Bayer Leverkusen: Die Schlagzeilen zum 4:0-Testspielerfolg über Schalke in der Länderspiel-Pause gehörten Ballack sowie Rolfes und sein "Traum-Comeback" (Bild). Fast gänzlich unbeachtet blieb jedoch der 19-jährige Neuzugang Jörgensen. Dabei erzielte er das 1:0 und hat sich trotz eines Bänderrisses in der Vorbereitung klammheimlich in der internen Flügel-Hackordnung hochgearbeitet. Kaplan hat er überholt, Risse wurde abgegeben, bleiben nur noch Barnetta, Augusto und Sam. Jörgensens Vorteil: Der vielseitige Däne kommt auch als Alternative im Sturm in Frage.
1. FC Nürnberg: Man kann Matthäus vieles vorwerfen, eines jedoch nicht: Dass er keine Ahnung von Fußball hätte. Dementsprechend gut zugehört hatte der Club, als Matthäus einen Schützling wärmstens empfahl: Cohen, israelisches Toptalent und vom Typ "einer wie Jens Jeremies". Nur: Gute Reputation reicht nicht aus. Der 22-jährige Neuzugang ist derzeit weit weg von der Startelf. Simons und Hegeler sind auf der Doppelsechs gesetzt, Gündogan kann bei Bedarf zurückgezogen werden. Und im Notfall würde - Stand heute - sogar der offensive Ekici und nicht Spezialist Cohen den Vorzug im defensiven Mittelfeld bekommen.
1899 Hoffenheim: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Daran hielt sich Rangnick und beendete das erfolglose Projekt, Vorsah zu einem Sechser auszubilden. Der Ghanaer ist nun auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung neben Simunic gesetzt - was Auswirkungen auf drei Mitspieler hat. Während der vorherige Simunic-Partner Compper auf die Position hinten links ausweichen muss, aber immerhin in der ersten Elf bleibt, sitzen die beiden etatmäßigen Linksverteidiger Eichner und Ibertsberger nur noch auf der Bank.
SC Freiburg: Verpflichtet wurde er als neuer Spielgestalter, aber bereits am zweiten Spieltag musste der anfällige Rosenthal wegen einer Gesäßmuskelverletzung pausieren. Und die Aussichten werden auch im Falle einer schnellen Genesung nicht besser: Denn beim SC deutet sich nach dem 2:1 in Nürnberg ein Systemwechsel vom 4-1-4-1 zum 4-4-2 an - was auf Kosten Rosenthals gehen könnte. Denn im zentralen Mittelfeld verbleiben so nur noch zwei Plätze, die Makiadi und dem zuletzt überzeugenden Banovic gehören sollten. Bliebe Rosenthal nur noch der ungeliebte rechte Flügel.
VfL Wolfsburg: Für ihn war es unangenehm genug, sich mit der Rolle des Rechtsaußen anfreunden zu müssen. Aber dass Grafite plötzlich nicht mal für die Flügel gut genug ist, kommt überraschend. Denn der Brasilianer wurde nicht von einem teuren Neuzugang verdrängt, sondern von Ziani. Eine talentierte, aber eben auch launische Diva mit fragwürdigem Abwehrverhalten, der keine Rolle mehr beim VfL gespielt hat - bis McClaren kam. Der VfL-Coach hält offensichtlich große Stücke auf den Algerier, der in allen drei Pflichtspielen in der ersten Elf stand. Grafites Bilanz in der Zeit: dreimal die Bank.
Eintracht Frankfurt: Die moderne Version von Salihamidzic oder Reinhardt: Köhler ist vor jeder Saison abgeschrieben und taucht in keiner Wunschelf auf - am Ende jedoch kommt er immer auf seine Einsätze. So auch in diesem Jahr. Beim Saisonauftakt spielte er im linken Mittelfeld, am zweiten Spieltag hinten links - und das immer solide. Teure Neuzugänge wie Korkmaz oder Toptalente wie Toski hatten gegen Köhler keine Chance, das gleiche Schicksal ereilt nun wohl auch Tzavellas, eigentlich als neue Linksverteidiger-Stammkraft verpflichtet.
Hannover 96: So schnell wird man vom Hoffnungsträger zum Statisten. Kurz vor dem Ende der Wechselfrist verpflichtet, wird sich US-Boy Beasley mit der Bank anfreunden müssen. Denn völlig überraschend erweist sich die Offensive, die vermeintliche Schwachstelle, als nicht so desaströs wie erwartet - weswegen Beasleys Dienste erst einmal nicht benötigt werden. Vorne harmonieren Konan und Abdellaoue, Rausch (links) traf bereits doppelt und Stoppelkamp (recht) ist bemüht. Beasleys Trumpf im Fall von Verletzungen und Sperren: Er kann auf beiden Seiten wie auch bei Bedarf hinter einer Spitze agieren.
Der 3. Spieltag im Überblick