Schalke 04: Chinedu Obasi war noch keine drei Tage beim FC Schalke 04, da wurde schon heftig spekuliert, dass die die Kaufoption für den Leihspieler aus Hoffenheim gezogen wurde. Dies wurde damals dementiert, um nur drei Monate später Vollzug zu melden. Schalke behält Obasi und zahlt vier Millionen Euro Ablöse an Hoffenheim. Ein Vorgang, der Raum für Fragen lässt. Der Klub kann keine großen finanziellen Sprünge machen, so dass selbst in den Gesprächen mit Top-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar der Blankoscheck nicht gezückt werden kann. Auch Raul bangt um seine Zukunft. Da ist der Vier-Millionen-Kraftakt für Obasi, der in der kompletten Saison lediglich ein Mal traf und weit weg von altbekannter Stärke ist, bemerkenswert. Die Annahme, Obasi sei der Backup für den abwanderungswilligen Jefferson Farfan, leuchtet im ersten Schritt ein, doch auch mit dem Peruaner gibt es offenbar wieder Annährungen. Bleibt Farfan doch, hat Schalke einen der teuersten Backups der Liga.
1. FC Köln: Martin Lanig gehört zu der Sorte Spieler, die in jeder Wunschelf zu Saisonbeginn kaum auftauchen, aber letztlich mit die meisten Spiele ihrer Mannschaft absolvieren. Der Kölner war in der laufenden Spielzeit zwischenzeitlich sogar wirklich weit weg von der Wunschelf des Trainers Stale Solbakken, der anderen Spielern vertraute und für Lanig keine Verwendung fand. Doch der 1,90-Meter-Mann hat sich in den letzten Wochen zu einer wichtigen Konstante im FC-Team gemausert. Sowohl mangels Alternativen auf der Innenverteidigerposition, als auch in der bewährten Mittelfeldzentrale - Lanig wusste fast immer zu überzeugen. In der Kölner Welt, in der Lukas Podolskis Zukunft und die Präsidentschaftswahl die Schlagzeilen beherrschen, ist Lanig quasi ein unbemerkter Leistungsträger. Für Lanig ist es kein Zufall, dass er eine tragende Rolle beim den Geißböcken spielt: "In Stuttgart habe ich mich gegen Konkurrenten wie Hitzlsperger, Khedira, Träsch oder Bastürk durchgesetzt und in meiner ersten Bundesligasaison 26 Spiele gemacht. Ich traue mir das zu." Solbakken offenbar endlich auch.
1899 Hoffenheim: Im Kraichgau tut sich etwas! So kommt Stephan Schröck vom Fast-Aufsteiger Greuther Fürth nach Hoffenheim. Ein Transfer mit Symbolcharakter, der die neue Ausrichtung in Hoffenheim verkörpert. Jung, talentiert sollten neue Hoffenheimer immer sein, doch jetzt gilt auch das Prädikat "preiswert", was für den ablösefreien Flügelflitzer Schröck klar gilt. Schröck ist auch der erste Transfer Markus Babbels, der nach der Demission von Ernst Tanner die Manageraufgaben übernommen hat und sich gleich ins Zeug legt. Die nächsten Baustellen stehen an und die haben es in sich: Spieler wie Tobias Weis oder Sejad Salihovic, die unter Tanner sichere Streichkandidaten waren, haben plötzlich wieder eine Zukunft. Babbel möchte beide Spieler halten. "Die Jungs brauchen keine Angst haben, wir werden mit ihnen sprechen. Vielleicht wissen sie auch schon, was Sache ist. Das kommuniziere ich aber nicht nach außen", so Babbel vielsagend. Hoffenheim geht mit Babbel neue Wege, zumal Weis und Salihovic bei den besagten Vorgaben eigentlich aus dem Raster fallen. Babbel honoriert aber die zuletzt gezeigten Leistungen und baut wieder fleißig am Projekt Hoffenheim 2012/2013.
Mainz 05: Nikolce Noveski ist ein Mainzer Urgestein (seit 2004 im Klub) und stand - wenn er nicht verletzt oder gesperrt war - seit September 2004 immer in der Startelf, als er damals Tamas Bodog, den er im Training selbst verletzte, verdrängte. Die Super-Serie hat gegen Borussia Dortmund - übrigens vor den Augen Bodogs, der auf der Tribüne saß - ein Ende gefunden. Noveski saß erstmals auf der Bank und wurde nur eingewechselt, weil sich Radoslav Zabavnik verletzte. Gegen Nürnberg und Augsburg folgten weitere Einwechslungen, um dann gegen Hertha BSC 90 Minuten auf der Bank auszuharren. "Ungewohnt", nannte Noveski zuletzt seine neue Rolle. An Nico Bungert und Jan Kirchoff ist kein Vorbeikommen, obwohl Letzterer ebenfalls nicht immer überzeugen konnte, gerade gegen Hertha einer der schwächsten Mainzer war. Ein mögliches Szenario, das Noveski wieder in die Mannschaft spülen könnte: Kirchoff rückt eine Position nach vorne ins Mittelfeld, wo er ohnehin stärker ist. Noveski könnte dann die nächste Super-Serie starten.SC Freiburg: Karim Guede hat eine Vita, die selbst für das schnelllebige Geschäft Profi-Fußball nicht unbedingt gewöhnlich ist. Geboren und aufgewachsen in Hamburg, spielte Guede in der Jugend für kleine Klubs wie Hamm, Concordia, versuchte sich aber auch bei St. Pauli und dem Hamburger SV, für den er zumindest in der zweiten Mannschaften auf einige Einsätze kam. Guede schaffte es sogar in den erweiterten Kader Togos für die WM 2006. Eine Rückenverletzung kostete ihn die Teilnahme. Ein Schicksalsschlag, der vieles verändern sollte. In seiner neuen Heimat, in der Slowakei, überzeugte er beim FC Petrzalka und bei Slovan Bratislava so sehr, dass man ihm die slowakische Staatsbürgerschaft gab. Im August 2011 erfolgte dann das Debüt für die Slowakei gegen Österreich. Auch beim SC Freiburg hat man nun die Talente Guedes endlich entdeckt. Der Winter-Neuzugang überzeugte gegen Kaiserslautern als hängende Spitze, obwohl er eigentlich im defensiven Mittelfeld Zuhause ist. Guede traf auf Anhieb und war einer der Besten bei Freiburg. Trainer Christian Streich lobte zuletzt die Wissbegierigkeit seines Neuzugangs - vor allem in taktischen Dingen. Dass der Sechser nun auch als Stürmer überzeugt, ist der lebende Beweis.