Es war eines der großen Rätsel der Bundesliga, die nicht wirklich thematisiert wurden. Obwohl Arne Friedrich nach seinem Bandscheibenvorfall bereits am 24. August wieder ins Training des VfL Wolfsburg eingestiegen war, wurde er von Trainer Felix Magath nicht berücksichtigt.
Mehr noch: Friedrich, immerhin im Sommer 2010 noch Leistungsträger der deutschen Nationalmannschaft, musste oder durfte in die zweite Mannschaft in die Regionalliga.Offizielle Erklärung: Friedrich soll langsam mit einem Aufbautraining herangeführt werden.
"Bei langzeitverletzten Spielern ist es üblich, nicht gleich bei der Lizenzspieler-Mannschaft einzusteigen, wo Tempo und Beanspruchung höher sind", hatte Magath gesagt.
"Wenn die Stabilität erreicht ist, wird er wieder zum Bundesligateam stoßen."
"Friedrich kam auf uns zu"
Nun offenbart sich, dass doch mehr dahintersteckte: Wie der VfL bekanntgab, wurde der bis 2013 befristete Vertrag mit dem 32-Jährigen in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Magath: "Arne Friedrich kam auf uns zu und hat um die Vertragsauflösung gebeten. Wir bedauern dies, wünschen ihm natürlich für seine Zukunft alles Gute."
Felix Magaths Suche nach dem System
Friedrich wendet sich an Fans
Was genau hinter Friedrichs Wunsch steckt, ist bislang nicht bekannt. Auf seine Homepage ließ Friedrich seine Fans folgendes wissen:
"Liebe Fans,
ich habe heute beim VfL Wolfsburg um Auflösung meines Vertrages gebeten. Beide Seiten haben sich einvernehmlich getrennt. Ich werde die nächsten Wochen nutzen, um gut zu überlegen, wie es weitergeht und welchen Weg ich einschlagen möchte.
Ich werde Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Euer Arne"
Was sind die Hintergründe?
Zuletzt wurde er vor zwei Wochen in der "Sport-Bild" mit folgenden Worten zitiert: "Ich muss zuerst mal wieder fit werden und auch wieder im Verein Fuß fassen. Alles andere kommt dann von selbst.
Sein Berater Jörg Neubauer kündigte gegenüber SPOX an, in den nächsten Tagen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Wechsel erst im Januar möglich
Fakt ist nur: Trotz der Vertragsauflösung ist es Friedrich im Laufe der Hinrunde nicht erlaubt, innerhalb Deutschlands bei einem neuen Verein zu unterschreiben.
"Wer als Lizenzspieler nach der Transferperiode den Vertrag auflöst, kann in Deutschland erst wieder zur nächsten Transferperiode im Januar wechseln", sagt Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV.
Ein Transfer ins Ausland sei möglich, wenn die Liga von Deutschland abweichende Sonderregelungen in ihren Statuten festgeschrieben hat: "Im Ausland gelten die Bestimmungen der jeweiligen Ligen und können von Fall zu Fall unterschiedlich sein", erklärt Baranowsky.
Ein WM-Star in der Versenkung: Arne Friedrich im Steckbrief