"Es ist ein schönes Ritual. Man guckt jeden Tag in den Spiegel und sieht: Er wird länger. Das heißt: Wir sind noch im Turnier. Ob die Frauen das toll finden oder nicht, ist mir egal. Ich ziehe das durch", sagte der 27 Jahre alte Innenverteidiger in einem Interview mit der "Westfälischen Rundschau".
Metzelder lässt sich den Bart wie bei jedem Turnier so lange wachsen, wie die deutsche Auswahl noch nicht ausgeschieden ist.
Die Rasur soll einen Tag nach dem Finale sogar öffentlich stattfinden. "Hoffentlich am 30. Juni auf einer Fanmeile. Das ist das Ziel."
"Das sind elf Maschinen"
Dann dürfen sich auch die Frauen wieder freuen, wenn der von einem weiblichen Fan schon liebevoll als "Räuber Hotzenplotz" bezeichnete Metzelder endlich haarlos im Gesicht ist.
Der Abwehr-Routinier glaubt, dass sich die deutsche Mannschaft mit ihren Auftritten reichlich Respekt bei den Gegnern erarbeitet hat.
"Die anderen haben einfach das Gefühl: Das sind elf Maschinen, die sind irgendwie nicht totzukriegen. Die Italiener sind uns ähnlich, aber alle anderen haben großen Respekt vor uns", sagte Metzelder - und auch die eigenen Akteure hätten das verinnerlicht.
"Ich genieße die Zeit in Spanien"
"Mittlerweile glauben wir das wieder, ja. Es ist nicht so, dass man nicht zweifelt als Spieler. Aber entscheidend ist, dass diese Momente kurz sind."
Vor einem Jahr war Metzelder von Borussia Dortmund zu Real Madrid gewechselt, eine Rückkehr in die Bundesliga könne er sich gut vorstellen.
"Deutschland ist mein Lebensmittelpunkt. Ich genieße die Zeit in Spanien. Für mich als Mensch und Sportler ist das eine spannende Zeit. Aber irgendwann werde ich wieder zurückkehren, vielleicht auch als Fußballer", erklärte er.