Klopp hatte nach dem 0:1 im Viertelfinale des DFB-Pokals den Münchnern vorgeworfen, die Spielanlage des BVB kopiert zu haben. "Im Moment ist es so, wie es die Chinesen in der Industrie machen. Schauen, was die anderen machen, um es abzukupfern und dann mit mehr Geld und anderen Spielern den gleichen Weg einzuschlagen. Und schon ist man wieder besser", sagte Klopp.
Heynckes verärgerte das sichtlich. "Wenn Jürgen irgendwann mal in den Genuss kommt, Bayern München oder Real Madrid zu trainieren, wird er merken, was das bedeutet, dass das eine ganz andere Welt ist. Dann wird er vielleicht ein bisschen anders reden", sagte er: "Ich möchte Borussia Dortmund nicht zu nahe treten, das ist eine Klassemannschaft, aber wenn sie solche Klubs trainieren, haben sie eine Sisyphus-Arbeit vor sich, in allen Bereichen."
Konter von Watzke folgt prompt
Der Konter aus Dortmund kam prompt. "Bayern München ist ganz sicher nicht der Verein, der uns zu sagen hat, wie man in der Niederlage Größe zeigt. Da haben sie selbst nicht gerade das Monopol drauf. Was Jürgen Klopp sagt, ist in der Sache vollkommen richtig. Wir brauchen von den Bayern ganz bestimmt keine Belehrungen darüber, wie wir uns zu verhalten haben", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem SID.
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Er selbst, betonte Heynckes, habe sich gegenüber dem BVB immer verbal zurückgehalten - sowohl nach dem verlorenen Titelrennen in der Bundesliga 2012 als auch nach dem 2:5-Debakel im Pokal-Finale. "Jürgen Klopp ist jetzt fünf Jahre Trainer in Dortmund, auch er hat einige Jahre gebraucht, um diese Prozesse anzuschieben und auf dem Niveau Fußball zu spielen. Ich bin im zweiten Jahr Trainer hier..."
Er habe gegen Mannschaften der großen Trainer Marcello Lippi, Arrigo Sacchi, Ernst Happel oder Johan Cruyff gewonnen, sagte der Bayern-Coach weiter. "Da ist es mir nie eingefallen zu sagen, die haben etwas von uns abgekupfert." Klopp dagegen erhebe jetzt den Anspruch, auf sein System "ein Patent angemeldet" zu haben.
Heynckes verlangt Größe
Es gehöre sich, die Leistung des Gegners anzuerkennen. "Glauben Sie, dass mir oder meiner Mannschaft das in den Schoß gefallen ist? Das sind Prozesse, die sie einleiten müssen. Wenn ich nur junge Spieler habe (wie der BVB, d.Red.), ist das leichter umzusetzen."
Grundsätzlich habe sich Klopp "immer fair verhalten", fügte der sichtlich aufgewühlte, aber ruhig sprechende Heynckes an: "Wenn er da im kleinen Kreis mit seinen Dortmunder Journalisten ist, rutscht sowas schon mal raus. Ich bewerte das nicht über."
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