Tiger Woods: Die Rückkehr des Königs?

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05. April 201209:28
Tiger Woods hat bislang viermal das Masters gewonnen. Holt er in diesem Jahr Sieg Nummer fünf?Getty
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Nach langen Monaten ohne Major ist es in dieser Woche endlich wieder soweit. Am Donnerstag beginnt im Augusta National Golf Club das Masters. Und wie eigentlich immer gibt es jede Menge Spieler, die für den Sieg infrage kommen. Welche Stars haben die beiden SPOX-Redakteure Florian Regelmann und Thomas Gaber auf der Liste? Was sagt Tino Schuster, der 2005 bei den British Open selbst mal für kurze Zeit in der Major-Welt für Furore sorgte? Was meint die Community? Ein Überblick.

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Florian Regelmann (SPOX) Florian Regelmann

1. Tiger Woods (USA)

Wie um alles in der Welt soll man Tiger für Augusta 2012 nicht auf Platz eins ranken? Woods spielt Augusta National im Schlaf. Seit seinem letzten Green Jacket 2005 lauteten seine Platzierungen: 3, 2, 2, 6, 4, 4. Es ist vollkommen egal, wie Tiger in Form ist, in Augusta ist er immer vorne dabei. Und jetzt ist er eben wieder in Tiger-Form. Erster Sieg nach 79.833.600 Sekunden Pause in Bay Hill. Sein langes Spiel war lange nicht mehr so gut in Schuss. Da ist es nur logisch, dass jetzt sein erster Major-Sieg seit der US Open 2008 kommt. Dann ist die Golf-Welt auch endlich wieder normal. Zeit wird's. Vielleicht erleben wir ja auch noch mal so einen ähnlich magischen Moment wie Tigers unfassbaren Chip-In 2005 an der 16. Sorgt selbst heute noch für Gänsehaut.

BlogDer Tiger beißt wieder!

2. Phil Mickelson (USA)

Es spielt absolut keine Rolle, wie seine Ergebnisse vor Augusta sind. Mickelson ist einzig und allein auf das Masters fokussiert. Wenn Lefty in Augusta auftaucht, ist sofort Magie in der Luft. Er hat diese guten Vibrations in Augusta, weil er weiß, dass er dort auch ein paar Fehler machen und immer noch gewinnen kann. Sein allererster Major-Sieg 2004, sein Putt an der 18, sein Siegessprung, sein Schlag aus den Bäumen 2010, der so unglaublich symbolisch für ihn ist - für immer unvergessen. Mickelsons Putter gehorcht in diesem Jahr, ein viertes Green Jacket ist gut möglich. Es riecht für mich extrem nach Tiger vs. Phil.

3. Rory McIlroy (Nordirland)

Als Europäer würde man sich irgendwie wünschen, dass McIlroy in die Open Championship verliebt ist. Ist er aber nicht. McIlroy ist zwar Nordire, aber er kann Regen und Wind nicht leiden. Der Grund ist denkbar simpel: McIlroys Spiel ist total amerikanisch. Rorys Flugkurve geht hoch in die Luft. Mit seiner Länge und seiner Spielweise ist er wie gemacht für die US Tour - wie gemacht für Augusta. Das haben wir im letzten Jahr ja auch gesehen, bis am Finaltag die 80 kam. Der Einbruch wird ihn aber nur noch mehr motivieren, in sein erstes Grünes Jacket zu schlüpfen. Ganz klar Europas größter Masters-Trumpf.

4. Bubba Watson (USA)

Über seine Länge müssen wir nicht diskutieren. Er ist wieder die Nummer eins in puncto Driving Distance in dieser Saison, das ist aber nicht der bemerkenswerteste Wert: Watson ist auch die Nummer eins in Sachen Greens in Regulation. Kein Spieler spielt 2012 von Tee to Green besser als Bubba. Warum er zwar gute Ergebnisse am Fließband produziert, aber trotz der vielen getroffenen Grüns in diesem Jahr noch kein Turnier gewonnen hat? Weil sein Putting eine einzige Katastrophe ist. Aber wehe, Watson fängt an, in Augusta ein paar Dinger zu stopfen...

