1. FC Nürnberg: Dennis Diekmeier wird dem Club im "Do-or-die-Spiel" gegen Köln wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel fehlen. Ein harter Schlag für Nürnberg, war Diekmeier doch einer der beständigsten Rechtsverteidiger der Liga.
Ersetzen wird den 20-Jährigen sehr wahrscheinlich Juri Judt. Eigentlich ist Judt ja Mittelfeldspieler, in Ermangelung einer echten Alternative und weil Trainer Dieter Hecking den ebenfalls möglichen Ersatz Mike Frantz im Mittelfeld benötigt, wird der Ex-Fürther auf der rechten Seite beginnen.
Zumal der Club gewinnen muss und dafür auch über die Außen Druck nach vorne braucht. Im zuletzt schwachen Lukas Podolski könnte Judt da einen dankbaren Gegenspieler auf seiner Seite vorfinden.
VfL Wolfsburg: Gegen Eintracht Frankfurt klingt eine enttäuschende Saison für den bald entthronten Meister aus. Geradezu miserabel aber liefen die letzten vier Monate für Rever.
Erst in der Winterpause war der Brasilianer mit großen Erwartungen und Hoffnungen von Gremio Porto Alegre nach Wolfsburg gewechselt. Jetzt ist Rever Humberto Alves Araujo ziemlich desillusioniert.
Keine einzige Minute stand er in der Liga auf dem Platz, in der Europa League war es eine mickrige Viertelstunde gegen Fulham. Selbst die allenfalls durchwachsenen Leistungen der restlichen Innenverteidiger bewegten Coach Lorenz-Günther Köstner nicht dazu, den 25-Jährigen zu berücksichtigen.
Vielleicht ist es ein Lichtblick für Rever, dass Köstner am Wochenende zum letzten Mal auf der Bank sitzen wird - schließlich läuft sein Vertrag immerhin bis 2014. Das heiße Werben der Wölfe um Arne Friedrich sollte dem Brasilianer andererseits aber auch zu denken geben.
VfB Stuttgart: Alex Hleb zeigte sich am Samstag enttäuscht darüber, dass er gegen Mainz erneut satte 66 Minuten auf der Bank schmoren musste - wogegen Jens Lehmann, Roberto Hilbert und Ricardo Osorio bei ihrem Abschiedsspiel in der Mercedes-Benz Arena von Beginn an auflaufen durften.
Beim letzten - und durch das magere 2:2 gegen Mainz wieder spannende - Spiel in Hoffenheim kann sich Hleb aber sehr große Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen. Timo Gebhart ist wegen der zehnten Gelben Karte gesperrt. Hilbert wird dafür auf die rechte Seite rücken und seinen zuletzt angestammten Platz auf links räumen.
Im Prinzip kommt dafür nur Hleb in Frage, da Sebastian Rudy, Clemens Walch und Martin Lanig derzeit zu weit vor der Startelf entfernt sind.
Bayern München: Die Bayern sind im Prinzip Meister, Hertha ist schon abgestiegen: Die perfekten Zutaten für einen lauen Sommerkick mit jeder Menge Ergänzungsspielern. Nicht so beim kommenden deutschen Meister.
"Es wäre nicht ratsam, jetzt die halbe Mannschaft zu schonen. Dann sind einige aus dem Rhythmus und finden in den entscheidenden letzten Spielen womöglich nur noch schwer wieder zurück", erläutert Kapitän Mark van Bommel seine Sicht der Dinge.
Die wiederum stimmt wohl ziemlich genau mit der von Trainer Louis van Gaal überein. Der Niederländer wird in Berlin zwar seinen gesamten Kader zu den Feierlichkeiten dabei haben, auf dem Platz aber seine erste Elf auflaufen lassen.
1899 Hoffenheim: Christian Eichner ist derzeit die heißeste Personalie bei den Kraichgauern. Mindestens zwei Bundesligisten bemühen sich um den 27-Jährigen. Eichner selbst ist mit seiner On/Off-Rolle auf der Linksverteidigerposition nicht zufrieden.
21 Spiele hat Eichner von Beginn an bestritten - zwei weniger als seine Konkurrenten Andreas Ibertsberger und Andreas Beck. Wechselgedanken liegen durchaus nahe, auch Trainer Ralf Rangnick ließe wohl mit sich reden.
Von oberster Stelle kam jetzt aber ein grundsätzliches Veto. Mäzen Dietmar Hopp wolle sich "persönlich dafür einsetzen, dass er bleibt".
Hopp sieht in Eichner neben einem wertvollen Außenverteidiger vor allem ein Stück Identifikation. Schließlich wurde Eichner nur rund zehn Kilometer von Hoffenheim entfernt geboren. In Sinsheim, wo 1899 sein neues Zuhause gefunden hat.
Werder Bremen: Der Sieg auf Schalke war ein Big Point und er bringt Werder in die sehr komfortable Lage, mit zwei Punkten Vorsprung auf den letzten verbliebenen Verfolger Leverkusen ins Derby gegen den HSV zu gehen.
Allerdings wird die Überraschungstaktik aus dem Schalke-Spiel diesmal in der Trickkiste bleiben. Gegen Schalke ließ Trainer Thomas Schaaf Marko Marin auf der Bank, brachte dafür mit Tim Borowski überraschend einen zusätzlichen defensiven Mittelfeldspieler, der zudem auch bei den gefährlichen Standards der Schalker in der Luft abräumte. Das System wurde vom 4-2-3-1 zum längst vergessenen 4-4-2 mit Raute.
Gegen den HSV wird Werder wieder mit drei offensiven Mittelfeldspielern und nur einer echten Spitze auflaufen. Heißt: Borowski und Hugo Almeida sitzen auf der Bank, Aaron Hunt und Marin rücken wieder in die Startelf.
Hamburger SV: Beim Derby in Bremen stellt sich die Mannschaft erneut quasi von selbst auf. Interimstrainer Ricardo Moniz eröffnet sich aber noch eine Alternative für die offensive Außenbahn: Eljero Elia trainiert wieder.
Moniz kann sich sogar einen Einsatz in Bremen vorstellen. "Ich gehe davon aus, dass er spielen kann. Eljero braucht nicht viel Spielpraxis. Er bringt von Natur aus viel mit."
Damit würde er dem zuletzt starken Jonathan Pitroipa Konkurrenz machen. Der hat sich den Platz auf links mit vernünftigen Leistungen erkämpft, neben den beiden verletzten Elia und Marcell Jansen auch Piotr Trochowski ausgestochen und auf die rechte Seite "verbannt".
Deshalb wird Pitroipa wohl auch anfangen, Elia als Joker auf der Bank sitzen.
Der 34. Spieltag im Überblick