Lagerbäck klagt schwedische Medien an

SID
EM 2008, Schweden, Lagerbäck
© DPA

Lugano - Verbale Scharmützel mit den nationalen Medien sorgen zwei Tage vor dem ersten Gruppenspiel der Schweden gegen Europameister Griechenland für gereizte Stimmung und damit alles andere als optimale Vorbereitung.

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Trainer Lars Lagerbäck klagte Journalisten an, Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic bewusst fehlinterpretiert zu haben: "Ihr habt Zlatan Worte in den Mund gelegt."

Der nach einer Knieoperation noch nicht top-fitte Torjäger des italienischen Meisters Inter Mailand sagte bei der Pressekonferenz im Trainingsquartier Lugano, er werde schon während seiner gesamten Karriere im Drei-Kronen-Team missverstanden.

Ärger wegen Aufstellung

Ausgangspunkt des aktuellen Knatsches war ein Ibrahimovic-Plädoyer für zwei junge, relativ unerfahrene Teamkollegen. Der 26-Jährige hatte den Einsatz von Sebastian Larsson und Fredrik Stoor am 10. Juni in Salzburg gegen den EM-Titelverteidiger gefordert.

"Es hängt davon ab, welche Taktik wir wählen", hatte Ibrahimovic gesagt. "Sie sind hungrig und neu im Team. Ich hoffe, sie können spielen." Auf diesen Ratschlag angesprochen, hatte Lagerbäck leicht verstimmt reagiert. Die Auswahl der Startformation sei "das Einzige, was wir mit den Spielern nicht diskutieren".

Lagerbäck auf Konfrontationskurs

24 Stunden später holte der 59 Jahre alte Coach die verbale Keule heraus. "Ich kenne Zlatan wesentlich besser als ihr", ging Lagerbäck gleich auf Konfrontationskurs. "So wie ich ihn verstanden habe, wollte er nur zwei jüngere Spieler unterstützen, die seiner Meinung nach Fortschritte gemacht haben."

Was schwedische Medien daraus konstruiert hätten, sei im Hinblick auf das Auftaktmatch kontraproduktiv. Indirekt schob er den Journalisten im Voraus die Schuld für ein eventuelles sportliches Versagen gegen Griechenland in die Schuhe: "Wenn irgendetwas die Spieler beeinflussen kann, dann sind es Dinge wie diese."

Ibrahimovic von Medien missverstanden

Ibrahimovic betonte: "Ich fühle mich von den schwedischen Medien schon während meiner ganzen Karriere missverstanden - aber nur von den schwedischen."

Die Konflikte des als kompliziert geltenden Profis mit Journalisten sind legendär. So weigerte er sich fünf Jahre lang, mit einem Reporter einer der größten Landeszeitungen zu reden.

Alle 23 Spieler fit

Sportlich läuft es bei den Skandinaviern dagegen gut. Alle 23 Mann absolvierten das Geheimtraining. Ibrahimovic und Mittelfeldakteur Tobias Linderoth, der nach einer Hüftoperation lange gefehlt hatte, schoben jedoch ein paar individuelle Schichten.

Der Einsatz der beiden Sorgenkinder gegen Otto Rehhagels Schützlinge ist allerdings nicht gefährdet. "Ich weiß aber nicht, ob ich durchspielen kann", sagte Ibrahimovic. Lagerbäck scheint damit nicht zu rechnen: "Es ist schwer zu sagen, ob er für 90 Minuten voll fit ist."

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