5. Sergio Garcia (Spanien)

Er lässt einen zwar zwischendurch immer wieder mit dem Kopf schütteln, wenn er in typischer Garcia-Manier kurze Putts vorbei schiebt, oder wie in diesem Jahr in Doral mal nach 4 Bällen ins Wasser eine 12 notiert, aber grundsätzlich hat sich Sergio nach seiner tiefen, tiefen Krise ziemlich beeindruckend zurückgemeldet. 2011 war sein großes Comeback-Jahr, 2012 war bis jetzt nicht mehr als ordentlich - aber vielleicht ist Garcia beim Masters auf den Punkt da und holt sich sein erstes Major. Könnte ich mir durchaus vorstellen.

Sleeper: Padraig Harrington (Irland)

Wenn ich an Koreaner und Majors denke, fällt mir immer sofort der zweite Schlag von Y.E. Yang an der 18 in der Finalrunde bei der PGA Championship 2009 ein, what a golf shot. Der nächste Koreaner, der ganz groß raus kommen wird, ist Bae Sang-moon. Wie Yang auch kein Riese, aber ähnlich furchtlos. Entschieden habe ich mich als Geheimtipp aber für Padraig Harrington. Ein Sleeper, der zwischen 2007 und 2008 mal 3 aus 6 Majors gewonnen hat? So kann es gehen, wenn man wie Harrington brutal in der Wildnis verschwindet und gerade noch so in den Top 100 der Welt liegt. Aber Vorsicht: Paddy kommt gerade wieder in Form. Und Paddy weiß, wie man die großen Dinger zieht...

Thomas Gaber (SPOX) Thomas Gaber

1. Phil Mickelson (USA)

Wann immer sich Phil Augusta nähert und die Magnolia Lane entlang kommt, verspürt er eine ganz spezielle Lust, seinen Beruf auszuüben. Drei grüne Jacketts hängen bereits in seinem Schrank. Mickelson kann das Masters auf jede erdenkliche Weise gewinnen, emotional wie 2004, cool wie 2006 und spektakulär wie 2010. Wenn ich da an sein Eisen 6 an der 13 denke, als der Ball einen Meter vor einem Baum auf vielen kleinen Holzstückchen lag und Mickelson das Ding zwei Meter an den Stock genagelt hat, wird mir immer noch ganz anders...Phil ist nach eigener Aussage in sehr guter Form und absolut in der Lage, niedrige Scores zu schießen. Sein Sieg beim Pro-Am in Pebble Beach war beeindruckend, in Houston wurde er letzten Sonntag Vierter. Mickelson ist mein ultimativer Masters-Favorit.

2. Jason Day (Australien)

Noch immer hat kein Aussie das Masters gewonnen - eine Schande. Im letzten Jahr waren Day und Adam Scott nah dran, doch Charl Schwartzel hatte etwas dagegen. Day hat sich optisch leicht verändert, er trägt jetzt vor allem hinten lang. Diese Saison verläuft bislang durchschnittlich, aber sobald eine Majorwoche ansteht, spielt Day um zwei Klassen besser. Die Birdie-Maschine aus Queensland wird Augusta erneut rocken.

3. Lee Westwood (England)

Fünf Top-3-Platzierungen beim Masters in den letzten neun Jahren. 2011 geteilter Elfter trotz einer katastrophalen 74 am moving day. Westy war schon oft verdammt nah dran, in Augusta zu triumphieren. Ein Witz, dass er immer noch auf seinen ersten Majorsieg wartet. Vielleicht ist es ja am Ostersonntag so weit, es wäre ihm zu wünschen. Seine Empfehlung für die Masterswoche: Platz zwei auf der PGA Tour bei den getroffenen Grüns.

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4. Tiger Woods (USA)

Es gibt weiß Gott keinen Grund, Tiger nicht zu den Sieganwärtern zu zählen. Er trifft die Kugel seit seiner Schwungumstellung mitterweile wieder wie im Schlaf, hat die Konkurrenz in Bay Hill in Grund und Boden geschossen und spielt die meisten Birdies und Eagles auf den Par 5s in dieser Saison.

