Einladung von Terim: Türkei macht Druck auf Özil

SPOX
19. Dezember 200812:26
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Nun muss sich Mesut Özil endgültig entscheiden: Will der 20-Jährige weiterhin für die deutsche Nationalmannschaft spielen, oder trägt er bald das Trikot der Türkei? Denn der türkische Nationaltrainer Fatih Terim macht Druck: Er beruft Özil in die A-Nationalmannschaft.

Am 11. Februar soll Mesut Özil im Länderspiel gegen die Elfenbeinküste für die Türkei im Kader stehen. "Er soll bei uns spielen. Wir bemühen uns sehr um ihn, denn er spielt in unseren Planungen eine große Rolle. Wir werden alles tun, damit er bei uns spielt", sagte Terim am Mittwoch.

Sollte Özil der Einladung nachkommen, wäre die Entscheidung für den türkischen Verband - und gegen den DFB - gefallen. Denn laut Artikel 15 der FIFA-Statuten, darf ein Spieler, der ein A-Länderspiel absolviert hat, den Verband nicht mehr wechseln.

Özil: "Noch ist alles offen"

Ein Wechsel ist bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres nur im Nachwuchsbereich möglich. Özil bestritt bislang elf Spiele für die deutsche U-21-Auswahl. Nach der Qualifikation für die Europameisterschaft 2009 in Schweden hatte der Deutsch-Türke im Oktober noch erklärt: "Ich bin Teil dieses Teams und sehr glücklich dort. Ein anderer Verband als Deutschland kommt für mich momentan nicht in Frage."

Doch dann der plötzliche Sinneswandel: "Der Verband, der sich zuerst meldet, hat die besseren Chancen. Noch ist alles offen. Wenn eine Einladung kommt, dann entscheide ich spontan, dann werde ich auf mein Herz hören", so Özil am Montag im "Kicker". Nun ist die Einladung also da - und er muss sich entscheiden.

Terim wibt um Özil

Fatih Terim jedenfalls wirbt weiterhin um den Bremer Mittelfeld-Spieler, der in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen ist: "Er bringt alles mit. Er hat einen starken linken Fuß, spielt tolle Pässe und hat einen guten Schuss. Wenn Mesut für uns spielen will, ist er herzlich willkommen."

Auch Joachim Löw reagierte inzwischen auf die neue Entwicklung: "Er spielt für uns intern in den Planungen eine Rolle. Es würde sich lohnen, um ihn zu kämpfen", so der Bundestrainer zur "Bild". Allerdings: "Das ist seine Entscheidung. Die muss er für sich treffen, die kann ihm keiner abnehmen."

Am 11. Februar spielt übrigens nicht nur die Türkei - auch Deutschland hat ein A-Länderspiel gegen Norwegen. Möglicherweise bekommt Özil ja nun auch dafür eine Einladung.

Mesut Özil im Steckbrief