Der 1. September war für Uli Hoeneß ein schöner Tag. Nicht, dass dieser Dienstag irgendwie außergewöhnlich daher kam - sondern deshalb, weil die wochenlangen Diskussionen um ein paar seiner Angestellten endlich ein Ende hatten.
Hoeneß hatte Ruhe vor den Manchester Citys und Real Madrids dieser Welt, den Finanz-Kraftprotzen aus jenen potenten Ligen, deren Fernsehgelder er gerne hätte.
Transfermarkt nimmt wieder Fahrt auf
Das Transferfenster war endlich geschlossen, also bestand auch keine Gefahr mehr, dass irgendwer doch noch Franck Ribery hätte abwerben können.
Noch nicht einmal Roman Abramowitsch, der angeblich im Privatjet schon auf dem Weg nach München war und 46 Millionen Euro im Koffer hatte.
"Soll das Geld für ein Bein reichen oder für zwei?", witzelte Hoeneß damals im festen Glauben daran, dass eine große Saison vor seinen Bayern liegen würde. Zehn Wochen lang hatten Hoeneß und die Bayern Ruhe, gab es doch keine Gerüchte oder wilde Spekulationen.
Aber mit dem Herbst kommen jedes Jahr auch die Offerten wieder. Die Revolverblätter laden ihre Magazine durch - und Hoeneß wird sich neben sportlichen bald auch schon wieder nervige Fragen zur Zukunft seiner Stars gefallen lassen müssen.
"Telegraph": Chelsea will Ribery
Vor ein paar Tagen eröffnete die windige "News oft he Week" das bunte Treiben, fabulierte über einen Ribery-Transfer auf die Insel. Potente Geldgeber gibt es dort schließlich genügend. Jetzt aber legte der renommierte "Telegraph" nach. Ebenfalls in der Causa Ribery.
Nachdem das Transferverbot für den FC Chelsea wieder aufgehoben wurde, sollen bei den Blues die Planungen für die Rückrunde beziehungsweise kommende Saison längst auf Hochtouren laufen.
Sportdirektor Frank Arnesen und Klub-Boss Bruce Buck hätten demnach intern längst geklärt, dass der Franzose als Kaufobjekt Nummer eins im Winter angegangen werde.
Alles wie gehabt
Riberys Vertrag beim deutschen Rekordmeister läuft noch bis 2011, doch drängt Bayern schon seit Monaten auf eine vorzeitige Verlängerung. Allerdings vergeblich. Die sportliche Krise und die Gewissheit, dass unzählige europäische Klubs hinter ihm her sind, lassen Ribery zögern - und offenbar auch pokern.
Beide Manchester-Klubs, sowie die ewig jagenden Real Madrid und FC Barcelona stehen ebenfalls vor der Tür, wie der "Telegraph" schreibt. Zumal die Zeitung erfahren haben will, dass Chelsea noch immer einen ganz großen Coup in dieser Saison landen will - der den Londonern im Sommer nicht geglückt ist.
Die Argumentationskette ist dabei dieselbe wie vor einigen Monaten. Die Bayern brauchen immer noch einen Rechtsverteidiger, den Chelsea in Jose Bosingwa in seinen Reihen hat.
Also könnte ein Tuschgeschäft plus Summe X ein möglicher Deal sein.
Van der Vaart, Agüero, zwei Talente
Allerdings fallen im Dunstkreis Blues bereits auch wieder andere Namen: Rafael van der Vaart, Sergio Agüero oder die Talente Angel Di Maria (Benfica Lissabon) und Alex Teixiera (Vasco Da Gama).
So langsam beginnt wieder die Zeit des Klatschens und Tratschens, der gehaltvollen oder eher unseriösen Gerüchte. Für Uli Hoeneß nichts Neues. Aber dieses Mal wohl so unangenehm wie noch nie.
Daten: Franck Ribery im Steckbrief