Hoffenheim: Kein Platz für das Sturmtalent

Von SPOX
Denis Thomalla kam in dieser Saison in der Liga erst zu zwei Kurzeinsätzen
© Getty

Bei 1899 Hoffenheim hofft ein Nachwuchsstürmer bislang vergeblich auf mehr Einsatzzeit. Leverkusen muss gegen die Bayern womöglich mit einem Nobody ran. Werder ist froh, dass man Wesley hat und Frankfurt freut sich über die Rückkehr des Stehaufmännchens.

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Bayer Leverkusen: Rolfes, Castro, Hyypiä, Ballack, Kießling - die Liste der Langzeitverletzten, die Bayer in dieser Saison schon hatte oder noch hat, ist lang. Dennoch haben sich die Rheinländer recht unbemerkt auf Platz zwei gemogelt. Am Samstag hat die Heynckes-Elf die Gelegenheit, den Vorsprung auf die Bayern im direkten Duell auf acht Punkte auszubauen. Allerdings gibt's aktuell noch ein großes Fragezeichen, wer in der Innenverteidigung neben Friedrich verteidigt. Reinartz fehlt gesperrt, Hyypiä trainiert zwar wieder, stellt aber klar: "Nichts wäre dümmer, als zu spielen, obwohl ich nicht fit bin." Ob der Finne auflaufen kann, soll sich am Freitag entscheiden. Falls nicht, bleibt Heynckes eigentlich nur der 21-jährige Domagoj Vida. Der allerdings hat noch nie in der Bundesliga spielt. Oder Allzweckwaffe Balitsch hilft im Abwehrzentrum aus...

Mainz 05: Fünf der letzten sechs Pflichtspiele haben die 05er verloren. Ob das nun eine Krise ist oder für eine Mannschaft wie Mainz auch mal normal, sei dahingestellt. Fest steht: Die Euphorie des sensationellen Saisonstarts ist dahin. Auch bei den Fans. Die machten ihrem Unmut über die mäßige Leistung ihrer Mannschaft gegen Hannover Luft - und wurden dafür von Keeper Christian Wetklo heftig kritisiert ("Wir hatten ein Auswärtsspiel"). Der wiederum wurde dafür von Manager Heidel öffentlich in den Senkel gestellt. Auch sportlich könnte es für Wetklo schon bald ungemütlich werden. Die eigentliche Nummer eins, Heinz Müller, ist nach seinem Kreuzbandriss wieder fit und soll am Wochenende in der zweiten Mannschaft sein Comeback feiern.

Eintracht Frankfurt: Es gab mal eine Zeit, da war Aleksandar Vasoski in Frankfurt Stammspieler und fast immer dabei. Von Januar 2004 bis Mai 2007 verpasste der Mazedonier nur elf Liga-Spiele der Eintracht. In den letzten dreieinhalb Jahren allerdings brachte es Vasoski aufgrund von Verletzungen nur auf 15 Einsätze. In Bremen durfte "das Stehaufmännchen" (Skibbe) nun erstmals seit einem Jahr wieder eine Halbzeit lang ran und machte seine Sache gut. Das zweimal operierte Knie scheint endlich keine Probleme mehr zu machen. Zwar sind Franz und Russ in der Innenverteidigung gesetzt, doch beiden droht mit vier Gelben Karten demnächst eine Pause.

1899 Hoffenheim: Man wolle, das wird in Hoffenheim betont, nach Möglichkeit gerne und bevorzugt auf junge, deutsche Talente setzen. Mit Mlapa und Rudy verpflichtete 1899 vor der Saison deshalb zwei Spieler, die dieses Kriterium erfüllen und mittlerweile längst zum Stammpersonal zählen. Auch Eigengewächs Boris Vukcevic kommt regelmäßig zum Einsatz. Denis Thomalla wurde gegen Freiburg zwar mal wieder eingewechselt, bringt es in dieser Saison allerdings nur auf magere 16 Minuten Einsatzzeit. Droht da etwa nach Marco Terrazzino die nächste Sturmhoffnung zu scheitern? Terrazzino galt lange Zeit als Vorzeige-Talent, ließ sich nach Rücksprache mit den Trainern aber vor der Saison aus dem Bundesliga-Kader streichen und kickt nun nur noch in der 2. Mannschaft.

1. FC Kaiserslautern: Seit Florian Dick im Sommer 2008 vom KSC zum FCK wechselte, war der Rechtsverteidiger eine Bank bei den Pfälzern. Dick bestritt 64 von 68 möglichen Zweitliga-Spielen und stand dabei mit einer Ausnahme immer in der Startelf. In dieser Saison allerdings plagt sich Dick nun schon zum zweiten Mal mit einem Muskelfaserriss herum. Gegen den VfB durfte sich nun Thanos Petsos als Dick-Ersatz versuchen und gab damit sein Debüt beim FCK. Die Lauterer hatten den Deutsch-Griechen vor der Saison aus Leverkusen ausgeliehen, bislang aber nur in der 2. Mannschaft eingesetzt. Für den Sommer besitzen die Pfälzer eine Kaufoption. Damit der FCK die allerdings zieht, muss Petsos endlich in die Gänge kommen - am besten, bevor Dick wieder fit ist.

Werder Bremen: Das 0:0 gegen Frankfurt war immerhin der erste Punkt nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge. Und dennoch steckt Werder in der Krise, viele Bremen-Kenner sprechen sogar von der schwersten, seit Schaaf Coach bei den Norddeutschen ist. Der Trainer muss deshalb Kritik einstecken, deutlich mehr wurde zuletzt allerdings auf die beiden Neuzugänge Arnautovic und Silvestre draufgehauen. Was dabei häufig übersehen wird: Werder hat im Sommer mit Wesley auch einen richtig guten Griff getätigt. Der Brasilianer brauchte überhaupt keine Anlaufzeit, fällt außerhalb des Platzes nicht unangenehm auf und ist auf dem Rasen bislang der beste Bremer Feldspieler der Saison. Besonders wertvoll: Wesley kann sowohl auf den beiden Außenpositionen der Viererkette als auch überall im Mittelfeld spielen und damit dort aushelfen, wo es brennt. Und Brandherde hat Werder momentan ja genug.

1. FC Nürnberg: Julian Schieber zählt bislang sicher zu den positiven Erscheinungen dieser Saison. Die Leihgabe vom VfB rangiert derzeit mit drei Treffern und sieben Vorlagen auf Platz zwei der Scorer-Liste. Joachim Löw äußerte sich bereits positiv über den Angreifer, Stuttgart-Manager Bobic erklärte, dass man Schieber nach der Saison auf jeden Fall zurückholen werde. Noch spielt der 21-Jährige allerdings beim Club, und ist dort derzeit unverzichtbar. Denn: Momentan gibt es für Hecking zu Schieber keine Alternative. Bunjaku ist verletzt, Eigler sieht Hecking im Mittelfeld und Boakye genügt den Ansprüchen nicht. Immerhin arbeitet sich Rubin Okotie Stück für Stück ans Team heran. Der Neuzugang von Austria Wien spielte zuletzt regelmäßig in der zweiten Mannschaft. Halten Knie und Muskulatur den Belastungen stand, hat Nürnberg bald zumindest wieder einen Backup für Schieber - und fürs nächste Jahr vielleicht dessen Nachfolger.

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