Mit dem knappen Sieg gegen den VfL Wolfsburg und der Niederlage auf dem Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern ist der FC Bayern eher durchwachsen in die Saison gestartet. Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen (15.15 Uhr im LIVE-TICKER) ist Uli Hoeneß dennoch völlig gelassen.
"Unsere Nationalspieler haben den Trainingsrückstand nach der WM nun aufgeholt und sollten jetzt in den Rhythmus kommen", so der Bayern-Präsident in der "Bild". "In den nächsten vier, sechs Wochen wird die Mannschaft in Bestform sein."
Hoeneß: Hätten über Gomez-Verkauf nachgedacht
Einer, der beim FC Bayern aktuell nicht zeigen darf, wie gut er drauf ist, ist Mario Gomez. Der Angreifer ist im Bayern-Sturm derzeit nicht mal zweite Wahl. "Ich habe oft erlebt, dass ein Spieler erst im zweiten Jahr durchstartet", beruhigt Hoeneß, sagt aber auch: "Erst wenn du es dann nicht schaffst, musst du als Verein reagieren."
Dennoch wäre Gomez schon vor dieser Saison beinahe weg gewesen. Der FC Liverpool wollte den 25-Jährigen auf die Insel locken. Gomez selbst war durchaus interessiert, die Bayern ließen ihn aber nicht ziehen.
Allerdings: Die Münchner wären offenbar doch bereit gewesen, Gomez abzugeben. "Wir hätten höchstens angefangen, über einen Wechsel nachzudenken, wenn Liverpool Gomez hätte kaufen wollen. Aber die sind finanziell am Ende", sagt Hoeneß. So musste Gomez bleiben.
Van Gaal wollte Khedira nicht
Wie es mit dem Ex-Stuttgarter weitergeht, scheint offen. Dass es mit Trainer Louis van Gaal beim FC Bayern auch nach dieser Saison weitergeht, steht für Hoeneß außer Frage: "Ich habe keine Sorgen und glaube, dass er über die Saison bleibt."
Wegen van Gaal verzichteten die Bayern auch auf eine Verpflichtung von Sami Khedira, der nun vom VfB Stuttgart zu Real Madrid wechselte. "Khedira wollten wir mal holen - und van Gaal meinte: 'Brauch' ich eigentlich nicht, wir haben den Alaba.' Dann holst du den Khedira für 15 Millionen - und er lässt den Alaba spielen", so Hoeneß.
Sorgen um Robben
Sorgen macht Hoeneß derzeit der Fall Arjen Robben. Der Niederländer fällt nach seiner Oberschenkelverletzung wohl bis Jahresende aus. Der niederländische Sender "NOS" berichtete nun sogar, dass Robben nicht nur einen, sondern sogar zwei Muskelrisse habe.
Zugezogen hatte sich Robben die Verletzung kurz vor der Weltmeisterschaft bei der niederländischen Nationalmannschaft, kam dann aber dennoch bei der WM zum Einsatz, weshalb die Bayern nun gegen den holländischen Verband vorgehen wollen. Die Strategie des FC Bayern in diesem Fall sei, dass es keine Kompromisse gebe, so Hoeneß. "Ich werfe der medizinischen Abteilung der Holländer grobe Fahrlässigkeit vor."
Ratschlag für Ballack
Gedanken macht sich Hoeneß auch um Michael Ballacks Zukunft in der Nationalmannschaft. Er habe dem Leverkusener vor der WM geraten, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. "Das habe ich ihm als Freund geraten. Fakt ist: Wenn er meinen Ratschlag befolgt hätte, hätte er sich viel Ärger erspart."
Nun hätte sich die Situation allerdings verändert, sagt Hoeneß. "Nachdem was jetzt alles auf ihn eingestürzt, kann ich mir gut vorstellen, dass er weitermacht. Und ich hätte dafür auch Verständnis."