dann sofort ausgepfiffen wurde. Das tat sehr weh", so Schweini, der auch die Neuzugänge in Schutz nahm: "Damals hat die ganze Mannschaft nicht funktioniert."
Schweini auf der Lieblingsposition
Doch bereitet Schweinsteiger tatsächlich seinen Abschied von der Säbener Straße vor? 2008 entschied sich der 25-Jährige für den FC Bayern und gegen lukrative Angebote aus dem Ausland.
"Ich hatte wirklich sehr gute Angebote", so Schweinsteiger, "aber ich glaube, dass es damals der richtige Schritt war. Das i-Tüpfelchen ist nun, dass der neue Trainer mich jetzt auf meiner Lieblingsposition spielen lässt."
Dann sollte einem Verbleib in München ja eigentlich nichts im Wege stehen.