Nur 2:2 in Augsburg? Na und! Patrick Herrmann war dennoch glücklich. Glücklich darüber, nach 148 Tagen Leidenszeit endlich wieder Fußball spielen zu dürfen. "Das ist cool und ein echt geiles Gefühl, nach einer so langen Pause der Mannschaft wieder helfen zu können", sagte der Gladbacher Offensivspieler freudestrahlend.
Große Akzente konnte Herrmann nach seiner Einwechslung in der 67. Minute für Ibrahima Traoré zwar noch nicht setzen. Doch dies war am Sonntagabend nur zweitrangig. "Wenn man in die Gesichter der Jungs blickt, wenn sie das erste Mal wieder dabei sind, sieht man, dass die Gesundheit wichtiger ist als Ergebnisse", sagte Borussen-Trainer André Schubert.
Er sei "sehr froh", dass Herrmann wieder dabei ist, ergänzte er: "Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er muss nun wieder Vertrauen und seinen Rhythmus finden."
"Der Anfang ist gemacht"
Die nächste Möglichkeit bietet sich gleich am Mittwoch (20.00 Uhr im LIVETICKER) im Heimspiel der Borussia gegen den VfB Stuttgart. Er hoffe, "dass ich weiter Minuten sammeln kann und es immer besser wird. Der Anfang ist gemacht. Mit zunehmender Spielpraxis kommt der Rest dann von alleine", betonte Herrmann.
Der zweimalige Nationalspieler hatte sich am achten Spieltag (3. Oktober 2015) beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg einen Kreuzbandriss zugezogen.
Vor gut zwei Wochen war er ins Training zurückgekehrt. Die Verletzung habe er bei seinem Comeback "nicht im Kopf gehabt. Es fühlt sich wie vorher an", sagte er zum Zustand seines linken Knies, das nicht operiert wurde. Und im Spiel "vergisst man das sowieso".
Hahn auf dem Weg der Besserung
Der Gladbacher hat nun einige Wochen Zeit, um sich wieder für die Nationalmannschaft und die EM in Frankreich zu empfehlen. Vor seiner Verletzung hatte er im Juni 2015 zwei Länderspiele gegen die USA (1:2) und Gibraltar (7:0) bestritten. Ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw ist Herrmann allemal.
Durch das Remis bei Angstgegner Augsburg verbesserte sich Gladbach angesichts der Patzer der Konkurrenz sogar auf den vierten Platz, der zur Qualifikation für die Champions League berechtigen würde. Umso wichtiger ist für die Borussia im Saisonendspurt auch die Rückkehr von Herrmann.
Auch bei Andre Hahn zeichnet sich offenbar ein Ende seiner langen Verletzungspause ab. Der 25-Jährige hatte sich Ende Oktober im Spiel gegen Schalke nach einem brutalen Tritt von Johannes Geis eine Schienbeinkopffraktur zugezogen. Hahn habe vor dem Augsburg-Spiel "das erste Mal das Abschlusstraining wieder mitgemacht", berichtete Schubert. Das 2:2 beim FCA war da längst abgehakt.
Patrick Herrmann im Steckbrief