Eintracht Frankfurt: Die bisherige Bilanz von Dorge Kouemaha bei der SGE wäre mit "ernüchternd" noch ziemlich wohlwollend umschrieben. Der Stürmer, der erst kurz vor Ende der Transferfrist im Sommer aus Brügge kam, hat aufgrund eines Achillessehnenrisses bislang keine einzige Minute gespielt. Auch bei der U 23 nicht, denn dort verbieten die Statuten einen Einsatz des Kameruners. Doch mittlerweile ist die Blessur fast ausgeheilt, seine Leistungen im Training werden stabiler. Und da die Eintracht aufgrund des Durchhängers von Olivier Occean ein wenig mit der Besetzung im Sturm hadert, wird Kouemaha am Samstag gegen Augsburg nun erstmals im Kader stehen. "Er ist eine freche Sau beim Training. Für zwanzig Minuten kann ich ihn reinwerfen", zeigt sich Trainer Armin Veh zufrieden mit dem Zustand des 29-Jährigen. An den FCA hat der Stürmer immerhin gute Erinnerungen: Am 3. Spieltag der Saison 2008/2009 schoss er für den MSV Duisburg gegen die Schwaben seinen ersten Treffer in Deutschland.
Fortuna Düsseldorf: Zieht man die vier Saisontore von Dani Schahin ab, dann stehen die gelernten Stürmer der Fortuna bei insgesamt einem Törchen: Nando Rafaels 1:1 in Leverkusen. Immerhin gelang Robbie Kruse gegen Hoffenheim in neuer Rolle gleich mal ein Treffer, doch sonst ist vorne Essig. Ausnehmen davon muss man allerdings Timo Furuholm. Der Finne, im Januar an den Rhein gewechselt und nicht über Jokereinsätze hinausgekommen, ist in dieser Spielzeit überhaupt kein Faktor mehr und darf lediglich bei der U 23 rumturnen - doch auch da gelang ihm noch kein Treffer.
Am vergangenen Wochenende sah er beim FC Kray nach einer Tätlichkeit auch noch Rot, erst danach fielen die beiden Tore zum 2:0-Sieg. Seine Hoffnung, aufgrund des Notstandes im Angriff wieder eine Chance bei den Profis zu erhalten, ist noch in Ansätzen vorhanden: "Natürlich ist die Situation unbefriedigend für mich. Aber hey, ich bin ja noch da! Ich gebe die Hoffnung nie auf. Was bleibt mir schon anderes übrig, als in jedem Training Vollgas zu geben und mich anzubieten?", sagt Furuholm. Doch auch gegen Hoffenheim fand der Angreifer keinen Platz im 18er-Kader. Es bleibt beim selben Stand, wie bereits während der Sommervorbereitung verkündet: Der 25-Jährige soll den Fortuna-Verantwortlichen baldmöglichst einen interessierten Verein präsentieren.
VfL Wolfsburg: Seit Lorenz-Günther Köstner Trainer beim VfL ist, gab es in drei Spielen sechs Punkte und sieben Tore. Weil die Bilanz davor unter Felix Magath weitaus schlechter aussah, scheint es, als ob ganz Wolfsburg zufrieden ist mit Köstners Arbeit. Zumindest zwei Wolfsburger sehnen wohl aber die Magath-Zeit bereits zurück: Ricardo Rodriguez und Emanuel Pogatetz. Der Österreicher war unter Magath in der Innenverteidigung gesetzt, unter Köstner spielte er dagegen bislang keine einzige Minute. Stattdessen vertraut der Neu-VfL-Coach Simon Kjaer neben Naldo in der Abwehrzentrale. Rodriguez verpasste unter Magath sogar keine Sekunde, seit er in Wolfsburg ist. Bei Köstner hingegen musste der Schweizer postwendend auf die Bank und kam bislang nur zu zwei Kurzeinsätzen. Zuletzt gab's schon erste Gerüchte um einen Wechsel zu Paris St.-Germain oder nach England. Und auch Pogatetz wird sich wohl nicht auf Dauer mit der Rolle als Bankdrücker zufrieden geben, schließlich überzeugte der 29-Jährige in den letzten zwei Jahre in der Bundesliga fast durchweg.
FC Augsburg: Man hatte sich schon einiges versprochen beim FCA von Aristide Bance. Der Angreifer hatte in seiner Zeit in Mainz immerhin 24 Treffer in 62 Liga-Spielen für den FSV erzielt. Ähnlich, so hoffte man in Augsburg, sollte Bance auch in der Fuggerstadt knipsen. Doch irgendwie scheint dem 28-Jährigen während seiner Zeit in Dubai und der Türkei sein Torriecher abhanden gekommen zu sein. Noch immer wartet er auf seinen ersten Treffer für den FCA - und ist inzwischen in der Stürmerhierarchie nach unten durchgereicht worden. Thorsten Oehrl darf mittlerweile meist von Beginn an ran, auch Stephan Hain bekam zuletzt den Vorzug vor Bance. Am Wochenende meldete sich nun auch der Langzeitverletzte Sascha Mölders wieder zurück und erzielte prompt ein Tor. Schlechte Aussichten also für Bance im Kampf um einen Platz in der Startelf. Bances Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2015. Momentan schwer vorstellbar, dass er den auch erfüllt.
1899 Hoffenheim: Vier Spiele fehlte Sejad Salihovic der TSG nach seiner Roten Karte gegen Augsburg. In Düsseldorf gehörte er am vergangenen Wochenende wieder zum Kader. Entsprechend groß war beim Bosnier im Vorfeld die Vorfreude auf einen Einsatz: "Ich denke, ich bin ein wichtiger Spieler für die Mannschaft und will auch mit anschieben. Egal, ob ich von Beginn an spiele oder reinkomme."
Sein Trainer, Markus Babbel, entschied sich jedoch wieder einmal gegen Salihovic. Auch, als Marvin Compper in der 51. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog. Anstelle des Routiniers Salihovic brachte Babbel den erst 21-jährigen Denis Streker. So bleibt Salihovic' Bilanz in dieser Saison düster. Sechsmal stand er im Kader, fünf magere Einwechslungen sprangen dabei heraus. Bereits im Sommer hatte Babbel öffentlich zu Protokoll gegeben, Salihovic müsse "eine Schippe drauflegen". Es scheint, als sei der Linksfuß mehr denn je gefordert. Ansonsten droht sein Stammplatz auf längere Sicht an Hoffenheims junge Nachwuchsspieler zu gehen.
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