So ziemlich jeder spricht in diesen Tagen von Cristiano Ronaldo, Kaka, Lionel Messi oder Franck Ribery. Doch im Schatten der Großen machen sich junge Talente aus Montenegro, dem Benin und Japan auf. Noch sind sie nur Insidern bekannt...
Stevan Jovetic: Mit nur 18 Jahren war er in Belgrad der jüngste Partizan-Kapitän aller Zeiten. Dann kam die Fiorentina und bot acht Millionen Euro für den Mann mit der Carles-Puyol-Gedächtnisfrisur - die Serben ließen daraufhin ihr größtes Talent ziehen.
Für die Toskaner kam er in seiner ersten Serie-A-Saison zu 29 Einsätzen und konnte nicht nur die Italiener von seinen Fähigkeiten überzeugen: Andere, noch namhaftere Klubs, sind auf den Mittelfeldspieler aufmerksam geworden.
Darunter: Real Madrid, der FC Chelsea und auch Bayern München - nicht die schlechtesten Adressen im europäischen Vereinsfußball. Kein Wunder, denn der Montenegriner ist schnell, beweglich und beidfüßig, verfügt außerdem über besondere technische Fähigkeiten.
In der aktuellen Spielzeit stand er in drei von vier Begegnungen von Beginn an auf dem Feld und erzielte gegen Palermo am 2. Spieltag den entscheidenden Treffer zum 1:0-Endstand.
Auf die Frage, wer einer der kommenden Stars im Weltfußball wird, sagte Manuel Pellegrini, Trainer von Real Madrid, gegenüber "La Gazzetta dello Sport": "Einer davon wird Jovetic sein. Ich habe ihn in der Vorbereitung bei Florenz gesehen. Er hat stark gespielt".
Keisuke Honda: 2008 kam er aus Japan in die zweite niederländische Liga - nun ist er mit seinem Klub nicht nur in der Eredivisie angekommen: Honda hat in den ersten sieben Partien der neuen Saison bereits fünf Mal ins Schwarze getroffen.
Der Japaner, der aus der Präfektur Osaka stammt, spielte zwischen 2005 und 2007 in der japanischen J League für Nagoya Grampus Eight, einen Verein, bei dem immerhin schon Trainer wie Arsene Wenger oder Carlos Queiroz tätig waren.
Der 1,82 m große Honda trägt die Nummer zehn, ist Regisseur seines Teams, torgefährlich und dazu stark bei Standards - mit seinem linken Fuß konnte er schon einige ruhende Bälle im gegnerischen Tor unterbringen.
Seydou Doumbia: Auch er wechselte aus Japan nach Europa: Doumbia verschlug es 2007 im Gegensatz zu Honda jedoch in die Schweiz. Bereits im Sommer 2009 war nicht nur der BVB am Mann von der Elfenbeinküste interessiert.
Aus gutem Grund: Der schnelle und wendige Stürmer mit der Sieben schoss in der Saison 08/09 starke 20 Tore in 32 Super-League-Spielen für die Young Boys Bern - wurde damit Torschützenkönig in der Schweiz.
Trotz vieler Angebote blieb er bei den Young Boys. In der laufenden Spielzeit traf er in acht Spielen sieben Mal und bewies damit erneut seinen außergewöhnlichen Torriecher. Bern ist dank seiner Treffsicherheit souveräner Tabellenführer vor Luzern und Neuchatel.
Javi Garcia: Der Spanier, der aus Murcia stammt und die Jugend von Real Madrid durchlief, bestritt bereits im zarten Alter von 17 Jahren sein erstes Spiel in der Primera Division.
In der vergangenen Saison 08/09 reichte es zu immerhin 15 Einsätzen für den 1,86 m großen, defensiven Mittelfeldspieler. Durchsetzen konnte sich der U-21-Nationalspieler im Star-Ensemble der Königlichen aber nicht.
Im Sommer 2009 wurde er dann für rund sieben Millionen Euro von Benfica Lissabon verpflichtet - für viele Talente ein Ziel ohne Rückfahrschein. Bei Garcia könnte es anders laufen: Er ist nicht nur robust im Zweikampf, sondern bringt auch Schuss- und Kopfballstärke mit - also alles, was einen modernen Mittelfeldakteur ausmacht.
Stephane Sessegnon: Der Enkel des ehemaligen beninischen Staatspräsidenten Nicephore Dieudonne Soglo steht seit 2008 in der französischen Hauptstadt unter Vertrag, spielte zuvor zwei Jahre für Le Mans UC 72.
Der Shootingstar von Paris St. Germain hat es durch gute Leistungen auf den Wunschzettel einiger europäischer Klubs geschafft.
Laut "Equipe" hat der FC Everton im Sommer rund 17 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler geboten - auch der FC Chelsea war am 1,72 m großen Beniner dran.
Sessegnon ist beidfüßig, verfügt über herausragende technische Fähigkeiten und ein starkes Dribbling - durch welches er ein wenig an den jungen Ronaldinho erinnert. Er bestritt für sein Heimatland bisher 16 Spiele und stand in der laufenden Ligue-1-Saison fünf Mal auf dem Platz und bereitete dabei drei Tore vor.
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