In der Saison 1974/1975 legte die Fohlenelf von Trainer-Legende Hennes Weisweiler den Grundstein für ihren Ruf als eine der spielstärksten Mannschaften Europas.
Die Art, wie Weisweiler seine Mannschaft spielen ließ, blieb unvergessen, und die legendären 70er Jahre der Borussia bescherten dem Verein Ansehen nicht nur in Deutschland, sondern auf dem ganzen Kontinent.
Die Saison 1974/75 war mit den zwei gewonnenen Titeln - die Borussia gewann in dieser Saison auch die Deutsche Meisterschaft - nicht nur die erfolgreichste der Vereinsgeschichte, sondern sie stellt gleichzeitig das Ende der Ära Weisweiler bei der Borussia dar: Nach einer zwölfjährigen Aufbauarbeit, in der Hennes Weisweiler die Fohlen in die neu geschaffene Bundesliga führte und neben dem FC Bayern München zum ständigen Meisterschaftsfavoriten entwickelte, verließ der Trainer die Borussia Richtung Spanien.
Jupp Heynckes: erst verletzt, dann Erfolgsgarant
Nachdem die Borussia im Halbfinale den Lokalrivalen aus Köln besiegt hatte, kam es auch in den Finalspielen zu einem Nachbarschafts-Duell. Diesmal mit Twente Enschede. Die Niederländer hatten im Halbfinale keinen Geringeren als Juventus Turin ausgeschaltet.
Nach dem Hinspiel im Düsseldorfer Rheinstadion stand es nicht gut um die Borussia: Torjäger Jupp Heynckes war verletzt und wurde schmerzlich vermisst. Nach dem torlosen Remis wähnten sich die Niederländer schon auf der Siegerstraße, hatten sie doch im Rückspiel Heimrecht und konnten so vor eigenem Publikum den Titelgewinn klar machen.
5:1 im Finale: Ein Rekord für die Ewigkeit
Heynckes' Rückkehr in die Mannschaft zum Rückspiel in Enschede bekam der Gegner zu spüren. Beim denkwürdigen 5:1-Erfolg der Borussia erzielte er allein drei Treffer. Die beiden anderen Treffer steuerte sein Sturmpartner Allan Simonsen bei.
Das Rückspiel wurde zur Demonstration Gladbacher Überlegenheit und das Ergebnis ging durch die deutliche Höhe in die Geschichte des Wettbewerbs ein: Einen solch hohen Auswärtssieg in einem Finalspiel schaffte danach keine Mannschaft mehr und da seit 1997 das UEFA-Cup-Finale in einem Endspiel auf neutralem Platz ausgetragen wird, ist dieser Sieg ein Rekord für die Ewigkeit.
Hinspiel: Borussia Mönchengladbach - FC Twente Enschede 0:0
Schiedsrichter: Karoly Palotai (Ungarn)
Stadion / Zuschauer: Rheinstadion Düsseldorf / 48.000 Zuschauer
Aufstellung Borussia: Wolfgang Kleff - Hans-Jürgen Wittkamp - Hans-Hubert Vogts, Ulrich Surau, Rainer Bonhof - Ulrich Stielike, Herbert Wimmer, Dietmar Danner (75. Karl Del'Haye) - Allan Simonsen, Henning Jensen, Christian Kulik (78. Frank Schäffer)
Trainer : Hennes Weisweiler
Aufstellung Twente: Volkmar Groß - Epi Drost - Cees van Ierssel, Niels Overweg, Kalle Oranen - Frans Thijssen, Kick van der Vall, Theo Pahlplatz - Jaap Bos, Jan Jeuring (86. Eddy Achterberg), Johan Zuidema.
Trainer : Antoine Kohn
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karte: Frans Thissen
Rückspiel: FC Twente Enschede - Borussia Mönchengladbach 1:5 (0:2)
Schiedsrichter: Paul Schiller (Österreich)
Stadion / Zuschauer: Diekmanstadion Enschede / 24.000 Zuschauer
Aufstellung Twente: Volkmar Groß - Epi Drost - Cees van Ierssel, Niels Overweg, Kalle Oranen - Frans Thijssen, Kick van der Vall, Theo Pahlplatz (67. Eddy Achterberg) - Jaap Bos (57. Arnold Mühren), Jan Jeuring, Johan Zuidema
Trainer : Antoine Kohn
Aufstellung Borussia: Wolfgang Kleff - Hans-Jürgen Wittkamp - Hans-Hubert Vogts, Ulrich Surau (12. Frank Schäffer), Hans Klinkhammer - Rainer Bonhof, Dietmar Danner, Herbert Wimmer (78. Horst Köppel)- Allan Simonsen, Henning Jensen, Jupp Heynckes
Trainer : Hennes Weisweiler
Tore: 0:1 und 1:5 Allan Simonsen (3. und 87.), 0:2, 0:3 und 0:4 Jupp Heynckes (9., 50. und 59.), 1:4 Epi Drost (76.)
Gelbe Karte: Jan Jeuring