VfL Wolfsburg: Auch wenn Christian Träsch es selbst öffentlich nicht sagen würde, muss man konstatieren: Sein Wechsel vom VfB zum VfL im Sommer 2011 war ein echter Griff ins Klo. Damals zählte Träsch noch zu den angesagten deutschen Mittelfeldspieler und zum Kreis der Nationalmannschaft. Mittlerweile ist er davon ganz weit weg. Felix Magath machte ihn zwischenzeitlich zwar zum Kapitän, viele Fans ihn dagegen zum Sündenbock für die sportlichen Probleme in Wolfsburg. Und schließlich ließ ihn auch Magath fallen und degradierte ihn zum Reservisten. Magath ist inzwischen weg, am Ende seines sportlichen Albtraums scheint Träsch aber dennoch nicht angelangt. Seit Lorenz-Günther Köstner übernommen hat, hat Träsch noch keine Minute gespielt, war zuletzt nicht mal mehr im Kader. Ein Wechsel im Winter, so heißt es, sei für Träsch im Moment keine Option. Dabei scheint dies momentan der einzige Ausweg aus seinem Dilemma.
1899 Hoffenheim: Wie schon in seiner Zeit beim VfB Stuttgart durchlebt Sven Schipplock auch im Kraichgau einige Höhen und Tiefen. Eine konstante Entwicklung lässt sich für den Stürmer, der im Sommer 2011 zur TSG wechselte, nicht konstatieren. Auch in dieser Saison erlebt Schipplock bislang nur wenig Berauschendes: Insgesamt keine 30 Minuten stand er in seinen vier Saisoneinsätzen auf dem Feld, zudem schoben sich die Konkurrenten Joselu und auch Eren Derdiyok während seines Bänderrisses im Ranking deutlich an ihm vorbei. Negativer Höhepunkt dieser Talfahrt war dann ein Handgemenge mit Patrick Ochs im Training, das ihm eine Geldstrafe einbrachte. In letzter Zeit zeigt der Trend jedoch ganz leicht nach oben. Gegen Schalke netzte Schipplock 73 Sekunden nach seiner Einwechslung zum Siegtor ein, in Testspielen machte er zuletzt durch seine Treffsicherheit auf sich aufmerksam - mit Derdiyok ist er wieder gleich gezogen. Doch Startelfeinsätze und dauerhafte Spielpraxis - selbstredend der Hauptgrund für seinen Wechsel nach Hoffenheim - scheinen auch in Zukunft noch weit entfernt.
Eintracht Frankfurt: Es dürfte einen nicht wundern, sollte sich Vadim Demidov seit seinem Dienstantritt am Main ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen fühlen. Armin Vehs Aufschrei während der Vorbereitungsphase war groß, mehrere Innenverteidiger forderte der Coach bis zum Ende der Transferfrist. Demidov war die Nummer eins, doch vier bzw. 25 Tage später standen Bamba Anderson und Carlos Zambrano auf der Matte - und verdrängten Demidov im internen Ranking schnell nach hinten. So durfte der norwegische Nationalspieler bislang nur ran, wenn seine beiden Konkurrenten verletzt fehlten. Überzeugen konnte er dabei nicht, ein fruchtbares Verständnis war weder mit Anderson noch mit Zambrano auszumachen. Unter dem Strich sprang bei Demidovs vier Saisoneinsätzen nur ein mageres Pünktchen für die Eintracht hinaus. Dass sich Frankfurt derzeit um eine Rückkehr von Marco Russ bemüht, zeigt, wie sehr man auf eine Leistungsexplosion des 26-Jährigen hofft...
VfB Stuttgart: Zdravko Kuzmanovic ist nicht unbedingt als Diplomat bekannt. Der Serbe zählt eher zu der Kategorie Profis, die auch mal öffentlich anmerken, wenn ihnen etwas nicht passt. Und so sprach Kuzmanovic, genervt ob seiner Rolle als Dauerreservist, vor kurzem laut Stuttgarter Medien Klartext im Bezug auf seine sportliche Zukunft beim VfB: "Ganz einfach: Nächstes Jahr bin ich weg." Interessenten soll es für den Mittelfeldspieler einige geben. Lok Moskau soll ein Auge auf ihn geworfen haben, ebenso der FC Sevilla und Klubs aus Italien und der Türkei. An den letzten beiden Spieltagen stand Kuzmanovic allerdings wieder in der Startelf, erstmals in dieser Saison, und machte seine Sache im Dreiermittelfeld an der Seite von Kvist und Gentner so gut, dass aus der Chance, die ihm Bruno Labbadia gab, sogar eine Dauerlösung werden könnte. Vor allem weil Konkurrent Raphael Holzhauser auch nicht vollends überzeugte. Ob Kuzmanovic' Wechselabsichten damit vom Tisch sind? Er wird sich wohl bald dazu äußern.
FSV Mainz 05: Für Mainz-Manager Christian Heidel werden die Wochen vor Weihnachten mit Sicherheit keine stade Zeit. Im Sommer nächsten Jahres laufen die Verträge von elf Spielern aus. Schon bald soll Klarheit herrschen. "Vor Beginn der Rückrunde sind die Weichen gestellt. Das gibt Planungssicherheit - für die Spieler und für uns", so Heidel zur "Bild". Unter den Spielern, hinter deren Zukunft beim FSV noch ein Fragezeichen steht, gehört auch Bo Svensson. Seit sich Niko Bungert Anfang Oktober das Kreuzband gerissen hat, steht der dänische Oldie plötzlich wieder als Stamm-Verteidiger auf dem Platz. Mainz will den 33-Jährigen gerne weiterhin halten. Gegenüber der "Mainzer Rhein-Zeitung" erklärt Svensson seine Optionen. Im Raum stehen eine Ein-Jahres-Verlängerung in Mainz, eine Rückkehr in seine Heimat und ein mögliches Karriereende im Sommer 2013. Sollte sich Svensson noch einmal schwerer verletzen, ist auf jeden Fall Schluss: "In meinem letzten Jahr als Spieler würde ich gerne auf dem Platz stehen, ich möchte aufhören als ein aktiver Spieler."
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