"Philipp muss als Außenverteidiger ein bisschen höher stehen." So formulierte Mats Hummels seine Analyse des österreichischen Treffers am 11. September. Der Kapitän wusste um ein mögliches Medienecho auf eine solche Kritik und antwortete möglichst unverbindlich: "Dazu muss man [...] Mats fragen." Nur wenn dieser es als Kritik bestätigen würde, "wer ich etwas dazu sagen", so Lahm.
In der "Sport Bild" hat Teammanager Bierhoff das unbedachte Vorpreschen von Hummels gerügt. "Wir kennen ja Mats. Mit ihm hatte ich schon viele interessante Gespräche", so Bierhoff vielsagend. Grundsätzlich seien dessen Selbstbewusstsein und die offenen Meinungsäußerungen auch positiv zu bewerten und zeichnen ihn als "mündigen Nationalspieler" aus.
Aber: "Dabei erwarten wir aber, dass sich Mats - genauso wie jeder einzelne Nationalspieler - immer auch bewusst ist über die Wirkung dessen, was er sagt. Was wir nicht wollen, ist, dass ein Spieler den eigenen Mitspieler öffentlich kritisiert. Das muss intern bleiben."
Besonders heikel ist die Kritik an Lahm vor dem Hintergrund der mehr als schwankenden Leistungen der deutschen Außenverteidiger in den letzten großen Turnieren. Fünf der sechs Gegentore bei der EM im Sommer wurden über die Flügel eingeleitet, darunter beide Treffer von Mario Balotelli im Halbfinale. Auch 2010 (drei von fünf Gegentreffer nach Flanken) und 2008 (fünf von sieben) war dieses Problem schon zu beobachten.
Mats Hummels im Steckbrief