"Wir haben einen Etat von 25 Millionen Euro, und der HSV macht in dieser Saison Schulden. Und dann sollen wir Druck haben. Das ist doch ein Witz. Da lache ich mich kaputt, wenn ich sowas höre", sagte Veh einen Tag vor dem abschließenden Saisonspiel der Hessen am Samstag gegen den VfL Wolfsburg.
HSV-Trainer Thorsten Fink hatte vor dem Showdown um Platz sechs gestichelt: "Wir haben nicht viel zu verlieren, Frankfurt dagegen schon." Auch Keeper René Adler hatte gesagt, dass der Druck bei der Eintracht liege.
Ein Sieg reicht aus
Dem Aufsteiger aus Frankfurt (50 Punkte) würde ein Sieg im Duell mit den "Wölfen" für die Europa-League-Qualifikation reichen, und sogar ein Unentschieden, wenn zeitgleich Verfolger Hamburger SV (48) gegen Bayer Leverkusen nicht gewinnt oder bei einem Sieg nicht 13 Treffer aufholt.
Die Eintracht könnte prekärerweise nach 33 Spieltagen auf einem der ersten sechs Plätze und einer tollen Saison noch aus den internationalen Rängen purzeln. Veh muss noch um den Einsatz von Toptorjäger Alexander Meier (15 Treffer) bangen, der zuletzt wegen einer Sprunggelenkverletzung ausgefallen war. Kapitän Pirmin Schwegler stehe nach seiner Schambeinblessur auf jeden Fall im Kader, kündigte Veh an. Der Schweizer Mittelfeldspieler liebäugelt mit einem Wechsel nach Wolfsburg.
"Können etwas Großes erreichen"
Coach Veh, der die Hessen vor dieser Saison zurück in die Bundesliga geführt hatte, sprach im Vorfeld von einem schwierigen Spiel. "Wir wissen aber, dass wir etwas Großes erreichen können", erklärte der 52-Jährige, der selbst ein Verpassen der Europa League nicht als Drama bewerten würde. "Wenn es nicht klappt, dann geht die Welt auch nicht unter. Auch Platz sieben wäre ein großer Erfolg."
Noch am Samstagabend wird sich Veh in den Urlaub verabschieden. Wohin, das sagte der Stuttgarter Meistertrainer von 2007 nicht: "Aber ich nehme drei Handys mit, damit mich die Journalisten erreichen können."
Armin Veh im Steckbrief