Bubba Watson gewinnt das Masters

Von Florian Regelmann
Bubba Watson holte sich beim Masters in Augusta seinen ersten Major-Sieg
© Getty

Bubba Watson gewinnt an einem dramatischen Finaltag das Masters in Augusta und sichert sich seinen ersten Major-Titel. Louis Oosthuizen zieht im Stechen den Kürzeren, sorgt aber für einen Schlag für die Ewigkeit. Phil Mickelson erlebt sein persönliches Debakel früh in der Runde, Tiger Woods und Martin Kaymer landen abgeschlagen im Feld.

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Die Golf-Welt hat wieder mal eine legendäre Finalrunde eines Majors erlebt. Schon bevor es um den Kampf um den Sieg ging, hatte der US-Amerikaner Bo Van Pelt für Furore gesorgt.

Van Pelt, der am Ende auf Rang 17 landen sollte, gelang an der 16 ein Hole-in-One. Van Pelt schoss eine fantastische 64 - damit blieb er nur einen Schlag hinter dem Major-Rekord. Die letzten Gruppen waren dann kaum unterwegs im Augusta National Golf Club, da nahm der Wahnsinn schon seinen Lauf.

Der Südafrikaner Louis Oosthuizen sorgte an der 2. Bahn für einen Moment für die Geschichtsbücher, als er seinen zweiten Schlag am Par 5 mit dem Eisen 4 aus fast 230 Metern Entfernung zum Albatross einlochte. Der Ball landete perfekt Anfang Grün und rollte dann etwa 30 Meter nach rechts ins Loch. Es war das erste Double-Eagle an der 2 in der Geschichte des Masters, das vierte insgesamt in der Historie von Augusta. Mit einem Schlag hatte sich die Lage auf einen Schlag grundlegend geändert.

Mickelsons Schocker auf der 4

Oosthuizen verbesserte sich auf zehn unter Par und lag plötzlich in Führung. Der nächste Schocker ereignete sich auf der 4, als Phil Mickelson seinen Abschlag am Par 3 nach links verzog. Mickelson wusste sofort, was er gemacht hatte: "Oh no!" Der Ball prallte gegen die Tribüne und von dort sprang er zurück ins Gestrüpp. Mickelson versuchte, den Ball mit rechts irgendwie rauszuspielen. Und scheiterte.

Die Folge war wenig später ein hässliches Triple-Bogey. Das zweite Triple-Bogey für Mickelson in der Woche nach einer 7 an der 10 zum Auftakt am Donnerstag. Mickelson, für den vor der Runde eigentlich alles gesprochen hatte, fiel entscheidend zurück. Zwar kämpfte er sich mit drei Birdies noch zurück und spielte wie schon an Tag drei kein einziges Bogey, aber es sollte nur zum geteilten dritten Platz reichen.

Ein böser Patzer hat Mickelson ein mögliches viertes Green Jacket gekostet. Peter Hanson, der Führende nach Tag drei, wurde auch Opfer seiner Nerven und musste bis zur 15 warten, ehe er endlich sein erstes Birdie des Tages notieren durfte. Der Schwede leistete sich unter anderem einen brutalen Shank an der 12 - Hanson teilte sich letztlich mit Mickelson, Matt Kuchar und Lee Westwood Rang drei.

Der irre Hook aus dem Wald

Oosthuizen spielte nach seinem Albatross phasenweise überhaupt nicht gut, kassierte zwei Bogeys, blieb aber immer vorne, weil er wie ein junger Gott puttete. Oosthuizen hätte wohl seinen zweiten Major-Sieg nach der British Open 2010 eingefahren, wenn nicht Bubba Watson auf den zweiten Neun aufgedreht hätte.

Von der 13 bis zur 16 spielte der Mann mit dem pinken Driver vier Birdies in Folge und schloss zu Oosthuizen auf. An der 18 hatte Watson dann seinen ersten Putt zum Masters-Triumph, lochte ihn aber nicht. Es ging ins Stechen. Watson, der 2010 bei der PGA Championship das Playoff gegen Martin Kaymer verloren hatte, ließ an der 18 eine gute Birdie-Chance aus. Zuvor hatte auch Oosthuizen seinen Birdie-Putt nicht verwandeln können. Das Stechen ging weiter.

An der 10 schien es sich dann schon gegen Watson zu entwickeln, als er seinen Drive nach rechts in den Wald feuerte. Aber erstens machte auch Oosthuizen einen schlechten Abschlag - und zweitens packte Watson dann einen unfassbaren Golfschlag aus. Er konnte das Grün nicht mal sehen, so weit stand er im Wald, hookte den Ball aber dennoch aus dem Wald aufs Grün, und zwar mit so viel Spin, dass der Ball auf dem Grün aufkam und sogar noch bis vier Meter ran ans Loch tanzte.

Woods und Kaymer abgeschlagen

Oosthuizen war dagegen mit seinem zweiten Schlag zu kurz geblieben. Nach einem zu langen Chip blieb ihm ein langer Par-Putt, den er ganz knapp daneben setzte. Watson hatte so zwei Putts zum Sieg und ließ sich diese Chance nicht mehr nehmen. Mit einem Tap-In zum Par beendete Watson das Masters 2012 und brach sofort in Tränen aus.

Durch seinen Sieg verbessert sich der 33-Jährige in der Weltrangliste auf Rang vier. Es war der vierte Turniersieg in der Karriere des so einzigartigen Gerry "Bubba" Watson.

Tiger Woods und Martin Kaymer spielten auch am Finaltag nur ganz unbedeutende Nebenrollen. Woods spielte nur eine 74 und landete bei einem Gesamtergebnis von fünf über Par, 15 Schläge hinter Watson und Oosthuizen, auf Rang 40. Im Übrigen gleichauf mit dem genauso enttäuschten Rory McIlroy.

Selbst ein Birdie an der 18 zum Abschluss konnte nicht verhindern, dass Woods seinen höchsten Masters-Score als Pro zu Buchen stehen hatte. "Ich habe zum falschen Zeitpunkt eine schlechte Woche erwischt", so Woods.

Kaymer erlebte auch am Finaltag mit fünf Birdies und fünf Bogeys ein Auf und Ab, schoss die 72 und erreichte bei insgesamt +6 Rang 44. Der Deutsche zog dennoch ein positives Fazit: "Immerhin habe ich zum ersten Mal vier Tage gespielt. Dieses Jahr war insgesamt ein Riesenschritt für mich, ich nehme viele positive Dinge mit. Ich habe sehr viele Dinge gelernt."

Die Finalrunde zum Nachlesen im Ticker