Altintop: Es wurden Fehler gemacht

Hamit Altintop steht beim FC Bayern auf dem Abstellgleis. Seit die Bayern Arjen Robben verpflichtet haben, hat der türkische Nationalspieler meistens einen Stammplatz auf der Bank. Mit der türkischen Zeitung "Vatan" hat Altintop jetzt über seinen Arbeitgeber, Coach Louis van Gaal und seine Zukunft gesprochen.

Hamit Altintop hat beim FC Bayern einen schweren Stand. Auf seiner angestammten Postition im rechten Mittelfeld ist Arjen Robben gesetzt, im linken Mittelfeld gibt es kein Vorbeikommen an Franck Ribery. Nicht überraschend also, dass der türkische Nationalspieler schon seit längerem mit einem Wechsel kokettiert.

Mit der türkischen Zeitung "Vatan" sprach Altintop jetzt über den FC Bayern, Louis van Gaal und einen Wechsel in die Türkei. Und äußerte dabei leise Kritik am Coach des FC Bayern.

"Es wurden Fehler gemacht"

Van Gaal sei bisher nicht kritisiert worden, weil die Ergebnisse gestimmt hätten. Nachdem das jetzt nicht mehr der Fall sei, werde natürlich Kritik laut, so Altintop. Auch Altintop selbst ist nicht mit allen Amtshandlungen seines Coaches einverstanden: "Auch aus meiner Sicht wurden manche Fehler gemacht." Welche das waren, wollte der 28-Jährige jedoch nicht erläutern.

Was einen Wechsel in die Türkei betrifft, scheint Hamit Altintop hin- und hergerissen zu sein. Er sehe derzeit keinen türkischen Verein, der die Champions League gewinnen könne, in Deutschland sei die Qualität einfach größer. Außerdem habe er auch mit vielen Kollegen aus der türkischen Nationalmannschaft gesprochen, die aber alle gesagt hätten, "dass ich nicht kommen soll".

Wechsel in die Türkei?

Andererseits sagt Altintop in dem Interview aber auch: "Sollten Angebote aus der Türkei kommen, werde ich mir das ansehen." Eine klare Linie klingt anders.

Zum Kampf um deutsch-türkische Talente hat Altintop eine klare Meinung: "Wir betteln manche Spieler regelrecht an, rufen bei der Mutter, beim Vater, beim Onkel an. Das ist falsch." Man müsse ein System schaffen, in dem die Spieler von sich aus für die Türkei auflaufen wollen. "Wir müssen die Philosophie ändern, bei anderen Ländern fertige Spieler abzuwerben", so Altintop weiter.

In der türkischen Nationalmannschaft fühlt sich Altintop dagegen unter Coach Guus Hiddink sehr wohl: "Er hat eine große Ausstrahlung. Ich habe mit großen Trainern wie Hitzfeld, Terim, van Gaal, Heynckes und Hiddink gearbeitet. Hiddink ist anders, er hat eine ganz andere Qualität."

Was seine sportliche Zukunft betrifft, ist sich der Deutsch-Türke jedenfalls in einem Punkt sicher: "Ich will in der Champions League spielen." Bei einem Wechsel sei ihm aber auch wichtig, vorher mit dem Trainer zu reden, dessen Philosophie müsse zu ihm passen. "Ich will nicht nur spielen, ich kann auch auf der Bank sitzen", setzt Altintop seine Ansprüche an einen neuen Arbeitgeber allerdings nicht allzu hoch an.

Hamit Altintop im Steckbrief