Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hat nach dem Wembley-Tor von Marcell Jansen für den Hamburger SV gegen den FSV Mainz 05 (2:4) erneut die Einführung technischer Hilfsmittel im Fußball gefordert.
"Im Sinne des Fußballs sollte man bei der für das Spiel wichtigsten Frage, ob der Ball im Tor war oder nicht, die menschliche Komponente herausnehmen. Die Schiedsrichter sind keine Maschinen, und Fehler sind bei diesen Geschwindigkeiten menschlich. Dennoch stehen die Referees immer am Pranger, wenn sie etwas nicht richtig sehen. Deshalb befürworten die deutschen Spitzenschiedsrichter schon lange den Chip im Ball", sagte Fandel.
"Seit zehn Jahren sind technische Hilfsmittel gefordert"
HSV-Mittelfeldspieler Jansen hatte in der 18. Minute aus zwölf Metern die Unterkante der Querlatte getroffen.
Wie die TV-Bilder bewiesen, war der herunterprallende Ball eindeutig nicht mit vollem Umfang hinter der Torlinie.
Schiedsrichter Babak Rafati entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten Christoph Bornhorst dennoch auf Tor.
"Es ist Fakt, dass die Trainer seit zehn Jahren bei der Torfrage die Einführung technischer Hilfsmittel fordern, weil sie ja wissen, dass es für das menschliche Auge teilweise nicht zu erkennen ist, ob der Ball die Linie überschritten hat. Ob aber wirklich jemals technische Hilfsmittel eingeführt werden, kann ich derzeit nicht sagen", sagte Fandel.
FIFA setzt auf Torrichter
Während die Bundesliga-Referees und -Trainer unisono für den Chip im Ball oder die Torlinien-Technik plädieren, setzt der Weltverband FIFA auf den Einsatz von Torrichtern.
Am Samstag entschied das International Football Association Board (IFAB) bei seiner Sitzung in Newport (Wales), die Torlinien-Technik vorerst nicht einzuführen und die Testperiode um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Dafür werden bei der EM 2012 zusätzliche Schiedrichterassistenten eingesetzt, um strittige Torraumszenen besser bewerten zu können.
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