Bayer Leverkusen: Patrick Helmes und sein Frust trübten die Leverkusener Eintracht zuletzt. Nach einem klärenden Gespräch sei nun aber alles wieder bereinigt. Helmes musste bei Trainer Jupp Heynckes und Sportdirektor Rudi Völler zum Rapport, wurde aber bis auf ein paar deftige Worte nicht weiter sanktioniert. "Wir haben über die Situation gesprochen, das Thema ist damit erledigt", sagt Völler. Heynckes enthielt eines Kommentars. Der Trainer wird wohl nicht so wohlwollend über die recht harte Kritik von Helmes an seiner Person hinwegsehen. Heynckes spreche nicht mit ihm und messe mit zweierlei Maß. Die Chancen des Nationalstürmers auf einen Einsatz von Beginn an in Hoffenheim tendieren gen Null.
1. FC Nürnberg: Die improvisierte Viererkette ging gegen Kaiserslautern völlig in die Hose. Also muss Trainer Dieter Hecking wieder umstellen. Javier Pinola fehlt auch gegen Mainz, Juri Judt und Per Nilsson sind weiter angeschlagen, das Experiment mit Dario Vidosic rechts hinten scheiterte grandios. Sollten Judt und Nilsson nicht rechtzeitig fit werden, ist folgendes Szenario wahrscheinlich: Andreas Wolf rück rechts raus, in der Mitte verteidigen Dominik Maroh und Philipp Wollscheid, Pascal Bieler der linken Seite. Und dann wären da noch die beiden Nachwuchshoffnungen Timothy Chandler und Marvin Plattenhardt, die Hecking noch testen will. Gerade U-17-Europameister Plattenhardt wäre eine echte Alternative für die linke Außenbahn.
FSV Mainz 05: Der Sieg in Gladbach sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mainzer Innenverteidigung ein wenig bröckelt. Nikolce Noveski und Niko Bungert waren in den letzten Spielen nicht immer sattelfest. Jetzt kommt ein fast schon Vergessener wieder zurück und könnte bald zur Alternative werden: U-21-Nationalspieler Jan Kirchhoff hat sein Leistungsloch überwunden und bietet sich im Training wieder für Thomas Tuchel an. In Gladbach saß er schon auf der Bank, gegen Nürnberg ist ein erster Einsatz nicht mehr ausgeschlossen.
VfL Wolfsburg: Beim Auswärtsspiel in Köln ist Coach Steve McClaren gezwungen umzustellen. Die Sperre von Diego lässt den Engländer sogar über eine Systemumstellung grübeln. Im 4-4-2 mit zwei Sechsern könnte der VfL den Kölnern begegnen. Dann dürfte sich neben den Diego-Ersatzmännern Thomas Kahlenberg und Karim Ziani auch Tolga Cigerci Hoffnungen machen. Für die Planstelle neben Josue im defensiven Mittelfeld wäre der 19-Jährige prädestiniert. Im Training drängt sich Cigerci auf und ganz offenbar traut McClaren weder Kahlenberg noch Ziani den Posten des alleinigen Regisseurs im 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute zu.
VfB Stuttgart: Was sich in Kaiserslautern angedeutet hatte, wurde gegen Köln zur Gewissheit: Der VfB hat ein ernsthaftes Problem auf der rechten Verteidigerposition. Insgesamt fünf Spieler haben sich in dieser Saison schon rechts hinten versucht, zuletzt offenbarten Patrick Funk, Khalid Boulahrouz und Stefano Celozzi große Schwächen beziehungsweise sind schon wieder verletzt. Da Christian Träsch definitiv im defensiven Mittelfeld gebraucht wird und Philipp Degen Probleme mit den Adduktoren hat, dürfte Youngster Funk nach der schwachen Vorstellung von Celozzi gegen Köln die besten Karten auf einen Einsatz gegen den HSV haben. So richtig optimal ist diese Lösung aber auch nicht: Funk ist eigentlich gelernter defensiver Mittelfeldspieler.
Borussia Dortmund: Kevin Großkreutz zeigte wie schon im Länderspiel auch in Freiburg eine eher durchschnittliche Leistung und musste folgerichtig nach gut einer Stunde für Jakub Blaszczykowski Platz machen. Der setzte später zwar die Mega-Chance in die Binsen, war aber insgesamt deutlich aktiver als Großkreutz, der auf der linken Seite von Mario Götze vertreten wurde, während Kuba über rechts ordentlich Geschwindigkeit ins Spiel brachte. Gegen die schwächste Abwehr der Liga ein nicht zu unterschätzendes Gut, hat Borussia Mönchengladbach doch gerade auf der Linksverteidigerposition erhebliche Probleme. Der schnelle Kuba über rechts und Götze über links könnten Großkreutz durchaus eine Verschnaufpause verschaffen.
Hannover 96: Als eine der positiven Überraschungen der Saison hat 96 endlich einen für die Fans ungemein wichtigen Rekord aufgestellt: Mit dem Sieg gegen den HSV haben die Roten Eintracht Braunschweig in der ewigen Tabelle der Bundesliga endlich überholt.
Damit der Aufwärtstrend weiter anhält, will Klub-Boss Martin Kind noch vor Weihnachten Nägel mit Köpfen machen: Sowohl der Vertrag von Trainer Mirko Slomka, als auch der von Manager Jörg Schmadtke sollen vorzeitig verlängert werden. Mit der Verlängerung von Schmadtkes Vertrag bis 2014 soll bereits alles klar sein. Einen Kontrakt bis 2013 oder 2014 soll Slomka erhalten, Schmadtke muss den Deal selbst aushandeln und ist zuversichtlich. "Die Zeichen sind so, dass sich für beide Seiten eine vernünftige Lösung andeutet."
Der 14. Spieltag der Bundesliga im Überblick