5. Rory McIlroy (Nordirland)

Auch bei Rors gilt: Wer ihn nicht auf dem Zettel für Augusta hat, hat von Golf überhaupt keine Ahnung. Sein Spiel mit den langen präzisen Drives und sein Gefühl für betonharte Grüns passen zu Augusta wie der Hintern aufs Klo. Im letzten Jahr ging er nach seinem völlig surrealen Drive auf der 10 in der Schlussrunde übel ein. Nachhaltig hat McIlroy das wenig beeindruckt, wie sein beeindruckender Sieg bei der US Open zwei Monate später zeigte. Wenn einer in den nächste Jahren ähnlich dominant auftreten kann wie einst Tiger, dann nur Rors.

Sleeper: Graeme McDowell (Nordirland)

G-Mac, G-Mac, was war das für eine schäbige Saison 2011. Und das nach deiner Ryder-Cup-Performance, als du Monty, mir und vielen anderen Golf-Fans in Europa einen affengeilen 4. Oktober 2010 beschert hast. 2012 läuft McDowell dagegen wieder richtig heiß. Zweiter beim Arnold Palmer Invitational, Dritter in Abu Dhabi, dazu vier weitere Platzierungen in den Top 15. Ich liebe es, wenn sich G-Mac so richtig in eine Golfrunde reinbeißt und unfassbare Schläge am Fließband rausholt. Ein waschechter Ulsterman, wie mein großer Liebling Darren Clarke. Ach ja, dass McDowell in den USA große Turniere gewinnen kann, wissen wir spätestens seit der US Open 2010...

Seite 2: Rory McIlroy oder doch die Nummer eins der Welt?

Tino Schuster (Golftotal-Experte) Tino SchusterGetty

1. Rory McIlroy (Nordirland)

Der junge Nordire ist für mich momentan der beste und kompletteste Spieler der Welt. Der Platz im Augusta liegt ihm, wie wir es letztes Jahr über 63 Löcher bewundern durften. Sein natürlicher Ballflug ist der Draw. Das passt sehr gut zu den Spielbahnen in Augusta. Außerdem verfügt er über eine gute Länge und er ist vom Tee "sehr gerade". Und nicht zuletzt ist er technisch perfekt und zudem ein genialer Putter.

2. Phil Mickelson (USA)

Der Lefty mit dem "magic touch" ist immer gut für einen Sieg beim Masters, was er schon dreimal unter Beweis gestellt hat. Und auch dieses Jahr hat er schon gezeigt, wie man Turniere gewinnt, auch gegen einen immer besser werdenden Tiger Woods. Der Amerikaner kann beide Kurven sehr gut schlagen, Draw und Fade. Er ist auch mit über 40 Jahren ein absoluter Longhitter auf der Tour und verfügt zudem über ein geniales "kurzes Spiel". Mickelson hat in Augusta immer gut gespielt, ist erfahren und nervenstark und damit für mich ein heißer Anwärter auf das "grüne Sakko".

3. Tiger Woods (USA)

Der ehemals absolut dominierende Spieler der Welt ist dieses Jahr von Turnier zu Turnier immer besser geworden und hat schließlich auch das Arnold Palmer Invitational in Bay Hill in beeindruckender Manier gewonnen. Tiger trifft den Ball von Woche zu Woche immer besser, ist dadurch auch wieder länger geworden. Für mich ist er nach der Schwungumstellung technisch besser als in den Jahren zuvor. Den Platz mag er und schließlich hat der ehemalige Weltranglisten-Erste das Turnier schon viermal in seiner Karriere gewonnen.

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4. Justin Rose (England)

Der Engländer hat mich bei seinem Turniersieg in Doral sehr beeindruckt. Er spielt überhaupt in diesem Jahr sehr konstant. Rose zeichnet sich durch eine sehr gute Technik aus. Und der Brite hat einen tollen Schwungrhythmus.

