Am Wochenende startet die 3. Liga in die neue Saison (alle Spiele, 14 Uhr im LIVESCORE). Als Favorit geht Wehen Wiesbaden ins Rennen. Mit dabei sind auch alte Bekannte und neue Gesichter. SPOX stellt fünf Spieler vor, auf die man unbedingt achten sollte. Darunter: Der nächste Hummels, eine Tormaschine und der Königstransfer der 3. Liga.
Fatih Duran (Rot-Weiß Oberhausen): Sein komplettes Fußballer-Leben war Duran immer Stürmer. Doch weil sich bei seinem Ex-Klub TuRu Düsseldorf der Linksverteidiger verletzte, musste der 24-Jährige irgendwann mal hinten aushelfen - und kam anschließend von dort nicht mehr weg. Der Grund: Duran war einfach richtig gut. Und zwar so gut, dass ihn Oberhausen nach der letzten Saison verpflichtete und ihn aus der sechsten in die dritte Liga holte. Und auch bei RWO ist der Türke richtig gut.
Coach Theo Schneider lobte den Linksfuß im "Kicker" vor kurzem ausdrücklich: "Wir sind alle sehr überrascht. Ich will nicht euphorisch werden, aber..." Duran selbst will nun zeigen, "dass sich der Trainer in mir nicht getäuscht hat". Auf der linken Seite scheint sich der 1,71-Mann bei RWO vorerst festgespielt zu haben, weil er technisch versiert, taktisch clever und vor allem extrem schnell ist. Und seine Gegner warnt er schon mal: "Ich werde noch schneller."
Freitag geht's los: Der erste Spieltag der 3. Liga im Überblick
Benjamin Förster (Chemnitzer FC): Er war der überragende Angreifer der vergangenen Saison in der Regionalliga Nord. Mit 25 Treffern schoss der 21-Jährige den CFC fast im Alleingang zum Aufstieg - und konnte sich danach vor Anfragen kaum retten. Förster entschied sich allerdings gegen das schnelle Geld und für ein weiteres Jahr in Chemnitz. "Ich habe sehr mit mir gerungen, aber ich denke, mir tut ein Jahr 3. Liga gut. Ich bin noch längst kein fertiger Spieler", so Förster im "Kicker".
Im nächsten Jahr soll es dann allerdings mindestens die 2. Liga sein. "Mein Plan ist schon, dann den nächsten Schritt zu machen", sagt er. Am liebsten natürlich mit Chemnitz. "Ganz ehrlich: Ich träume schon etwas vom Durchmarsch." Dass er daran überhaupt mitwirken kann, hat er auch dem Ex-Chemnitzer Michael Ballack zu verdanken. Vor einiger Zeit stand Förster wegen anhaltender Rückenprobleme vor dem Karriereende. Dank Ballacks Hilfe landete er allerdings bei Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt, der ihn wieder komplett fit machte.
Jonas Hummels (SpVgg Unterhaching): Haching ist so etwas wie die große Wundertüte dieser Saison. Die Mannschaft wurde komplett umgekrempelt, das Trainer-Team ausgetauscht. Bekannte Gesichter gibt es mit Neu-Coach Heiko Herrlich und Ex-Profi Roman Tyce (Co-Trainer) nur noch an der Seitenlinie. Ein Name im Spielerkader kommt einem aber bekannt vor: Hummels. Vorname: Jonas. Der 20-Jährige ist der jüngere Bruder von BVB-Star Mats Hummels und wie der auch Innenverteidiger.
Von Herrlich wurde der Rechtsfuß aus der zweiten Mannschaft nach oben gezogen und sofort zum neuen Kapitän befördert. "Er hat ein absolut positives Auftreten und übernimmt Verantwortung", begründet Hachings Coach seine ungewöhnliche Entscheidung. Für Hummels selbst soll Haching möglichst zum Sprungbrett werden: "Klar ist die Bundesliga mein Ziel." Wie das klappen kann, hat ihm Bruder Mats bereits vorgemacht. "Er würde mir trotzdem nie reinreden", sagt Jonas. "Mats hat damals einen großen Schritt gemacht, mein Weg besteht aus vielen kleinen."
Wer schafft den Aufstieg? Jetzt im Tabellenrechner durchspielen
Bernd Leno (VfB Stuttgart II): Er ist gerade mal 19 Jahre alt. Und dennoch war Leno im letzten Jahr schon Stammkeeper in der zweiten Mannschaft des VfB und einer der besten Torhüter der 3. Liga. Was seine Personalie besonders spannend macht: Leno ist noch nicht mal annähernd an seinem Limit angelangt und deshalb mittelfristig auch für Stuttgarts Nummer eins, Sven Ulreich, eine echte Bedrohung. "Über kurz oder lang will ich beim VfB die Nummer eins werden", sagt Leno selbstbewusst.
Dass er das schaffen kann, daran zweifelt im Verein niemand. "Er hat ein riesiges Potenzial", sagt Fredi Bobic. Stuttgarts Manager stattete Leno im Sommer mit einem Profivertrag bis 2014 aus, auch weil andere Vereine um den Schlussmann buhlten. "Für Bernd gab es von anderen Klubs Anfragen noch und nöcher", so Bobic. Leno entschied sich allerdings für den VfB. Dort will er es in die Bundesliga schaffen. "Und das geht nur mit Leistung", sagt Leno.
Jan Simak (CZ Jena): Er gilt als begnadeter Fußballer, die ganz große Karriere blieb Simak allerdings trotzdem verwehrt. 59 Bundesliga-Spiele, acht Treffer und ein paar Einsätze in der Champions League sind nett. Mehr aber auch nicht. Nun ist der 32-Jährige zurück in Jena. Dort, wo der Tscheche in der Saison 2007/2008 stark aufspielte, Carl Zeiss ins Pokal-Halbfinale führte und in 27 Liga-Spielen sieben Tore erzielte und sieben Treffer vorbereitete. Anschließend ging's zurück in die Bundesliga, zunächst zum VfB, später nach Mainz. Überall war Simak nur Reservist und blieb weit hinter den Erwartungen zurück.
Das soll sich nun ändern. "Ich will vor allem wieder Fußball spielen", sagt Simak. Recht viel mehr lässt er sich nicht entlocken. Der Fußball soll im Vordergrund stehen. In Jena ist man sich sicher, dass "der Königstransfer" schnell wieder zur alten Form zurückfindet. Er fühle sich in Jena geborgen, sagt CZ-Präsident Rainer Zipfel, und solle das Spiel lenken und die tödlichen Pässe spielen. So wie damals vor vier Jahren, als Simak letztmals bewies, welch begnadeter Fußballer er ist.
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