Jens Lehmann bleibt ein inoffizielles "Abschiedsspiel" im Tor der deutschen Nationalmannschaft versagt. Bundestrainer Joachim Löw teilte dem Ex-Nationaltorhüter vom VfB Stuttgart in einem Gespräch am Montagabend mit, dass er ihn nicht für das Länderspiel gegen England am 19. November im Berliner Olympiastadion nominieren wird.
Lehmann hatte an der Stätte seiner größten Tat im WM-Viertelfinale 2006 auf seinen 62. und letzten Einsatz gehofft.
"Wir müssen unsere Länderspiele dazu nutzen, damit unsere jüngeren Torhüter möglichst viel Spielpraxis in der DFB-Auswahl auf internationaler Ebene sammeln können", sagte Löw.
Sportlicher Aspekt hat Priorität
"Sicher wäre es für ihn schön gewesen, nochmals im Nationaltrikot aufzulaufen. Gerade gegen England, wo er fünf Jahre für Arsenal gespielt hat, und auch im Berliner Olympiastadion, wo wir ihm gegen Argentinien das Weiterkommen im Elfmeterschießen zu verdanken hatten."
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Die sportlichen Planungen für die bevorstehenden Aufgaben hätten jedoch "Priorität".
Löw würdigte nochmals die Verdienste des 61-maligen Nationalspielers, der seine internationale Karriere nach dem EM-Finale gegen Spanien am 29. Juni (0:1) beendet hatte. "Jens hat für den deutschen Fußball viel geleistet und war für mich in unserer vierjährigen Zusammenarbeit stets ein wichtiger Ansprechpartner", so Löw.
Löw von Lehmanns Professionalität beeindruckt
Lehmanns "Führungsqualitäten und sein professionelles Verhalten" hätten ihn stets beeindruckt. "Im Training und Spiel konnte er sich immer auf den Punkt konzentrieren. Ich habe wenige Profis kennen gelernt, die so positiv und prägnant ihre Erfahrung eingebracht haben, um gemeinsam alles für den Erfolg zu geben."
Lehmann hatte zuletzt sein Interesse an einem Abschiedsspiel bekundet. "Ich würde gerne gegen England spielen, der Gegner ist nach meinen Jahren in London ja naheliegend", hatte der 38-Jährige erklärt.