5. Luke Donald (England)

Der Engländer ist nicht sonderlich gut in die Saison gestartet, nachdem er letztes Jahr alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Jetzt aber ist er wieder die Nr. 1 der Weltrangliste. Ihn muss man auf der Rechnung haben. Allerdings ist er etwas zu kurz für diesen über die Jahre immer länger gewordenen Platz in Augusta, deshalb nur meine Nummer 5.

Sleeper: Martin Kaymer (Deutschland)

Unser derzeit bester deutscher Spieler ist mein Geheimtipp für den Sieg beim diesjährigen Masters. Nachdem er viermal am Cut gescheitert ist, hat er sich sicherlich viel vorgenommen für dieses Jahr. Er hat in den letzten Wochen schon viele gute Runden gespielt, nur noch nicht vier in einem Turnier. Vielleicht hat sich Martin das ja für das Masters aufgehoben. Ich drücke ihm fest die Daumen!

Büchsenmacher (mySPOX-User)

1. Luke Donald (England)

Der Meister des kurzen Spiels. Warum Luke noch kein Major gewonnen hat, erschließt sich mir nicht ganz, aber das ist eben Golf. Die Platzkenntnisse für Augusta dürfte er nach einigen Teilnahmen haben. Auch die aktuelle Form mit dem Sieg bei der Transitions Championship stimmt. Aktuell ist er der beste und stabilste Spieler auf beiden Touren. Dass Luke vom Tee nicht der längste ist, muss in Augusta nicht die große Rolle spielen, wie Zach Johnson schon bewiesen hat. 2011 war Donald ja schon guter Vierter. Die Entscheidung fällt wieder auf den Greens und im Amen Corner.

2. Rory McIlroy (Nordirland)

Was war das für ein Drama 2011, ich konnte zum Schluss fast gar nicht mehr zuschauen, auch die einfachsten Schläge und Putts klappten beim Celtic Tiger nicht mehr. Drei Tage lang hatte er mit dem Platz gemacht, was er wollte. Dann schlug Augusta wie eine beleidigte alte Dame aus dem Hinterhalt zurück. Rory hat im letzten Jahr noch mal einen Sprung gemacht und spielt jetzt auch mal einen sicheren Ball, anstatt das letzte Risiko zu gehen. Das tut seinem Spiel gut.

3. Tiger Woods (USA)

Muss ich das begründen? Normalerweise hatte ich Tiger nicht mehr auf der absoluten Siegerliste, aber beim Masters ist alles anders. Woods wird topmotiviert antreten und - sofern die 1. Runde einigermaßen klappt - um den Sieg fighten. Die letzten Zweifel, die ich noch hatte, wurden durch den sicheren Sieg beim Arnold Palmer Invitational ausgeräumt! Kurzum: The Tiger is back!

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4. Adam Scott (Australien)

Jetzt wird's schmutzig! Belly Putter, Stevie Williams als Caddy und Ana Ivanovic als On/Off-Freundin. Aber wichtiger: Scott kommt mit dem Platz in Augusta gut zurecht, er erreichte im letzten Jahr einen geteilten zweiten Platz, obwohl er auf der letzten Runde noch mit einem Doppel-Bogey gestartet war. Scott hat die Nerven und das Spiel fürs Grüne Jackett.

5. Phil Mickelson (USA)

Okay, die letzten Ergebnisse sprechen nicht unbedingt alle für Lefty. Aber hey, das ist der Masters man! Da würde ich Phil wahrscheinlich noch mit 70 mit auf die Favoritenliste nehmen. Von seinem zweiten Schlag 2010 auf der Azalea während der letzten Runde träume ich heute noch. Die Ergebnisse vom letzten Jahr sind nicht wichtig, das war nicht der Augusta-Phil!

Sleeper: Matt Kuchar (USA)

Verdammt, da fallen mir viele ein. Keegan Bradley, Webb Simpson, Sergio Garcia, Miguel Angel Jimenez und noch einige mehr. Die Longhitter-Truppe um Bubba Watson, Alvaro Quiros und Dustin Johnson würde ich dagegen von vorneherein ausschließen. Aber im Endeffekt setze ich als Geheimtipp auf Matt Kuchar. Dafür habe ich keine Begründung - das ist reines Bauchgefühl.

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