Tschechen-Power für Wolfsburg

SPOX
28. November 201113:00
Jubel in der Champions League: Petr Jiracek (l.) und Vaclav Pilar (r.)Imago
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Die 0:2-Blamage beim FC Augsburg bewies eines: Dem VfL Wolfsburg fehlt die Qualität. Dafür sollen ab dem Winter mit Vaclav Pilar und Petr Jiracek zwei Nobodys aus Tschechien bürgen - die in der Königsklasse bereits überzeugten.

Dass Felix Magath weder von der Qualität noch vom Charakter seiner Mannschaft überzeugt ist, düfte nach seinen teils harschen Kommentaren gegen seine Spieler keinen mehr überraschen. Im Winter steht die nächste Zäsur an - und der neue VfL Wolfsburg könnte als zweite Amtssprache tschechisch einführen.

Im Kader steht mit Jan Polak bereits ein Tscheche - und er könnte gleich drei Landsmänner hinzubekommen.

Den Anfang macht wohl Viktoria Plzens Flügelstürmer Vaclav Pilar. Am Wochenende einigte sich Wolfsburg auf einen Wechsel mit Hradec Kralova, von dem Pilar nach Plzen ausgeliehen ist. Als Ablöse sind 1,5 Millionen Euro im Gespräch, das berichtet die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung".

Um alle Eventualitäten vorzubeugen, soll Pilar in Wolfsburg bereits zwei Verträge unterzeichnet haben: Einer gültig für dreieinhalb Jahre ab dem Winter, einer gültig für drei Jahre erst ab dem Sommer.

Vaclav Pilar sorgt für Aufsehen

Es ist ein komplizierter Deal, weil vor allem Plzen sein Toptalent nicht abgeben möchte. Verständlich, ist der 23-Jährige doch einer der Shootingstars der Champions League. Plzen kämpft zwar gegen Borissow nur noch um den dritten Gruppenplatz, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt.

Doch Pilar sorgte mit seinen Auftritten für Aufsehen - auch wenn ihm bei aller Schnelligkeit und Technik die Effizienz abgeht. Nach fünf Spielen stehen 0 Scorer-Punkte zu Buche.

In den sechs Qualifikationspartien gelangen ihm noch drei Tore. In der tschechischen Nationalmannschaft debütierte er im Juni dieses Jahres.

Plzen mit disziplinarischer Maßnahme

Als Reaktion auf Pilars Wechselwunsch wurde dieser von Plzen vorerst aus dem Kader geschmissen.

"Er ist nicht bereit, alles zu geben, weil er sich in den vergangenen Tagen mit Wechseln beschäftigt hat. Wir glauben aber weiterhin daran, dass Vaclav bei uns bleiben möchte", sagt Pilsens Sportdirektor Adolf Sadek.

Jiracek fast noch besser

Bitter für Sadek, dass er auch seinen zweiten Leistungsträger an Wolfsburg zu verlieren droht. Petr Jiracek tritt noch stabiler und eindrucksvoller auf als Pilar und ist ebenfalls ein heißer Kandidat beim VfL.

Als taktisch versierter und fleixbler Mittelfeldspieler, der als Sechser wie auch auf den Flügeln glänzt, gehört der 25-Jährige in der Champions League fast immer zu den Besten und hat sich seit diesem Sommer auch in der Nationalelf unverzichtbar gemacht.

Dennoch ist die Personalie nicht so weit fortgeschritten wie der von Pilar. Sein Berater Dalibor Lacina spach letzte Woche bei "Goal" davon, dass auch Angebote aus Italien, England und Russland vorliegen. "Sein Marktwert beträgt um die drei bis vier Millionen Euro", sagt Lacina.

Der dritte tschechische Kandidat ist ein alter Bekannter: Arsenals Tomas Rosicky. Das Interesse am Ex-BVB-Star soll jedoch nicht ganz so groß sein wie an Pilar und Jiracek.

Der VfL Wolfsburg im Steckbrief