Nach dem "Drama dahoam" und der zweiten Saison in Folge ohne Titelgewinn steht der FC Bayern München vor einem heißen Transfersommer. Für die Verteidigung steht angeblich der Schalker Benedikt Höwedes auf dem Wunschzettel, bei der Stürmersuche musste man schon den ersten Rückschlag hinnehmen.
Der erste Schock über den Champions-League Albtraum ist kaum überwunden, da richten die Verantwortlichen des FC Bayern den Blick in die Zukunft.
Grundsätzliche Entscheidungen zur Kaderplanung stehen bevor, um schnellstmöglich wieder auf die Siegerstraße zu kommen. "Ich habe auf Dauer keine Lust auf Platz zwei. Das ist ein Zustand, den ich nicht akzeptiere", zeigte sich Präsident Uli Hoeneß noch in der Nacht nach der Niederlage gegen Chelsea gleich wieder angriffslustig.
Da die meisten Stammspieler jedoch langfristig an den Verein gebunden sind und es keine Zeichen für eine Trennung von Trainer Jupp Heynckes gibt, wird der große Umbruch wohl hauptsächlich durch neue Spieler herbeigeführt. Verbesserung in der Breite, statt panischer Topstar-Käufe.
Höwedes angeblich Wunschspieler
Ein Wunschspieler der Bayern soll dabei Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes sein, an dem man bereits in den letzten beiden Transferperioden interessiert war. Nach Informationen der "Bild" sind die Münchner nun bereit, für den 24-jährigen Innenverteidiger fünf Millionen Euro zu bezahlen und zudem den Ex-Schalker Rafinha nach Gelsenkirchen abzugeben.
Beim FC Schalke soll dieses Angebot kontrovers diskutiert worden sein, wobei sich Manager Horst Heldt klar dagegen ausgesprochen haben soll. Er scheint von Rafinha nicht überzeugt zu sein.
Pizarro ja, Lewandowski nein
Weiter fortgeschritten ist dagegen nach übereinstimmenden Medienberichten die Jagd auf Werders Claudio Pizarro. Dem 33-jährigen Mittelstürmer soll ein unterschriftsreifer Ein-Jahres-Vertrag vorliegen. Wie die "SZ" nun berichtet, war der Wunschkandidat der Bayern aber ein anderer: Robert Lewandowski von Borussia Dortmund.
Bereits in der letzten Woche soll man dem BVB indirekt ein hohes Angebot für den Stürmer unterbreitet haben, das jedoch umgehend abgelehnt worden war. Überhaupt wird der Double-Gewinner nicht müde zu betonen, dass Lewandowski unverkäuflich sei.
Bei "keiner Summe" würde der Pole verkauft werden, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp am Montag. "Unsere erste Verpflichtung ist es, einen Kader zu haben, mit dem man erfolgreich Fußball spielen kann, und nicht, das Festgeldkonto dramatisch zu erhöhen."
Kommt Dzeko nach München?
Neben Pizarro, der pikanterweise auch beim Konkurrenten aus Dortmund im Gespräch war, soll mit Edin Dzeko über einen weiteren Stürmer nachgedacht werden. Der 26-jährige Ex-Wolfsburger, der bereits früher von den Bayern umworben wurde, spielt bei Manchester City aktuell keine große Rolle und soll trotz Vertrags bis 2015 bereits auf dem Markt angeboten worden sein.
Wie es aussieht, wird es ein langer und intensiver Transfersommer für die Bayern, die sich in den letzten Jahren in Anbetracht ihrer Möglichkeiten stets zurückgehalten haben. Es deutet alles darauf hin, dass Xherdan Shaqiri (FC Basel), Dante (Borussia Mönchengladbach) und Tom Starke (1899 Hoffenheim) nicht die einzigen Neuverpflichtungen bleiben.
Benedikt Höwedes im Steckbrief