Der Trainerwechsel in Leverkusen hat Michael Ortega deutlich mehr Spielanteile beschert. Doch es gibt ein Problem. Borussia Dortmund verlängert mit Julian Koch - und will ihn gleich wieder verleihen. Club-Trainer Dieter Hecking hofft darauf, dass in Nürnberg nicht der nächste Umbruch droht.
Bayer Leverkusen: Bei einem Trainerwechsel gibt es meist Gewinner und Verlierer innerhalb einer Mannschaft. Der 21-jährige Michael Ortega gehört dabei klar zur ersten Kategorie: Unter Robin Dutt kam Ortega in 28 Saisonspielen lediglich auf 57 Minuten Einsatzzeit, doch seitdem Sami Hyypiä das Traineramt bei Bayer übernommen hat, kommt Ortega bereits auf vier Einsätze, zwei davon in der Startelf. Der offensive Mittelfeldspieler könnte aber auch schon bald wieder weg sein: Der Leihvertrag des von Atlas Guadalajara ausgeliehenen Kolumbianers endet am Saisonende, für eine feste Verpflichtung wären fünf Millionen Euro Ablöse fällig. Diese Summe dürfte Leverkusen wohl zu hoch sein. Es soll deshalb an einem weiteren Leihgeschäft gebastelt werden.
Borussia Dortmund: Bereits seit über einem Jahr wartet Dortmunds Rechtsverteidiger Julian Koch nach seiner Knie-OP auf die Rückkehr ins Mannschaftstraining. Aus dem ursprünglich anvisierten Kurzeinsatz im Saisonendspurt wurde nichts mehr, Koch befindet sich nach wie vor im Aufbautraining. Um sich nach der langen Pause wieder heranzutasten, braucht Koch vor allem Spiele. Und die dürften für den 21-Jährigen in der neuen Saison - zumindest beim BVB - nur selten drin sein. Lukasz Piszczek ist unangefochtener Stammspieler, zudem verfügt Dortmund mit Patrick Owomoyela über eine weitere Option. Hinzu kommt das vermeintliche Interesse am japanischen Rechtsverteidiger Hiroki Sakai. Koch hat am Mittwoch seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert, soll aber auf jeden Fall verliehen werden. Duisburg scheint wieder die erste Adresse zu sein. Das entspricht auch dem Wunsch von Jürgen Klopp, wie er in einem Interview mit der "Rheinpfalz" bestätigt: "Jule ist wieder voll dabei, wir wollten ihn jetzt aber nicht ohne Not voreilig diesem Stress aussetzen. Wir wollen ihn zu einem Klub geben, wo er zum Spielen kommt. Dann ist er auch in einem Jahr noch unser Spieler."
1. FC Nürnberg: Der Japan-Boom in der Bundesliga reißt nicht ab. Acht Japaner spielen derzeit in der Bundesliga, mit Hiroshi Kiyotake wird auf jeden Fall ein weiterer im Sommer nach Deutschland kommen. "Er hat schon einen Vorvertrag bei uns unterschrieben", bestätigte Manager Martin Bader, eine Million Euro soll der 22-Jährige laut "Kicker" kosten. Auch Timo Gebhart soll zur neuen Saison aus Stuttgart kommen. Dabei muss der Club aber wie in der Vorsaison einige Abgänge verkraften: Die Verträge von Juri Judt, Christian Eigler und Albert Bunjaku laufen aus und werden nicht verlängert, Jens Hegeler (war ausgeliehen) und Philipp Wollscheid gehen nach Leverkusen. Ersatzkeeper Alexander Stephan darf nun wahrscheinlich überraschend doch bleiben, muss sich aber damit abfinden, nur die Nummer vier hinter Raphael Schäfer, Patrick Rakovsky und Benjamin Uphoff zu sein. Trainer Dieter Hecking gibt gegenüber der "Nürnberger Zeitung" die Hoffnung nicht auf, dass dem Verein ein Umbruch wie im letzten Jahr erspart bleibt: "Ich hoffe nicht, dass wir wieder bei Null anfangen müssen."
Hamburger SV: Ablösefrei war Sven Neuhaus zu Saisonbeginn von RB Leipzig nach Hamburg gewechselt. Nach drei Einsätzen in der zweiten Mannschaft ersetzte er in den letzten beiden Partien den verletzten Jaroslav Drobny im HSV-Tor und überraschte dabei sogar seinen Trainer Thorsten Fink, wie dieser in der "Mopo" zugab: "Er ist im Spiel besser als im Training. Das war ein guter Auftritt", so Fink nach dem 0:0 gegen Mainz. Der 34-Jährige unterstrich damit, dass man sich auf ihn verlassen kann. Nun soll sein im Juni auslaufender Vertrag verlängert werden: Als "wahrscheinlich" bezeichnete HSV-Sportdirektor Frank Arnesen eine Verlängerung nach dem 1:1 gegen Nürnberg, dem ersten Bundesligaspiel für Neuhaus überhaupt. Sollte er auch am kommenden Wochenende für Drobny im Tor stehen, erwartet Neuhaus ein emotionales Duell in Augsburg: Dort wurde er 2009 nach drei Jahren von Simon Jentzsch abgelöst. Neuhaus sieht dem Duell aber gelassen entgegen: "Ich fahre ohne Groll dorthin. Wichtig ist nur der HSV und dort sind wir im Moment alle sehr glücklich."
SC Freiburg: Noch im Winter galten die Breisgauer als sicherer Absteiger. Dann krempelten sie ihr Team komplett um, engagierten einen neuen Trainer und setzten größtenteils auf Nobodies.
Einer davon: Daniel Caligiuri. Der offensive Mittelfeldspieler ist das Sinnbild für die Wende im Breisgrau. Caligiuri erzielte in der Rückrunde sechs Tore und bereitete ebenso viele vor. Erstmals in Erscheinung trat Caligiuri am 21. Spieltag bei der 2:3-Niederlage in Wolfsburg. Er erzielte damals sein erstes Bundesliga-Tor, das für ihn Signalwirkung hatte.
"Seit meinem Tor in Wolfsburg ist der Knoten geplatzt", sagt der jüngere Bruder vom Mainzer Marco. Zur Belohnung wurde sein Vertrag kürzlich bis 2015 verlängert.
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